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Erster Energiemanager an der Uni Stuttgart >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Strom- und Wärmeverbrauch sollen sinken
Galoppierende Energiekosten machen sich nicht nur an der
Zapfsäule
oder auf der privaten Stromrechnung bemerkbar, sie belasten auch
den Haushalt der Uni. Schon seit mehreren Jahren arbeitet die Uni
erfolgreich an der Verbesserung der Energiebilanz. Mit der Einstellung
eines Energiemanagers zum 1. Oktober werden die Anstrengungen intensiviert.
95.000 Megawattstunden (MWh) Strom im Jahr 2007, dazu 2.700 MWh
Dampf, 120.000 MWh Fernwärme und 37.000 MWh Fernkälte – der
Energieverbrauch der Uni alleine auf dem Campus Vaihingen ist beachtlich.
Richtig teuer wurde er aufgrund des dramatische Anstiegs der Energiekosten
in den vergangenen Jahren: So kletterte der Preis für 100
Liter Heizöl von 2004 bis Anfang 2007 um 47 Prozent von 23,5
Euro auf 34,5 Euro, die Kilowattstunde Strom verteuerte sich von
3,30 auf 6,05 Cent gar fast um das Doppelte. In der Summe stiegen
die Brennstoffkosten der Uni in nur vier Jahren um 64 Prozent.
Energie sparen heißt das Gebot der Stunde, und das nicht
nur wegen der Kosten, sondern auch der Umwelt zuliebe.
Schaltschrank im Gebäude Pfaffenwald 47 vor und nach der Sanierung
im Zuge des „Energie-contracting“. (Foto: Dezernat
VI)
Ein jährlicher
Blick auf die Zählerstände reicht dazu freilich nicht
aus. Deshalb hat sich vor rund zwei Jahren der Arbeitskreis Energie
zusammengetan, bestehend aus Vertretern des Dezernats Technik und
Bauten, des Heizkraftwerks, des Instituts für Gebäudeenergetik,
des Universitätsbauamts sowie externer Firmen. Sein Ziel:
der Aufbau eines ganzheitlichen Energiemanagementsystems, das den
Energieverbrauch in seinen Details transparent macht, Sparpotentiale
auslotet, Verbesserungsmaßnahmen auf den Weg bringt und diese
auch überwacht. Der Weg dahin folgt dem Prinzip des „Energie-contracting“:
Hierbei werden die betreffenden Gebäude zunächst einer
Grob- und Feinanalyse unterzogen. Auf dieser Basis vereinbart die
Uni Energiesparverträge mit Spezialfirmen wie dem Gebäudetechnik-Unternehmen
Axima. Das Paragraphenwerk umfasst die geplanten Bau- und Steuerungsmaßnahmen
für das betreffende Gebäude, deren Finanzierung sowie
die prognostizierten Einsparungen. Fünf Verträge sind
bisher unter Dach und Fach, und obwohl die darin enthaltenen Maßnahmen
noch nicht überall abschließend umgesetzt sind, kann
sich die Bilanz sehen lassen: So wurden im Naturwissenschaftlichen
Zentrum II (Pfaffenwaldring 57) die Lüftungsanlagen saniert
und frequenzgesteuerte Motoren eingebaut, im Gebäude der Bioverfahrenstechnik
wurden unter anderem pneumatische Heizventile durch geregelte Pumpen
ersetzt, die Regelstrategien optimiert und die Druckluftkompressoren
erneuert. Dadurch fiel die Energierechnung alleine für diese
beiden Gebäude im ersten Abrechnungsjahr um 409.000 Euro niedriger
aus. Insgesamt konnten die Verbrauchswerte beim Strom um 4,9 Prozent,
bei der Wärme um 17,7 Prozent und bei der Kälte um 19,5
Prozent gesenkt werden.
Um die Maßnahmen besser zu koordinieren und den Energieverbrauch
weiter zu senken, stellte das Dezernat Technik und Bauten mit
Harald Hentze erstmals einen Energiemanager ein. Der 47-jährige
studierte Elektroingenieur soll den Energieverbrauch weiterer
Uni-Gebäude analysieren, die Einsparmöglichkeiten
beurteilen und die Objektnutzer beziehungsweise Anlagenbetreiber
beraten. Neben technischen Maßnahmen kommt dabei in Zeiten
knapper Kassen auch der Aufklärung und Schulung eine große
Bedeutung zu. Ziel ist es, alle Nutzer zu einem verantwortungsvollen
und kostenbewussten Umgang mit den haustechnischen Anlagen
zu motivieren. Ein weiterer Schwerpunkt wird die Einführung
einer geeigneten Software für das Energiemanagement und
-controlling sein. Diese soll nicht nur die Basisdaten zur
Beurteilung des energetischen Verhaltens eines Gebäudes
liefern, sondern auch Hinweise auf Fehler in der Auslegung
oder akute Störungen geben. Denn, so die Überzeugung
des Arbeitskreises: Häufig schafft schon ein regelmäßiger
Blick auf die Verbrauchsdaten bei den Nutzern ein Bewusstsein
und motiviert sie, den Energie- und Wasserverbrauch zu senken.
amg |
Harald Hentze
(Foto: PRIVAT) |
KONTAKT
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Harald Hentze
Zentrale
Verwaltung/ Dezernat VI
Tel. 0711/685-67048
e-mail: energiemanager@verwaltung.uni-stuttgart.de
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