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Seit Beginn des Wintersemesters 2007/08 ist Jens Kurreck Professor für Nukleinsäuretechnik am Institut für Industrielle Genetik. Er wurde 1969 in Berlin geboren und hat von 1988 bis 1994 an der Freien Universität Berlin (FUB) Biochemie studiert. Nach seiner Diplomarbeit am Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung in Gatersleben, Sachsen-Anhalt, ging er an die Technische Universität Berlin, wo er 1998 über biophysikalische Untersuchungen der pflanzlichen Photosynthese promovierte. In die Zeit seiner Doktorarbeit fallen zwei Auslandsaufenthalte in Göteborg und Stockholm. Außerdem hat Jens Kurreck 1997 ein Zweitstudium in Philosophie abgeschlossen und sich mit Fragen der Wissenschaftsethik beschäftigt. Thema seines vom DAAD finanzierten Postdoktorandenaufenthaltes an der Arizona State University in Tempe, USA, war die Photosynthese von Cyanobakterien.
Am Lehrstuhl von Prof. Dr. Volker A. Erdmann an der FUB hat er 2006 seine Habilitation auf dem Gebiet der RNA Technologien abgeschlossen. Dabei wurden zunächst Antisense- und Ribozymtechnologien eingesetzt und Beiträge zur Verwendung modifizierter Nucleotide geleistet. In den vergangenen Jahren wurde die RNA Interferenz zur zentralen Technologie, die sich zum effizienten Ausschalten einzelner Gene eignet. In langjähriger Zusammenarbeit mit der Grünenthal GmbH in Aachen hat Jens Kurreck die RNA Technologien in der Grundlagenforschung zur Entwicklung neuer Schmerzmedikamente eingesetzt. Für diese Arbeiten wurde er 2005 mit dem Young Scientist Lectureship Award der European Society for Neurochemistry ausgezeichnet. Ein zweiter Schwerpunkt seiner Arbeiten ist die Entwicklung neuer Strategien zur Inhibition herzpathogener Viren. An der Universität Stuttgart möchte Prof. Kurreck diese Arbeiten weiterführen.
Neben der Forschung setzt sich Jens Kurreck besonders für die Lehre ein, wofür er 2005 den Lehrpreis als bester Dozent des Studienganges Biochemie der FU Berlin erhielt. Weiterhin hat er eine aufwendige biochemische Experimentalvorlesung für Kinder konzipiert, die bereits des Öfteren bei öffentlichen Veranstaltungen (Kinderuni, Lange Nacht der Wissenschaften, Girlsday) gehalten wurde. Außerdem kombiniert er gerne seine beruflichen Interessen mit seinem privaten Hobby, dem Gitarrespielen. Daraus entstand die experimentelle Komposition ‚Melodie des Genoms’, die eine musikalische Einführung in die Biochemie bietet und schon mehrfach aufgeführt wurde.
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