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Um 1930 entstand diese Aufnahme einer Kallk-Soda-Anlage mit Holzwollefilter. (Quelle: Archiv der Firma Hager + Elsässer)
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Blick in ein Konstruktionsbüro kurz nach dem Zweiten Weltkrieg.
(Quelle: Privatbesitz der Firma Marquardt) |
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Ausgehend von historischen Aspekten rund um das Wasser griffen die Referenten einstige sowie aktuelle technische Reinigungs- und Aufbereitungsverfahren dieser lebensnotwendigen Umweltressource auf. „ad fontes!?" fragte Dr. Norman Pohl von der Uni Freiberg, der die Histographie und Perspektiven einer Umweltgeschichte des Wassers beleuchtete. Prof. Johannes Fritsch von der Fachhochschule Ravensburg-Weingarten ging auf die historische Entwicklung und Perspektiven der Membranfiltration ein, und Prof. Heidrun Steinmetz vom Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte-, und Abfallwirtschaft der Uni Stuttgart stellte die historische Entwicklung biologischer Abwasserbehandlungsverfahren vor.
Breiten Raum nahm auch die klassische Unternehmensgeschichte ein, lag dem Symposium doch ein unternehmenshistorisches Forschungsprojekt der Abteilung für Geschichte der Naturwissenschaften und Technik zugrunde. Thomas Schuetz und David Seyffer haben sich anlässlich des 75-jährigen Bestehens von Hager und + Elsässer der Geschichte dieser Stuttgarter Firma angenommen, die sich seit ihren Anfängen der Wasseraufbereitung widmet. Mit „Willy Hager – Die Anfänge der industriellen Wasseraufbereitung“ sowie „Innovationsforschung am Beispiel Hager und + Elsässer“gaben die zwei Historiker, die ihr Studium der Geschichte der Naturwissenschaft und Technik und Geschichte an der Uni Stuttgart absolviert haben, einen Einblick in ihre Arbeit. „Solche Projekte sollten für viele weitere Unternehmen der wissenschaftlich-technischen Industrie im Ländle gemacht werden", wünscht sich Prof. Klaus Hentschel, Leiter der Abteilung GNT. Unternehmen wie Forschung würden davon profitieren – Erstere können die Dokumentation für ihre Pressearbeit nutzen, Letztere, da alle Akten dem Wirtschaftsarchiv in Stuttgart-Hohenheim übergeben werden.
Unternehmensgeschichte mit Tradition
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Aus dem Jahr 1957 stammt dieses Foto der Produktion von Anlagen zur Wasseraufbereitung. (Quelle: Privatbesitz von Reinhold Arndt) |
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„Rund das 30fache dessen, was in die Festschrift des Unternehmens*) einfloss, haben wir zusammengetragen", erzählt Thomas Schuetz. Eine gute Unternehmensgeschichte zeichne sich dadurch aus, dass Innovationen, Stärken und Schwächen – basierend auf einem breiten Methodeninventar – diskutiert werden und, ergänzt Klaus Henschel, „Eine gute Unternehmensgeschichte ist frei von Vorgaben, darf also auch kritische Fragen stellen und redet dem Unternehmen nicht ‚nach dem Munde’." An der Abteilung für Geschichte der Naturwissenschaften und Technik kann man auf eine lange Tradition in der unternehmensgeschichtlichen Forschung blicken. „Das Besondere daran ist", erklärt David Seyffer, „der Schwerpunkt der Unternehmensgeschichten liegt auf der Wirtschafts- und Technikgeschichte am ‚Sonderfall’ Forschung und Entwicklung im Unternehmen und nicht auf den ökonomischen Rahmenbedingungen und Leitungsmechanismen, wie meist bei den Sozial- und Wirtschaftshistorikern." Um diese Texte einem breiten Publikum zugänglich zu machen, arbeitet er zusammen mit Thomas Schuetz auch an der Herausgabe eines Sammelbandes. Während sich dessen erster Teil vornehmlich Unternehmen widmen wird, die mit Baden-Württemberg in Verbindung stehen, soll sich der zweite Teil mit der internationalen Ausrichtung der Unternehmensgeschichte am Lehrstuhl beschäftigen. Zum Abschluss des Symposiums berichtete Stefan Köppl von Hager + Elsässer über die Anforderungen und Aufgaben, die Studierende im Bereich der Verfahrenstechnik in der Industrie erwarten. Geschichtswissenschaflter, die sich für Firmen und die Wirtschaft allgemein sowie auch für technische Aspekte interessierten, hätten im „großen und zukunftsträchtigen Arbeitsfeld“Unternehmensgeschichte durchaus gute Chancen, sagte Klaus Hentschel.
Julia Alber
*) Hager + Elsässer. Die ersten 75 Jahre. Von Menschen mit Pioniergeist und Leidenschaft, Stuttgart 2007.)
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