IN MEMORIAM >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Peter A. Lesky
Am 12. Februar 2008 verstarb überraschend Prof. Dr. Peter
A. Lesky in Innsbruck im Alter von 81 Jahren. Bis zu seiner Emeritierung
1992 leitete er den zweiten Lehrstuhl des damaligen Mathematischen
Instituts A und betrieb auch danach bis in jüngste Zeit aktiv
mathematische Forschung.
Peter A. Lesky studierte Mathematik und
Physik an den Universitäten Graz und Innsbruck. Nach seiner
Promotion 1950 verbrachte er zwei Jahre als Assistent am Forschungsinstitut
für Angewandte Mathematik in Rom, bevor er als Lehrer zunächst
am Akademischen Gymnasium und dann am Reithmann-Gymnasium in Innsbruck
tätig wurde. Während dieser Zeit habilitierte er und
begann seine Universitätskarriere 1961 an der Universität
Innsbruck. Ende 1965 folgte er einem Ruf auf einen Lehrstuhl für
Mathematik an der Universität Stuttgart.
Trotz verschiedener
attraktiver Angebote aus seinem Heimatland Österreich blieb
Peter A. Lesky Stuttgart stets treu. Er war viele Jahre Mitglied
des Großen Senats und 1982 bis 1986 dessen Vorsitzender,
mehrfach Dekan und Institutsdirektor sowie Vorsitzender des Prüfungsausschusses.
Durch sein langjähriges Wirken hat er die Gestaltung der Mathematikausbildung,
insbesondere auch der Ingenieure, entscheidend geprägt.
Ein
Schwerpunkt der Forschung von Peter A. Lesky waren Orthogonale
Polynome. Mit seiner 2005 erschienenen Monographie gelang ihm eine
vollständige Charakterisierung der verschiedenen Typen. Damit
konnte er die klassische Theorie auf sehr elegante Weise abrunden.
Peter A. Lesky lehrte Mathematik mit Begeisterung und verstand
es, Begeisterung bei seinen Schülerinnen und Schülern
zu wecken. Didaktik hatte dabei für ihn stets einen besonders
hohen Stellenwert. Deshalb widmete er sich auch intensiv der Lehrerausbildung.
Unter anderem arbeitete er in der Lehrplankommission Baden-Württemberg
mit und führte zahlreiche Lehrerfortbildungen durch. Darüber
hinaus rief er gemeinsam mit Prof. Bodo Volkmann den inzwischen
zur Tradition gewordenen Schülerwettbewerb Mathematik ins
Leben.
Peter A. Lesky pflegte immer engen Kontakt zu seinen Studierenden
und Mitarbeitern. Gemeinsame Ausflüge und Studienreisen nach
Rom, Venedig, Burgund und Südtirol schufen am Lehrstuhl eine
beinahe familiäre Atmosphäre, geprägt von Kollegialität
und Teamgeist. In diesem idealen Umfeld meine Arbeit in Stuttgart
beginnen zu können, empfand ich als großes Privileg.
Die Universität Stuttgart hat einen vorbildlichen Hochschullehrer
verloren, dessen Fairness und uneigennütziges Engagement alle
Kolleginnen und Kollegen sehr zu schätzen wussten. Klaus
Höllig
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