Verbundforschungsprojekt Innorad >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Langes Leben für Räder und Rollen
Mehr Tempo und Gewicht beim innerbetrieblichen Warentransport
führt an den Rädern und Rollen von Gabelstaplern oder
Hubwagen zu raschen Verschleißerscheinungen. Im Rahmen des
Verbundforschungsprojektes „InnoRad“ suchen Wissenschaftler
des Instituts für Fördertechnik und Logistik der Uni
Stuttgart gemeinsam mit Kollegen der Helmut-Schmidt-Universität
Hamburg und Partnern aus der Wirtschaft nach Wegen, um die Lebensdauer
dieser Teile deutlich zu verlängern.
Die gebräuchlichen
Räder und Rollen von elektrisch angetriebenen Indoor-Flurförderzeugen
sind mit einer Kunststoffbandage aus Polyurethan versehen. Obwohl
sie gute mechanische Eigenschaften aufweisen, entstanden europaweit
bereits im Jahr 2005 Kosten in Höhe von 554 Millionen Euro
für den Austausch beschädigter und zerstörter Rollen.
Eine Ursache sind die immer weiter anwachsenden Fahrgeschwindigkeiten
und zunehmenden Nutzlasten, die zu einer drastischen Erhöhung
der Kräfte beim Antreiben und Bremsen sowie der Lenkmomente
und –geschwindigkeiten führen. Dadurch werden die Beläge
extrem gepresst und heizen sich stark auf, was zu hohem Verschleiß oder
auch – etwa beim Überfahren eines Hindernisses – zur
schlagartigen Zerstörung der Bandagen führen kann.
Verschleißerscheinung durch Verflüssigung
des
Belags an einem Polyurethanrad. (Foto: Still)
Um
die Lebensdauer von Rädern beziehungsweise Laufrollen von
Flurförderzeugen zu verlängern, entwickeln die Wissenschaftler
reproduzierbare Auslegungs-, Berechnungs- und Testverfahren. Gefragt
sind innovative Lösungsansätzen für das Gesamtsystem
von Rad und Laufrolle, das aus dem Laufbelag, der Bindemittelschicht,
dem Felgenkörper, der Lagerung und der Radaufhängung
besteht. Dabei werden auch die spezifischen Einsatzbedingungen,
die unterschiedlichen Funktionen des Rades als Laufrolle, Stützrolle,
Antriebsrad, gebremstes oder gelenktes Rad sowie die Einbausituation
berücksichtigt. Zielkonflikte wie etwa zwischen der Lebensdauer
des Rades und der Schonung des Bodens oder auch dem Fahrkomfort
sollen überwunden werden. Um die Verbesserungspotentiale aufzuspüren,
führen die Wissenschaftler computergestützte Untersuchungen
der Schadensursachen und Verschleißmechanismen durch. Hierzu
werden Modelle auf der Basis von Finiten Elemente- und Mehrkörpersystemen
für das System Rad/Laufrolle eingesetzt. An dem Projektkonsortium
sind neben den Wissenschaftseinrichtungen die Industriepartner
Bayer MaterialScience AG, Kion Group GmbH, Jungheinrich AG, Räder-Vogel
GmbH, Wicke GmbH sowie als Anwender die Robert Bosch GmbH beteiligt. amg
KONTAKT
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Christian Vorwerk
Institut für Fördertechnik
und Logistik
Tel. 0711/685-83775
Fax 0711/685-83769
e-mail: vorwerk@ift.uni-stuttgart.de
>>>>http://www.innorad.de
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