Seit 1991 stellt Prof. Eckhard Ribbeck im Fachgebiet „Städtebau in Asien, Afrika, Lateinamerika“ die weltweite Verstädterung sowie außereuropäische Stadt-, Wohn- und Bautypologien in den Fokus. Diese Themen wurden durch mehrere - teilweise interdisziplinäre - Forschungsprojekte vertieft. So gab es unter anderem Länder- und Städtestudien in Algier, Mexiko-Stadt, im Oman und in Usbekistan. Ein aktuelles Projekt im Auftrag der Vereinten Nationen hat die städtebauliche Verbesserung der Flüchtlingslager in der Westbank/Palästina zum Thema.
Ein interdisziplinäres Team aus Stadthistorikern, Stadtsoziologen und Stadtplanern des Instituts Wohnen und Entwerfen (Prof. Tilman Harlander, Dr. Gerd Kuhn) und des Städtebau-Instituts (Prof. Johann Jessen) hat in den letzten zehn Jahren, gemeinsam mit Partnern anderer Universitäten, die Geschichte, die Politik und den Städtebau des suburbanen Wohnens und des urbanen Wohnens aufgearbeitet und durch zahlreiche Fallstudien ergänzt. Die beiden umfassenden Buchpublikationen „Villa und Eigenheim“ und „Stadtwohnen“ gelten als wichtige Beiträge zur städtebaulichen und stadtbaugeschichtlichen Grundlagenforschung im Bereich des Wohnungsbaus.
Auf Fragen der angewandten Ökologie in der räumlichen Umweltplanung konzentriert sich das Institut für Landschaftsplanung und Ökologie (Prof. Giselher Kaule). Hierzu gehören beispielsweise Umweltverträglichkeitsstudien, die Formulierung von Umweltqualitätszielen oder Umwelt-Simulationsmodelle. Ein besonderer Schwerpunkt sind die wissenschaftlichen Grundlagen des Arten- und Biotopschutzes (Schutz der Biodiversität). Hier ist das Institut in ein europäisches „network of excellence“ eingebunden.
Die Drittmittel-Forschungsvorhaben decken die Spanne von planungsbezogener ökologischer Grundlagenforschung (Überlebenschancen von Arten) bis zu Gutachten für die Landesplanung zur Politikberatung ab. Für diese Aufgaben ist am Institut ein leistungsfähiges Laboratorium für Geo-Informations-Systeme (GIS) eingerichtet. Ein Schwerpunkt für die Jahre 2007 /2008 ist die strategische Umweltverträglichkeitsprüfung für nachwachsende Energieträger. Dabei werden Konflikte mit dem Schutz der Biodiversität und dem Europäischen Schutzgebietssystem NATURA 2000 herausgearbeitet. Die Ergebnisse fließen direkt in die Arbeit des Nachhaltigkeitsbeirates Baden-Württemberg ein.
Johann Jessen/amg
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