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Stipendiat der Landeswasserversorgung im Internationalen Studiengang
WAREM >>>>>>>>>>>
Sierra Leone – Thailand – Stuttgart – Welt
Nicolas Chretien hat schon in Entwicklungsprojekten in Thailand
und Sierra Leone, in Haiti und im Tschad gearbeitet. Jetzt holt
sich der in Tours geborene Franzose im Internationalen Studiengang
WAREM (Water Resources Engineering and Management) an der Uni Stuttgart
das wassertechnologische Know-how, um Menschen in der dritten Welt
den Zugang zu sauberem Trinkwasser zu erleichtern. Die Landeswasserversorgung
unterstützt den der 39-Jährigen mit einem Stipendium
in Höhe von 6.400 Euro.
Nicolas Chretien
Als Nicolas Chretien im Jahr 2003 im Auftrag der Hilfsorganisation „Ärzte
ohne Grenzen“ eine Wasseraufbereitungs- und Verteilungsanlage
für fast 5.000 liberianische Bürgerkriegsflüchtlinge
errichten sollte, ging er noch nach dem Prinzip „trial and
error“ vor. Dennoch gelang es dem Team um den gelernten Maschinenbauingenieur
nach wenigen Wochen, eine Hochdruckpumpe und eine Pipeline zu installieren,
so dass Wassertransporte per Lastwagen bald der Vergangenheit angehörten.
Der nächste Einsatz führte Chretien nach Thailand, in
ein Flüchtlingslager an der Grenze zu Burma. Dort gab es nach
starken Regengüssen erhebliche Probleme mit der Trinkwasserqualität.
Die konnten zwar leidlich gelöst werden. Doch am Ende der
von Rückschlägen begleiteten Arbeiten standen für
den jungen Franzosen zwei Dinge fest: „Ich entschloss mich,
weiterhin im Wasserbereich zu arbeiten, um die Lebensbedingungen
dieser Menschen zu verbessern“, sagt Chretien. „Misserfolge,
das teilweise amateurhafte Vorgehen während des Einsatzes
in Thailand, vergebliche Versuche und der erhebliche Zeitaufwand überzeugten
mich jedoch, dass ich meine Kenntnisse im Wasserbau dringend vertiefen
musste, um den komplizierten technischen Herausforderungen gerecht
zu werden.“
Um mehr Effizienz und Qualität in seine Arbeit zu bringen
und anspruchsvollere Projekte übernehmen zu können, bewarb
Chretien sich für den Master-Studiengang WAREM. „Der
weite Themenbereich, den das WAREM Programm der Universität
Stuttgart anbietet, aber auch einige spezielle Themen, die internationale
Ausrichtung des Studiengangs und der Standort in Europa gaben den
Ausschlag zu der Entscheidung“, erklärt Chretien. Aufgrund
der guten Ergebnisse bei den Eingangsprüfungen erhielt Chretien
ein Stipendium des Zweckverbands Landeswasserversorgung, der alle
zwei Jahre einen WAREM-Studenten unterstützt.
Im Studium konzentriert Chretien sich auf die Vertiefungsrichtungen „Wasserwirtschaft
und Flussgebietsmanagement“ und „Siedlungswasserwirtschaft
und Wassergütemanagement“, belegt aber auch Themen aus
dem dritten Fachbereich „Grundwasserbewirtschaftung und Geohydrologie“.
Dazu kommen weitere Vorlesungen wie „Wasserwirtschaft und
Bewässerung – Methoden und Werkzeuge der Planung“, „Umweltströmungsmechanik“, „Umweltinformatik“, „Wasserbau“ und „Abwasserbehandlung“.
Wenn er sein Studium im kommenden Jahr abgeschlossen hat, möchte
Chretien für eine Firma in den Bereichen Grundwassermanagement,
Bewässerung oder in der Planung von Wasserversorgungssystemen
arbeiten. Dies soll jedoch nur ein erster Schritt sein. „Ich
sehe meine persönliche Zukunft in einer internationalen Betätigung,
in der Entwicklungshilfe“, sagt Chretien. Derzeit freilich
hat der Franzose die Obstbauern am Bodensee im Blick: In seiner
Master-Arbeit untersucht Chretien, ob Obstbäume statt mit
wasserverschwenderischen Sprinklern mit effizienter Tröpfchenbewässerung
versorgt werden können. amg
KONTAKT
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Dr. Matthias Schneider
WAREM - Water Resources and Engineering Management
Tel. 0711/685-66616
Fax 0711/685-66600
e-mail: matthias.schneider@iws.uni-stuttgart.de
>>>>http://www.warem.uni-stuttgart.de
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