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KURZ VORGESTELLT >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Zehn SimTech-Juniorprofessoren
13 Juniorprofessuren hat der Exzellenzcluster SimTech bis zum
Endausbau insgesamt zu vergeben –zehn davon konnten jetzt
besetzt werden – nach einem Auswahl-Marathon, wie es ihn
in Stuttgart noch nie gegeben hat. In nur vier Tagen führte
das SimTech-Team eine Juniorprofessuren-Konferenz durch, auf der
sich rund 30 Kandidaten mit ihren Forschungsthemen präsentierten.
Aus diesem Kreis konnte für beinahe jede der ausgeschriebenen
Positionen ein geeigneter Wissenschaftler gewonnen werden. Ende
Juni ergingen die Rufe und bis Mitte November nahmen die neuen „SimTech-JPs“ nun
ihre Arbeit im Exzellenzcluster auf:
Dr.
Johannes Kästner |
Juniorprofessur „Applied Quantum Mechanics“,
angesiedelt am Institut für Theoretische Chemie, Fakultät
3.
Kästner promovierte 2004 in Theoretischer Physik an
der TU Clausthal, bevor er als Postdoktorand zuerst ans Max-Planck-Institut
(MPI) für Kohlenforschung nach Mülheim a. d. Ruhr
und schließlich zum „Daresbury Laboratory“ (Science
and Technology Facilities Council) nach England ging. Kästner
wird bei SimTech mit Methoden der Ab-inito-Molekulardynamik
und der Quantenmechanik/Molekülmechanik an der Simulation
komplexer molekularer Systeme arbeiten. |
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Ph.
D. Christian Linder |
Juniorprofessur „Micromechanics of Materials“,
angesiedelt am Institut für Mechanik (Bauwesen), Fakultät
2.
Nach einem Diplomstudium in Bauingenieurwesen an der Universität
Graz machte Linder noch zwei Masterabschlüsse: COMMAS
an der Universität Stuttgart und Mathematik an der University
of California in Berkeley, USA. Hier promovierte er Ende
2007 und arbeitete als Postdoktorand, bevor er den Ruf nach
Stuttgart annahm. Als SimTech-Juniorprofessor wird Linder
sich mit der Mikromechanik von Materialien befassen und ihre
komplexen Strukturen über mehrere Größenordnungen/Skalen
hinweg beschreiben. |
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Ph. D. Oliver Röhrle |
Juniorprofessur „Continuum Biomechanics and Mechanobiology“,
angesiedelt am Institut für Mechanik (Bauwesen), Fakultät
2.
Die letzten zehn Jahre verbrachte der Wirtschaftsmathematiker
aus Ulm durchgehend im Ausland, an den Universitäten
in Milwaukee (Master in Mathematik) und Boulder (Promotion
in Angewandter Mathematik), USA, sowie die letzten vier Jahre
als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der University of Auckland
in Neuseeland. Bei SimTech untersucht Röhrle Prozesse
in biologischen Materialien, zum Beispiel in menschlichen
Geweben des skelettalen Stütz- und Halteapparates. Dabei
betrachtet er unterschiedlichste physikalische, chemische
und biologische Prozesse in einem gemeinsamen Ansatz (Multifeld-
und Multiskalenberechnungen) und beschreibt sie mit Methoden
der Kontinuums-Biomechanik und der Mechanobiologie. |
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Dr. Nicole Radde |
Juniorprofessur „Systems Theory in Systems Biology“,
angesiedelt am Institut für Systemtheorie und Regelungstechnik,
Fakultät 7.
Radde studierte in Darmstadt Mathematik und Physik, bevor
sie 2007 an der Universität Köln in Angewandter
Mathematik promovierte. Dabei spezialisierte sie sich auf
die Modellierung nicht-linearer Phänomene in biologischen
Netzwerken. Den Bereich Bioinformatik vertiefte sie als Postdoktorandin
an der Universität Leipzig, bevor sie nach Stuttgart
kam. Hier wird sie unter anderem biologische Systeme modellieren
und biologische Netzwerke analysieren. Darüber sollen
neue Methoden für die Systembiologie und die Bioinformatik
entwickelt werden. |
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Dr.-Ing. Robert Seifried |
Juniorprofessur „Multibody System Dynamics“,
angesiedelt am Institut für Technische und Numerische
Mechanik, Fakultät 7.
Neben der Universität Stuttgart gehören die renommierte
University of California in Berkeley und das Georgia Institute
of Technology in Atlanta (beide USA) zu den Stationen seiner
akademischen Laufbahn. Seifried promovierte 2005 über
die „Numerische und Experimentelle Stoßanalyse
für Mehrkörpersysteme“ und arbeitete bereits
im Rahmen von zwei Sonderforschungsbereichen (SFB 716 und
404) an simulationsrelevanten Themen. Bei SimTech wird Seifried
sich mit der Regelung und Optimierung von elastischen Mehrkörpersystemen
befassen, zum Beispiel bei Roboterarmen in Leichtbauweise. |
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Dr.-Ing. Wolfgang Nowak |
Juniorprofessur „Stochastic Modelling of Hydrosystems“,
angesiedelt am Institut für Wasserbau, Fakultät
2.
