Exzellenzstrategie

Exzellenzstrategie der Universität Stuttgart

Die Universität Stuttgart ist seit 2007 erfolgreich in den Bund-Länder-Programmen Exzellenzinitiative und Exzellenzstrategie, derzeit mit zwei Exzellenzclustern.

Mit aktuell zwei Exzellenzclustern zählt die Universität Stuttgart zu den stärksten Standorten der Grundlagenforschung in Deutschland. Die beiden Exzellenzcluster „Integratives computerbasiertes Planen und Bauen für die Architektur“ und „Daten-integrierte Simulationswissenschaft“ widmen sich richtungsweisenden Themen unserer Zeit und entwickeln neue Wege der fachübergreifenden Zusammenarbeit. Forschende und Studierende finden hier ein hervorragendes Umfeld mit einer einzigartigen Infrastruktur und zahlreichen Partnern innerhalb der HighTech-Region Stuttgart und weltweit.

Exzellenz in Verbundforschungsprojekten

Von großer Bedeutung für die Universität Stuttgart sind Forschungsverbünde, die sich in kompetitiven Auswahlverfahren durchsetzen und mit ihren wissenschaftlichen Aktivitäten und Rahmenbedingungen international an der Spitze positionieren. Dazu gehören zum Beispiel DFG-Sonderforschungsbereiche und DFG-Graduiertenkollegs sowie BMBF- und EU-geförderte Großprojekte.

Exzellenz in der Individualforschung

Eine wichtige Grundlage für hochkarätige Forschung ist individuelle wissenschaftliche Exzellenz und Sichtbarkeit. An der Universität Stuttgart gibt es zahlreiche ausgewiesene Forschungspersönlichkeiten. Sie genießen international hohe Anerkennung und sind gefragte Kooperationspartner*innen.

Exzellenzprojekte für die gesamte Universität

Die Universität Stuttgart hat im Rahmen der Exzellenzstrategie einen Strategiezuschlag erhalten. Die so genannte Universitätspauschale dient zur Stärkung der Governance und der strategischen Ausrichtung der Universität und bietet den Angehörigen der Universität viele Förder- und Partizipationsmöglichkeiten in Forschung, Lehre und im Bereich Wissens- und Technologietransfer.

Agility Lab
Projekt für innovative Verwaltungsprozesse
Global Glimpse
Kurzaufenthalte im Ausland für Nachwuchswissenschaftler*innen und Personal aus Lehre und Verwaltung im Rahmen des Global Glimpse Förderprogramms.
Interchange Forum for Reflecting on Intelligent Systems – SRF IRIS
Wissenschaftlicher Verbund für die Reflexion von intelligenten Systemen
JoinUS
Plattform für wissenschaftliche Karriereoptionen an der Universität Stuttgart
School for Talents
Förderprogramm für talentierte Studierende
Terra Incognita Fonds
Förderprogramm für mutige Forschung

Häufige Fragen und Antworten

Die Exzellenzstrategie ist ein Wettbewerb, in dem nicht nur unsere Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher gefragt sind. Für den Erfolg braucht es die ganze Universität und einen starken Teamgeist. Denn die Exzellenzstrategie öffnet neue Spielräume für die Gestaltung der gesamten Institution. Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um die „ExStra“ haben wir hier zusammengestellt.

Die Exzellenzstrategie ist ein dauerhaftes Programm, mit dem Bund und Länder die Spitzenforschung an deutschen Universitäten fördern. Sie besteht aus zwei Förderlinien: den Exzellenzclustern und den Exzellenzuniversitäten. Derzeit fließen deutschlandweit 533 Millionen Euro pro Jahr in die ExStra. Ab 2026 soll das Gesamtbudget auf 687 Millionen Euro erhöht werden. Der Bund übernimmt 75 Prozent der Finanzierung, das jeweilig zuständige Bundesland 25 Prozent.

Weitere Informationen gibt es unter exzellenzstrategie.de, bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft, beim Wissenschaftsrat und beim Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Die Exzellenzstrategie soll Spitzenforschung in Deutschland fördern und international sichtbarer machen. Sie ist zudem ein Instrument, um das deutsche Hochschulsystem weiterzuentwickeln und den Wissenschafts- und Bildungsstandort Deutschland wettbewerbsfähiger aufzustellen. Und sie öffnet Chancen für Innovationen, die aus exzellenter Grundlagenforschung entstehen und zur Lösung gesamtgesellschaftlicher Herausforderungen beitragen können.

