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Akten der Studiengesellschaft Windkraft

„Eine Wirtschaftlichkeit von Windenergieanlagen ist jedoch für deutsche Verhältnisse nicht vorhanden, auch nicht bei einer Fertigung in großen Stückzahlen.“ So hieß es noch 1965 in einem Resumée aus der Sicht der Energiewirtschaft, als die Studiengesellschaft Windenergie e.V. (StGW) aufgelöst wurde. Mit deren Akten kam im Februar 2008 eine außerordentliche Quelle der Technikgeschichte in das Universitätsarchiv: Die Studiengesellschaft war 1949 auf Initiative des Landesgewerbeamts Stuttgart unter Beteiligung von Elektrizitätswerken und der Elektro- und Maschinenbauindustrie gegründet worden. Ihr Ziel war es, Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Windenergienutzung zu finanzieren. Der Aktenbestand ist mit den zahlreichen Forschungsberichten nicht nur eine hervorragende Quelle für den Stand und die Innovationen der Windkraftanlagen dieser Zeit, sondern auch ein Zeugnis für die Wechselwirkungen zwischen technischem Fortschritt, unternehmerischen Zielen, staatlicher Wissenschaftsförderung und politischen Weichenstellungen, denen technische Entwicklungen unterworfen sind.

Projekt zu einer 100kw-Windenergieanlage der Studiengesellschaft Windenergie, der 1957 fertig gestellten StGW 34.
(Foto: Universitätsarchiv Stuttgart)

Das vernichtende Urteil von 1965 ist längst überholt, denn heute werden über sieben Prozent des Stroms in Deutschland aus Windkraftanlagen gewonnen. Diese funktionieren jedoch nur auf Grundlage der Erfahrungen und Entwicklungen, die einst durch die Studiengesellschaft Windenergie gefördert wurden. Zu nennen ist hier besonders die Entwicklung und erstmalige Verwendung von Verbundwerkstoffen für die Flügel, die Ulrich Hütter (1910 – 1990), später Professor für Flugzeugbau an der Universität Stuttgart, am Urmodell aller modernen Windenergieanlagen, der durch die Studiengesellschaft Windenergie finanzierten StGW 34, erprobte.         Norbert Becker            

Projekt zu einer 100kw-Windenergieanlage der Studiengesellschaft Windenergie, der 1957 fertig gestellten StGW 34.
(Foto: Universitätsarchiv Stuttgart)

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