Anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Publikationsservers OPUS blickt die Universitätsbibliothek Stuttgart auf eine Erfolgsgeschichte zurück: Seit dem 17. März 1998, dem Tag der Inbetriebnahme, haben Angehörige der Universität 9.700 Publikationen über OPUS frei im Internet veröffentlicht. Neben 3.578 Dissertationen, 2.277 Zeitschriftenartikeln und 856 Konferenzbeiträgen wurden auch 34 Habilitationen kostenfrei, langzeitverfügbar und zitierfähig im Internet zugänglich gemacht. Damit leistet die Universität einen wichtigen Beitrag zum Open-Access-Publizieren.
„Forscherinnen und Forscher sollten auch von der Möglichkeit Gebrauch machen, Artikel in Fachzeitschriften durch Zweitveröffentlichungen auf OPUS frei zugänglich zu machen“, sagt Dr. Helge Steenweg, Leiter der Universitätsbibliothek Stuttgart. „Das erhöht die Sichtbarkeit der eigenen Forschungsergebnisse im Internet und letztlich auch die Rezeption durch die Fachcommunity, was sich in der Zitierhäufigkeit niederschlägt“, so Steenweg.
Der Mehrwert für die Nutzung von OPUS gegenüber der Veröffentlichung auf eigenen Internetseiten besteht darin, dass internationale Standards wie die Vergabe von dauerhaft gültigen Links und interoperablen Metadaten gewährleistet werden. Damit werden die Publikationen sowohl in der Deutschen Nationalbibliothek archiviert, als auch in Suchmaschinen wie Google Scholar oder der Bielefeld Academic Search Engine (BASE) sichtbar.
Das Akronym OPUS (Online Publikationen der Universität Stuttgart) steht nicht nur für den Publikationsdienst, sondern auch für die Dokumentenserversoftware, die ursprünglich von der Universitätsbibliothek Stuttgart und dem Rechenzentrum mit Unterstützung des DFN-Vereins entwickelt worden ist. Vor zwei Jahren wurde die Software durch DSpace ersetzt, um Digital Object Identifier (DOI) vergeben zu können und von der größeren Entwickler-Community zu profitieren. Der Name OPUS für den Dienst wurde beibehalten.
20 Jahre nach der Einführung von OPUS bietet die Universitätsbibliothek weitere Open-Access-Publikationsdienste an. Dazu gehören das Hosting von Open Journal Systems für die Gründung von eigenen Zeitschriften, die Finanzierung von Artikelgebühren und die Beratung für Publikationsprojekte. „Forschungsergebnisse sollten nicht hinter Bezahlschranken verschwinden“, sagt Stefan Drößler, Open-Access-Beauftragter der Universität Stuttgart. Er empfiehlt beispielsweise bei Drittmittelprojekten die Veröffentlichung in Open-Access-Zeitschriften zu erwägen und eventuell anfallende Artikelgebühren in die Antragsstellung mit aufzunehmen. „Bei Closed-Access-Publikationen sollten die Autorinnen und Autoren auf einen Selbstbehalt der Verwertungsrechte für die elektronischen Versionen der Artikel bestehen“, so Drößler.
Expert Contact:
Stefan Drößler, M. A.
Open-Access-Beauftragter
Referent für Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsbibliothek Stuttgart Holzgartenstr.16
70174 Stuttgart
Tel.: 0711/685-83509