Effizienter Erdgas-Hybrid-Antrieb für Fahrzeuge >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Wichtiger Schritt zum ‚sauberen’ Auto
Angesichts des Klimawandels wird der Ruf nach Autos, die
weniger Kraftstoff verbrauchen und weniger Schadstoffe ausstoßen,
immer lauter. Einen Beitrag dazu liefert das Verbundprojekt „Antriebskonzept
mit Erdgas-Hybrid“ am Institut für Verbrennungsmotoren
und Kraftfahrwesen (IVK) der Uni. In Kooperation mit der Adam Opel
GmbH und der Robert Bosch GmbH arbeiten die Wissenschaftler an
einem Prototyp auf der Basis eines Opel Astra Caravan, der nur
minimale CO2-Emissionen freisetzt.
Der angestrebte CO2-Ausstoß von
höchstens 90 Gramm pro Kilometer liegt dabei deutlich unter
dem Wert, den das Bundesministerium für Bildung und Forschung
für das Jahr 2010 für Neufahrzeuge fordert. Beide Werte
beziehen sich auf den so genannten „Modifizierten Neuen Europäischen
Fahrzyklus“ (MNEFZ), bei dem die Bedingungen einer Fahrstrecke
zur Vergleichbarkeit der Messwerte genau definiert sind. Erreicht
wird die Reduzierung der CO2-Emission durch ein innovatives Hybridkonzept,
das sich von bekannten Konzepten durch die Verwendung eines kleinen,
turboaufgeladenen Erdgasmotors und durch die Integration einer
vorausschauenden Betriebsstrategie unterscheidet. Im Rahmen des
Projekts haben die Wissenschaftler des IVK die Aufgabe übernommen,
den Verbrennungsmotor zu optimieren sowie die hybridspezifische
Software zu erstellen.
Schema des Erdgashybrid-Konzepts.
(Grafik Institut)
Die Untersuchungen des Verbrennungsmotors
erfolgen auf einem hochdynamischen Motorenprüfstand des IVK,
der die Darstellung verschiedener Fahrzyklen wie zum Beispiel den
MNEFZ ermöglicht. Am Prüfstand untersuchen die Forscher
eine Niederdruckabgasrückführung, die für die Einhaltung
der Stickoxidgrenzwerte neuer Abgasnormen wie zum Beispiel der „Euro
5“ sorgt. Zukünftige Abgasgesetzgebungen bedingen zudem
die Weiterentwicklung der erdgasspezifischen Komponenten des Motors.
Des Weiteren wollen die Wissenschaftler das mechanische wie auch
softwareseitige Zusammenspiel zwischen Verbrennungsmotor, elektrischer
Maschine und dazwischen liegender Kupplung am Prüfstand optimieren.
Begleitend dazu erstellen sie Simulationsmodelle für den Verbrennungsmotor
und den Antriebsstrang. Sie dienen als Grundlage für die Entwicklung
und Überprüfung einer Software für die Betriebsstrategie,
die die Koordination zwischen Verbrennungsmotor und E-Maschine,
einer Batterieladestrategie und einer an den Hybridbetrieb angepassten
Schaltstrategie übernimmt.
Gerade bei häufig befahrenen
Strecken wirkt es sich auf den Verbrauch günstig aus, wenn
die Eigenschaften der voraus liegenden Fahrstrecke, wie Steigungen
und Kurven, bekannt sind. Im Fahrzeug vorhandene Sensoren, zum
Beispiel Lenkwinkelsensoren, ermitteln die jeweiligen Streckendaten.
Die in einer Datenbank gespeicherten Werte stehen dann beim erneuten
Befahren der Strecke der Betriebsstrategie-Software zur Verfügung.
So entstehen keine Kosten für zusätzliche Hardware und
die Daten werden bei jedem Befahren der Strecke aktualisiert. Damit
werden zwei Hauptprobleme anderer adaptiver Systeme vermieden.
Die bisherigen Ergebnisse der Prüfstands- und Softwarearbeiten
werden in einem Prototyp realisiert, der im Frühjahr getestet
werden soll. Parallel dazu führen die Forscher die Versuche
auf dem Motorenprüfstand weiter. ve
KONTAKT
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Michael Böhm
Institut für Verbrennungsmotoren und Kraftfahrwesen
Tel. 0711/685-68523
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e-mail: michael.boehm@ivk.uni-stuttgart.de
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