Exzellenzcluster sind national und international vernetzte Forschungsverbünde, die einen bahnbrechend neuen Ansatz verfolgen und in denen herausragende Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Disziplinen zusammenarbeiten – oftmals gemeinsam mit anderen Hochschulen und Forschungseinrichtungen. In vielen Fällen sind sie Wegbereiter für neue Forschungsinfrastrukturen. Studierenden und Forschenden im Umfeld von Exzellenzclustern kommen zudem zusätzliche Angebote in der forschungsorientierten Lehre oder auch auf die jeweilige Disziplin zugeschnittene Fördermaßnahmen zugute. Seit 2018 werden 57 Cluster an bundesweit 34 Universitäten gefördert. Ab 2025 sollen bis zu 70 Exzellenzcluster gefördert werden.

An der Universität Stuttgart gibt es derzeit die beiden Exzellenzcluster „Integrative Computational Design and Construction for Architecture“ (IntCDC) und „Daten-integrierte Simulationswissenschaft“ (SimTech).

Eine Exzellenzuniversität zeichnet sich durch ein besonderes Forschungsprofil und ausgezeichnete Rahmenbedingungen für Spitzenforschung aus. Dies spiegelt sich in ihren Exzellenzclustern wieder. Sie genießt insbesondere in ihren Profilbereichen eine hohe internationale Reputation, ist Teil eines starken Forschungs- und Transferökosystems und sie steht für ein modernes Wissenschaftssystem, das sich durch ein effizientes Hochschulmanagement und die Fähigkeit sich immer wieder zu erneuern auszeichnet. Seit 2019 werden zehn Universitäten und ein Universitätsverbund gefördert. Ab 2027 können vier weitere Exzellenzuniversitäten- oder -verbünde dazu kommen. 

Universitäten, die mindestens zwei, und Universitätsverbünde, die mindestens drei Exzellenzcluster eingeworben haben, können sich um den Status als Exzellenzuniversität bewerben. Eine Gruppe von international renommierten Expert*innen begutachtet die antragstellende Universität vor Ort. Auf dieser Basis entscheidet die Exzellenzkommission darüber, welche Universitäten gefördert werden. Diese Kommission setzt sich aus einem Expertengremium von 39 hochkarätigen Wissenschaftler*innen und den zuständigen Minister*innen für Wissenschaft und Forschung zusammen. Exzellenzuniversitäten werden alle sieben Jahre evaluiert. Erfolgsentscheidend sind über die exzellente Forschung hinaus: ein effizientes und veränderungsfähiges Hochschulmanagement, Transferstärke und internationale Vernetzung, die Qualität der Lehre, eine ausgezeichnete Forschungsinfrastruktur und gute Rahmenbedingungen für alle Angehörigen der Universität.

An der Universität Stuttgart gibt es derzeit zwei Exzellenzcluster. Sie sind Flaggschiffe in der Architektur und den Simulationswissenschaften und profilbildend für den Forschungsstandort Stuttgart.

Der 2018 gestartete Cluster „Integrative Computational Design and Construction for Architecture“, kurz IntCDC, hat sich mehr Nachhaltigkeit im Bauwesen auf die Fahnen geschrieben. Wissenschaftler*innen der Universität Stuttgart und des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme (MPI-IS) entwickeln grundlegend neue Methoden für klima- und umweltgerechtes Planen und Bauen. Diese Methoden basieren auf interdisziplinärer Forschung im Zusammenspiel zwischen Architektur, Bauingenieurwesen und digitalen Technologien.

Der Cluster „Daten-integrierte Simulationswissenschaft“, kurz SimTech, treibt seit 2018 die Erforschung, Erprobung und Anwendung neuer Simulationstechnologien voran. Der Cluster knüpft an den ab 2007 im Rahmen der Exzellenzinitiative finanzierten Exzellenzcluster „Simulationstechnik“ an. Auf Basis von Daten aus Sensormessungen, Datenerhebungen, Experimenten und Simulationen entwickelt SimTech grundlegend neue Methoden. Sie sollen Simulationen nutzerfreundlicher und genauer machen – zum Beispiel, um physikalische Phänomene zu erklären oder neue Materialien zu entwickeln. 

Beide Cluster bewerben sich momentan um eine weitere Förderperiode von sieben Jahren.

Derzeit läuft die Bewerbungsphase für die neuen Exzellenzcluster. Seitens der Universität Stuttgart bewerben sich neben den zwei bestehenden Clustern zwei neue Clusterinitiativen.

