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Von der Mechatronik zur Informations-Aktorik >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

Hans-Joachim Gutt 75

Professor Hans-Joachim Gutt, Emeritus des Instituts für Elektrische Maschinen und Antriebe, vollendete am 13. März sein 75. Lebensjahr. Seine Leidenschaft gilt der multidisziplinären Zusammenarbeit und Weiterentwicklung der – von Professor Adolf Leonhard 1949 in Stuttgart begründeten – Elektrischen Antriebstechnik über die Mechatronik bis zur Informations-Aktorik. Damit bezeichnet man eine Methode, ein gekoppeltes System aus mehreren elektronischen Antriebssträngen zu überwachen. Den Absolventen des Goslarer humanistischen Gymnasiums prägte die streng auf physikalische Grundvorgänge ausgerichtete Denkweise seiner Studienzeit an der Technischen Universität Braunschweig.

In der Industrie widmete er sich im Nürnberger Maschinen- und Apparatewerk der Siemens AG unter anderem der Entwicklung des Linearmotors für industrielle Anwendungen. 1977 entschied er sich - bei gleichzeitigen Angeboten der Universität Karlsruhe sowie der neu gegründeten Universität Duisburg - für das traditionsreiche Institut für Elektrische Maschinen und Antriebe der Universität Stuttgart: Es ist als eines der ältesten elektrotechnischen Institute zugleich die Keimzelle der späteren Fakultät Elektrotechnik. Ihr Ursprung liegt in den ersten Vorlesungen über elektrische Maschinen in Stuttgart, die 1882 Jahren innerhalb der damaligen Fakultät Maschinenbau interdisziplinär begannen. Ein Jahr später wurde 1883 das Ordinariat für Elektrotechnik geschaffen und als eine der ersten ordentlichen Professuren für Elektrotechnik in Deutschlang mit Prof. Wilhelm Dietrich besetzt.

Hans-Joachim GuttHans-Joachim Gutt

Hans-Joachim Gutt legte immer größten Wert auf die Einheit von Forschung und Lehre sowie auf rege Kontakte zur industriellen Praxis. Seine kreativen Ideen und Voruntersuchungen förderten die Kooperation, beispielsweise mit mehr als einem Dutzend Stuttgarter Universitätsinstituten, Forschungsstätten und Firmen im Sonderforschungsbereich „Die Montage im flexiblen Produktionsbetrieb“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Seine Forschungen waren immer auf Anwendungsmöglichkeiten material- und informationstechnischer Neuentwicklungen ausgerichtet: Seien es numerische Berechnungen, neuartige Kombinationen von Billigmagneten für Kfz-Servoantriebe, sogenannte Hochtemperatur-Supraleiter für Fahrzeugenergiespeicher oder der bahnbrechende Einsatz von Mikroprozessoren, die baulich und funktionell in den Elektroantrieb integriert sind. Seine Forschungsarbeiten, über deren Ergebnisse er auch bei Gastvorträgen in China und zahlreichen weiteren Ländern berichtete, spiegeln zwei Dutzend Dissertationen und seine 85 wissenschaftlichen Veröffentlichungen wider. Über die jüngste Entwicklung von der Mechatronik zur Informations-Aktorik widmeten ihm Schüler und Kollegen aus Anlass seines 75. Geburtstages den Band 12 der institutseigenen Reihe über „Mechatroniksysteme“. uk

 

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