Zehn Jahre Wissenschaftstheorie und Technikphilosophie >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

Akademische Philosophie ist möglich

Im Jahr 1997 wurde am Institut für Philosophie die Abteilung für Wissenschaftstheorie und Technikphilosophie an der Universität Stuttgart eingerichtet. Bei einem Festakt zum zehnjährigen Bestehen am 22. November 2007 erinnerte Institutsleiter Prof. Christoph Hubig an den schwierigen Anfang der Gründerjahre, die fruchtbaren Kooperationen mit Vertretern aus Wissenschaft und Industrie und die Notwendigkeit einer Ausrichtung der Philosophie an „realen“ Problemlagen. Partner aus dem In- und Ausland, aus den Geistes-, Natur- und Ingenieurwissenschaften stellten bei der Veranstaltung im Senatssaal Projekte aus der interdisziplinären Zusammenarbeit vor.

Philosophie-Institute haben es nicht leicht. Die „Königin der Geisteswissenschaften“ gilt an Universitäten als Sorgenkind, bringe sie doch kaum Drittmittel ein und an interdisziplinärem Austausch sei nicht zu denken. Beim Festakt zum zehnjährigen Bestehen der Abteilung für Wissenschaftstheorie und Technikphilosophie konnte man sich vom Gegenteil überzeugen. Akademische Philosophie ist möglich. Sie muss sich nur an „reale“ Problemlagen halten und sich an aktuellen Themen, wie „Ingenieurverantwortung“, das „Zusammenwirken von Mensch und Technik in Kommunikationssystemen“ oder an „Szenarien des globalen Wandels“, orientieren. Auch Nicht-Philosophen können davon profitieren. „Von der analytischen Schärfe von Sprache und Logik können viele Ingenieure lernen“, betonte der zweite Vorsitzende der Vereinigung von Freunden der Universität Stuttgart, Prof. Joachim Speidel, in seinem Grußwort.

Als der damalige Vorsitzende der Vereinigung von Freunden der Universität Stuttgart, Prof. Markus Bierich, im Jahre 1997 mit seinem persönlichen Engagement die Gründung der Abteilung ermöglichte, ließ sich die rasante Entwicklung des Instituts nur erahnen. Es war beabsichtigt, den Philosophie-Lehrstuhl durch neue Schwerpunkte in Forschung und Lehre zu ergänzen, die insbesondere auch eine interdisziplinäre Kooperation mit den Natur- und Ingenieurwissenschaften voranbringen sollten.

Nachdem Max Benses Lehrstuhl 16 Jahre lang unbesetzt blieb, konnte Prof. Christoph Hubig als Lehrstuhlinhaber gewonnen werden, der unter anderem als Leiter des Bereichs „Mensch und Technik“ im Verein Deutscher Ingenieure (VDI) fungierte. Der VDI und das Alcatel SEL-Hochschulkolleg boten sich als hilfreiche Kooperationspartner von Anfang an. Gemeinsam wurden interdisziplinäre Arbeitszusammenhänge zu den Informations-, Kommunikations- und Verkehrswissenschaften, der Architektur und Stadtplanung sowie den Sozial- und Kulturwissenschaften entwickelt.

Philosophie trifft Technologie: (v.l.n.r.) Prof. Wenchao Li, Berlin, Prof. Joachim Speidel (Vereinigung von Freunden der Universität Stuttgart), Prof. Christoph Hubig, Christiane Messerschmidt-Hubig, Dr. Peter Theiner, DVA-Stiftung, Prof. Achim Stein, Dekan Fakultät 10, Prof. Thomas Ertl (Exzellenzcluster SimTech), Prof. Kurt Rothermel (Nexus).
(Foto: Jürgen Geldmeyer)

Inzwischen kann das Institut eine lange Reihe von Forschungsprojekten, darunter die Mitwirkung im DFG-geförderten Sonderforschungsbereich „Nexus“, verweisen. Auch international hat sich die Abteilung mit Sitz in der Seidenstraße 36 etabliert. Kooperationen gibt es mit den Universitäten Troyes, Trondheim, Paris und Dalian (China). Geplant sind in Zukunft die Gestaltung der Research Area G „Integrative Platform of Reflexion and Evaluation“ des kürzlich bewilligten Exzellenzclusters „Simulation Technology“ und die Weiterentwicklung des IZKT in ein Center of Advanced Studies.     

Anlässlich des 10-jährigen Bestehens erschien eine 60-seitige Broschüre „Abteilung Wissenschaftstheorie und Technikphilosophie 1997-2007“, die kostenlos am Institut für Philosophie erhältlich ist.           Nikolaos Karatsioras
      

KONTAKT
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Prof. Christoph Hubig
Institut für Philosophie
Tel. 0711/685-82491
Fax 0711/685-82492
e-mail: christoph.hubig@philo.uni-stuttgart.de
>>>>http://www.uni-stuttgart.de/philo

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