Stuttgarter Experte maßgeblich beteiligt >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Nature-Archive wieder zugänglich
Alle Universitäten und öffentlich finanzierten Forschungseinrichtungen
in Deutschland haben Zugang zum vollständigen Archiv des Wissenschaftsmagazins
Nature von 1869 bis 2007. Die Niedersächsische Staats- und
Universitätsbibliothek Göttingen, die Technische Informationsbibliothek
Hannover und die Nature Publishing Group (NPG) unterzeichneten
kürzlich eine entsprechende Vereinbarung.
Am Zustandekommen dieser Vereinbarung hat Bernd-Christoph Kämper von der
Bibliothek der Universität Stuttgart maßgeblichen Anteil.
Eine Ausgabe von Nature aus dem Jahr 1877 aus dem Bestand der
Universitätsbibliothek Stuttgart.
(Foto:
Universitätsbibliothek Stuttgart)
Bernd-Christoph Kämper koordiniert im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft
Deutscher, Österreichischer und Schweizer Konsortien (GASCO)1) seit
mehreren Jahren ein trinationales Bibliothekskonsortium für
den Erwerb und die Bereitstellung von Campuslizenzen für die
Wissenschaftlichen Zeitschriften der zum Holtzbrinck-Konzern gehörenden
Nature Publishing Group (NPG) und hat die Göttinger Kollegen
in den Verhandlungen beraten. Kämper zeigte sich sehr zufrieden,
dass nach drei Jahren schwieriger Verhandlungen diese wichtige
Nationallizenz nun doch noch zustande gekommen sei. „Damit
haben nun alle deutschen Mitglieder des Konsortiums und darüber
hinaus viele weitere Bibliotheken und Hochschulen freien Zugriff
auf dieses herausragende Wissenschaftsarchiv, das auch eine einzigartige
Quelle für die Wissenschaftsgeschichte und naturwissenschaftliche
Bildung ist“, betonte er. Bemerkenswert sei, dass diese Archive
nach persönlicher Registrierung2) auch
jedem interessierten Bürger mit ständigem Wohnsitz in Deutschland zugänglich
gemacht werden dürfen, also auch dort, wo keine Möglichkeit
des kostenlosen Zugangs über zugriffsberechtigte Bibliotheken
besteht.
Von den Nationalsozialisten verbotene Archive
wieder verfügbar
Das älteste Zeitschriftenarchiv von Nature, die Jahrgänge
1869 bis 1949, sind nach Abschluss der Retrodigitalisierung wieder
verfügbar - fast genau 70 Jahre, nachdem die Nationalsozialisten
den Zugang zur Zeitschrift im November 1937 an allen deutschen
wissenschaftlichen Bibliotheken verbieten ließen. Dies war
eine Reaktion auf die kritische Berichterstattung des Wissenschaftsmagazins über
den Ausschluss jüdischer Wissenschaftler in Deutschland und
ihre Vertreibung. Deutschland ist das erste Land, das es seinen
Bürgern über eine Nationallizenz zugänglich macht.
„Nationallizenzen bündeln Ressourcen und verbreitern den Zugang
für Bildung und Wissenschaft in einer Weise, wie es lokal zu finanzierende
Einzelkäufe, selbst mit attraktiven Konsortialrabatten, niemals könnten“,
betonte Kämper. Sie helfen somit, die digitale Kluft zwischen den großen
und kleineren Einrichtungen zu überbrücken, die sich solche Archive
sonst niemals leisten könnten. zi
1) Die GASCO (German, Austrian and Swiss Consortia
Organisation) ist die Arbeitsgemeinschaft Deutscher, Österreichischer und
Schweizer Konsortien: Sie bildet eine Plattform für
eine strategische Zusammenarbeit der Bibliotheken zum gemeinsamen
Erwerb von elektronischen Zeitschriften, Datenbanken und e-Books
und bündelt die regionalen Aktivitäten im deutschsprachigen
Raum.
2) Die Registrierung ist möglich unter www.nationallizenzen.de.
KONTAKT
____________________________
Bernd-Christoph Kämper
Universitätsbibliothek Stuttgart
Tel. 0711/685-64731, -83510
e-mail: kaemper@ub.uni-stuttgart.de
>>>>http://www.nationallizenzen.de
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