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Vorträge zur Judenverfolgung während des Dritten Reiches >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

Recht – nicht Rache

Die Aufklärung der NS-Verbrechen und die Erforschung der Opferschicksale – die beiden Aufgaben sind mit der Forschungsstelle Ludwigsburg des Historischen Instituts der Universität Stuttgart eng verwoben. Davon zeugen nicht nur die 500.000 Akten, sondern auch die zahlreichen Vorträge über den Nationalsozialismus. Im Februar war der renommierte Historiker und Rechtsanwalt Serge Klarsfeld zu Gast. Ihm und seiner Frau Beate ist es zu verdanken, dass viele NS-Verbrecher und Kollaborateure verfolgt und vor Gericht verurteilt wurden.

Als ein Beitrag zur „Erinnerungspolitik“ ist die Arbeit der Forschungsstelle Ludwigsburg, die zum Historischen Institut der Universität Stuttgart gehört, zu verstehen. Die in der Abteilung Neuere Deutsche Geschichte angesiedelte Forschungsstelle widmet sich der Forschung über den Nationalsozialismus und brachte seit ihrer Gründung im Jahre 2001 bereits zwölf umfangreiche Bände hervor. Gemeinsam mit dem Deutsch-Französischen-Institut, der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft Darmstadt und dem Verein „Gegen das Vergessen – Für Demokratie“ startete im Februar die Reihe: Vorträge zur Judenverfolgung während des Dritten Reiches in Deutschland, Frankreich und Polen. Für den ersten Vortrag konnte Serge Klarsfeld gewonnen werden, der mit seinem Geschichtswerk weit mehr als nur Geschichte geschrieben hat.

Vorgtaege - Serge und Beate Klarsfeld sowie Lektor Daniel Zimmermann„Recht – nicht Rache“, so könnten Serge Klarsfelds Memoiren heißen. Im Jahr 1971 hatte er es sich zur „Promotion auf Lebenszeit“ gemacht, NS-Verbrecher nicht ungesühnt zu lassen. In sorgfältigem Studium der Archive machte Klarsfeld viele der Hauptschuldigen ausfindig und stellte überrascht fest, dass viele von ihnen auch nach dem Krieg Karriere machten. Er wurde eigens dafür Rechtsanwalt, um die Prozesse gegen sie selbst führen zu können. In einer unermüdlichen Verfolgungsjagd konnte er Klaus Barbie, René Bousquet, Jean Leguay, Maurice Papon, Paul Touvier, Kurt Lischka, Ernst Heinrichsohn und Herbert M. Hagen vor Gericht stellen. Alois Brunner konnte zwar in Syrien ausfindig gemacht werden, doch wurde seine Ausreise verweigert. 

 

Serge und Beate Klarsfeld sowie Lektor Daniel Zimmermann.
(Foto: WBG)

Das Ergebnis der jahrelangen, akribischen Archivarbeit lieferte Klarsfeld mit den beiden Bänden seines Monumentalwerks „Vichy-Auschwitz“ in den Jahren 1983 und 1985 (deutsch 1989). Rasch avancierte es zum Standardwerk und gilt bis heute als „Denkmal der Geschichtswissenschaft“ und „beste Monographie zur Judenpolitik“ in einem Land. Im Jahr 2007 wurde es von Prof. Klaus-Michael Mallmann, dem Leiter der Forschungsstelle Ludwigsburg, überarbeitet und neu herausgegeben.                      Nikolaos Karatsioras                                           

 

KONTAKT
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Prof. Klaus-Michael Mallmann
Forschungsstelle Ludwigsburg der Universität Stuttgart
Tel. 07141/913819
Fax 07141/913832
e-mail: michael.mallmann@po.hi.uni-stuttgart.de

 

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