Das Vorhaben Bionic Intelligence for Health sucht nach grundlegend neuen Ansätzen, um Technik und Medizin zu verbinden und damit neuronale Erkrankungen besser zu diagnostizieren und zu behandeln. Damit adressiert es eine der größten Herausforderungen für unser Gesundheitssystem und unsere Gesellschaft insgesamt. Es ist eine Initiative der Universität Stuttgart im Verbund mit der Universität Tübingen. Die Max-Planck-Institute für intelligente Systeme (MPI-IS) und für biologische Kybernetik beteiligen sich als Kooperationspartner.

Das Vorhaben Chem4Quant erforscht neuartige Quantenmaterialien und Quantenstrukturen, die auf molekularen Bausteinen basieren. Sie sollen dazu beitragen, mittels Quantentechnologien Anwendungen zu revolutionieren, zum Beispiel Kommunikation sicher zu machen oder Rechenleistung exponentiell zu beschleunigen. Chem4Quant ist eine gemeinsame Initiative des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), der Universität Ulm und der Universität Stuttgart unter Federführung des KIT

Universitäten, die im Exzellenzwettbewerb Erfolg haben, stehen erhebliche finanzielle Mittel – 10-15 Millionen Euro pro Jahr – zur Verfügung. Diese öffnen neue Handlungsspielräume nicht nur für Forschung, Lehre und Transfer, sondern auch für eine zukunftsorientierte Gestaltung der Hochschule. Sie zielt darauf, dem wissenschaftlichen Nachwuchs neue Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten, attraktive Rahmenbedingungen für exzellente Forschende aus aller Welt zu schaffen und allen Menschen an der Universität neue Perspektiven zu öffnen. Denn Exzellenz steht nicht nur für eine starke Spitzenforschung. Sie steht auch für die Fähigkeit, die eigene Institution neu zu denken und eine Kultur zu entwickeln, die auf Internationalisierung, Diversität, Nachhaltigkeit und den Dialog mit der Gesellschaft setzt.

Durch die Einwerbung der zwei Exzellenzcluster erhält die Universität eine so genannte Universitätspauschale in Höhe von 1,75 Millionen Euro pro Jahr. Diese dient zur Stärkung des Hochschulmanagements und der strategischen Ausrichtung der Universität. Angehörigen der Universität bietet diese Pauschale viele Förder- und Partizipationsmöglichkeiten in Forschung, Lehre und im Bereich Wissens- und Technologietransfer. Hierzu gehören zum Beispiel das Agility Lab zu innovativen Verwaltungsprozessen, Strategiedialoge zur gemeinsamen Gestaltung der Universität, das Austauschprogramm für Nachwuchsforschende „Global Glimpse“ oder der interdisziplinäre Forschungsschwerpunkt IRIS, der intelligente Systeme und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft kritisch hinterfragt.

Im August 2024 haben die beiden bestehenden Cluster IntCDC und SimTech ihre Verlängerungsanträge gestellt und die beiden neuen Clusterinitiativen Bionic Intelligence for Health und Chem4Quant ihre Erstanträge eingereicht. Die Entscheidung über die Exzellenzcluster fällt am 22. Mai 2025. Wenn die Universität Stuttgart weiterhin an mindestens zwei Clustern beteiligt ist, kann sie sich um den Status als Exzellenzuniversität bewerben. Dieser Antrag muss bis Mitte November 2025 gestellt werden. Die Entscheidung fällt Ende September 2026

Frühere Erfolge in der Exzellenzinitiative

Das Spitzenniveau und der Teamspirit der Stuttgarter Wissenschaftscommunity hat zu mehreren Erfolgen im Rahmen der Exzellenzprogramme des Bundes und der Länder geführt. Von 2007 bis 2017 erhielten das Exzellenzcluster EXC 310 Simulationstechnik und die GSC 262 Graduate School of Excellence advanced Manufacturing Engineering (GSaME) eine mehr als zehnjährige Förderung. Beide Verbünde haben das Profil der Universität Stuttgart nachhaltig geprägt und sind bis heute in Forschung, Lehre und Transfer aktiv.

Kontakt

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Peter Middendorf

Prof. Dr.

Rektor der Universität

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Manfred Bischoff

Prof. Dr.

Prorektor für Forschung und nachhaltige Enwicklung

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Michael Waldbauer

Dr.

Leiter Rektoratsbüro

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