Nowak promovierte über geostatistische Methoden zur
Identifizierung von Fluss- und Transport-Parametern in der
Erdoberfläche. Bevor er zu SimTech kam, forschte er
zuletzt an der University of California in Berkeley. In Stuttgart
befasst er sich mit umweltrelevanten Vorhersagen, die zum
Beispiel bei Grundwasserverunreinigungen oder der Einleitung
von klimaschädlichen Gasen in tiefe Erdschichten wichtig
sind. Ein Schwerpunkt von Nowaks Arbeiten ist es, die Unsicherheiten
bei solchen Vorhersagen zu erfassen und letztendlich zu reduzieren. |
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Dr.-Ing. Dimka Karastoyanova |
Juniorprofessur „Simulation Workflows“, angesiedelt
am Institut für Architektur von Anwendungssystemen,
Fakultät 5.
Karastoyanova erwarb sowohl in Bulgarien als auch in Deutschland
Masterabschlüsse (Industrial Engineering beziehungsweise
Computational Engineering), bevor sie an der TU Darmstadt
promovierte und 2005 ans Institut für Architektur von
Anwendungssystemen (IAAS) der Universität Stuttgart
kam. Hier wurde sie Expertin für Work-Flow-Technologien.
Bei SimTech befasst sie sich weiterhin mit diesen Technologien
- mit dem Fokus auf Simulationen, verteilten Rechner-Netzwerke
und Anwendungen. Dabei kooperiert Karastoyanova eng mit anderen
SimTech-Gruppen. |
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Dr. Gregor Betz |
Juniorprofessur „Philosophy of Simulation“,
angesiedelt am Institut für Philosophie, Fakultät
7.
Eine ungewöhnliche breite Ausrichtung und zahlreiche Auslandsaufenthalte
prägen seine bisherige Karriere: Betz studierte Philosophie,
Mathematik, Politik- und Wirtschaftwissenschaften und promovierte
in Philosophie. Er sammelte Erfahrung bei der Unternehmensberatung
McKinsey, bevor er als wissenschaftlicher Mitarbeiter wieder
an die Universität ging. Die FU Berlin war seine letzte
Station, bevor er zu SimTech kam. Betz betrachtet Modellierungen
und Simulationen aus dem philosophischen Blickwinkel und reflektiert
unter anderem die zunehmende Virtualisierung des Lebens |
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Dr.-Ing. Sascha Röck |
Juniorprofessur „Application of Simulation Technology
in Manufacturing Engineering“, angesiedelt am Institut
für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen,
Fakultät 7.
Diese Juniorprofessur wird über die Hans L. Merkle-Stiftung
von der Robert Bosch GmbH finanziert.
Nähe zur Anwendung bewies Röck bereits mit seinem
Maschinenbau-Studium an der Fachhochschule Esslingen. Auch
beim Wechsel zur Uni blieb er dem Praxisbezug treu, Röck promovierte
2007 über die Echtzeitsimulation von Produktionsanlagen
mit realen Steuerungssystemen. Die dabei gemachten Erfahrungen
kommen ihm bei SimTech zugute. Röck besetzt hier in
Lehre und Forschung das Feld der Simulationen bei Produktionsprozessen.
Die Entwicklung neuer, modellbasierter Methoden für
die Automatisierung ist eines seiner spannenden Forschungsthemen. |
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Dr. rer. nat. Bernard Haasdonk |
Juniorprofessur „Hierarchical Solution Strategies
for Non-linear Problems“, angesiedelt am Institut für
Angewandte Analysis und Numerische Simulation, Fakultät
8.
Haasdonk ist promovierter Mathematiker und studierte auch
Physik sowie Informatik. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter
an der Uni Freiburg hatte er Gelegenheit zu Forschungsaufenthalten
am Tübinger Max-Planck-Institut für Biologische
Kybernetik und am Massachusetts Institute of Technology in
Cambridge, USA. Anschließend ging er zur Uni Münster,
wo er bis zum Antritt der Juniorprofessur in Stuttgart eine
Akademische Ratsstelle hatte. In Stuttgart wird sich Haasdonk
schwerpunktmäßig mit numerischen Diskretisierungsmethoden
für nichtlineare Differentialgleichungen, mit Modellreduktion
und Maschinellem Lernen befassen. hl |
Daten und Fakten zu den SimTech-Junioprofessuren
Die SimTech-Juniorprofessuren sind zunächst auf drei Jahre befristet; nach
erfolgreicher Evaluation kann um weitere drei Jahre verlängert werden. Zwei
der Juniorprofessuren sind Stiftungsprofessuren der Industrie: Die Daimler AG
und die Robert Bosch GmbH finanzieren über Ihre Stiftungen je eine Juniorprofessur.
Die besten vier Juniorprofessuren qualifizieren sich für eine Festanstellung
als Professor an der Universität Stuttgart (Tenure).
Die überwiegende Zahl (zwei Drittel) der Bewerbungen kam
aus Deutschland - von Deutschen und in Deutschland lebenden Ausländern.
Die meisten Bewerbungen aus dem Ausland (58 Prozent) kamen von
Deutschen, die nach dem Sammeln von Auslandserfahrung ihre Karriere
in Deutschland weiterführen möchten. 21 Prozent der Bewerbungen
kamen von Frauen, der Frauenanteil bei den bisher besetzten Stellen
beträgt 20 Prozent.
Neben den Juniorprofessuren wurden für SimTech drei neue
Lehrstühle eingerichtet. Sie sind sowohl an den jeweiligen
Fakultäten als auch am Stuttgart Research Centre for Simulation
Technology (SRC SimTech) angesiedelt: „Mathematical Systems
Theorie“ (Fakultät 8), „Modelling of Uncertain
Systems“ (Fakultät 8) und „Human-System Interaction
and Cognitive Systems“ (Fakultät 5). Die Berufungsverfahren
für diese drei Professuren sind im Gange. hl
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