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Studie zur Sozialfigur von E-Sportlern >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Gymnasiasten spielen am meisten
e-Sportler sind jung, männlich und haben höchstens einen
Hauptschulabschluss – so lautet, überspitzt formuliert,
das Klischee von Menschen, die Computerspielen zum Sport gemacht
haben. Dr. Ralf Brand und Dr. Christian Stahl vom Institut für
Sportwissenschaft der Universität Stuttgart schauten genauer
hin – und förderten Überraschendes zutage.
Die
Wissenschaftler führten eine umfassende quantitativ-empirische
Untersuchung zum Phänomen e-Sport durch. Ziel war es, die
Sozialfigur des e-Sportlers zu ergründen und die Ergebnisse
mit dem Stereotyp eines e-Sportlers zu vergleichen, der durch die
Berichterstattung in den Massenmedien erzeugt wird. Zudem sollte
die Einstellungen der e-Sportler zu ihrem Hobby erfasst werden.
Mit Blick auf das Geschlecht, das Alter oder den Berufsstatus der
Spieler bestätigte die Auswertung zunächst Ergebnisse älterer
Untersuchungen. So sind e-Sportler fast ausschließlich männlich
(98,1 Prozent) und überwiegend (74,2 Prozent) zwischen 16
und 21 Jahren alt. Dementsprechend sind in der Untersuchung überwiegend
Schüler (37,3 Prozent), Auszubildende (20,2 Prozent) oder
Studierende (16,6 Prozent) zu finden.
Schularten bei e-Sportlern
im Vergleich zur Gesamtbevölkerung.
Orange: e-Sportler,
blau: Bundesdurchschnitt. (Grafik: Institut)
Bei der Frage des Bildungshintergrunds
und der Regionalität/Wohnregion der e-Sportler dagegen widersprachen
die Untersuchungsergebnisse den Klischees. So ist unter den e-Sportlern
die Gruppe der Gymnasiasten im Vergleich zur Bundesbevölkerung
deutlich überrepräsentiert. „Dieses Ergebnis ist
deswegen überraschend, weil das über die Massenmedien
transportierte Klischee des computerspielenden Jugendlichen eine Überrepräsentanz
unterer Bildungsschichten suggeriert“, sagen die Wissenschaftler.
Bei der Befragung unter fast 6.000 e-Sportlern überwog der
Anteil von Personen mit deutscher Staatsbürgerschaft mit 92
Prozent deutlich. Aus dem EU-Ausland stammen weitere 5,2 Prozent,
aus einem Land außerhalb der EU noch einmal 2,7 Prozent.
Den Daten zufolge kann mit einiger Vorsicht davon ausgegangen werden,
dass regionale Unterschiede bestehen. So wohnt die Mehrzahl der
e-Sportler in den alten Bundesländern und dort besonders in
den westlichen und nördlichen Regionen Deutschlands, während
Bewohner der neuen Bundesländer eher selten „e-sportlich“ aktiv
sind. „Interessant ist an dieser Verteilung, dass die gesellschaftliche
Debatte über das Gefährdungspotenzial gewaltorientierter
Computerspiele vor allem auch von politischen Akteuren aus Baden-Württemberg
und Bayern getragen wurde. In diesen Regionen ist jedoch ebenfalls
eine deutliche Unterrepräsentanz an e-Sportlern festzustellen“,
so die Wissenschaftler. amg
KONTAKT
__________________________________
Dr. Christian Stahl
Institut
für Sportwissenschaft
Tel. 0711/685-68037
Fax 0711/685-63165
e-mail: christian.stahl@sport.uni-stuttgart.de
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