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Zusammenarbeit von Verwaltung und Instituten wird verbessert >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Aus Telefonpartnern werden Gesichter
Unsichtbare Trennlinien oder Berührungsängste prägen
in Unternehmen nicht selten den Umgang von Kolleginnen und Kollegen
aus Verwaltung und Produktion. Eine vergleichbare Problematik herrscht
an den Universitäten zwischen Verwaltung und Instituten. Mehrere
Initiativen an der Uni Stuttgart sollen dazu beitragen, diese Hemmschwellen
abzubauen.
Schon seit längerer Zeit werden an der Universität
Stuttgart Institutsführungen angeboten, die auf großes
Interesse stoßen. Als Gastgeber fungieren dabei immer wieder
andere Institute. Im Sommer folgten rund 30 Kolleginnen und Kollegen
aus der Verwaltung der Einladung des Biologischen Instituts und
gewannen vor Ort Einblick in die Forschung. Viele positive Rückmeldungen
gab es von beiden Seiten. Darüber freut sich Kanzlerin Dr.
Bettina Buhlmann, die „die Kommunikation untereinander ganz
groß schreibt“ und deshalb auch die im Rahmen des Fort-
und Weiterbildungsprogramms angebotenen zahlreichen Informationsveranstaltungen
der Zentralen Verwaltung unterstützt. Neu eingeführt
hat die Kanzlerin, dass die wöchentliche Dezernentenrunde
alle zwei Monate an einem Institut zusammenkommt. Meist findet
das Treffen dann an einem Institut statt, dessen Professor neu
berufen wurde. Das bietet einen guten Rahmen zum gegenseitigen
Kennenlernen, und „die Professoren berichten uns gerne von
ihrer Arbeit.“
Bereits im Frühjahr waren Vertreter des
Akademischen Mittelbaus (AKAM) in der Dezernentenrunde zu Gast und
brachten konkrete Vorschläge zur Verbesserung der zentralen
und dezentralen Verwaltungsprozesse ein. Die Anregungen reichten
von Verbesserungen bei Formularen über die Raumvergabe bis hin
zur Vor- und Nachbereitung von EU-Projekten; erste Umsetzungsschritte
sind eingeleitet.
Christian Höhn |
Neu ist der Mitarbeiteraustausch
zwischen der Verwaltung und den Instituten. „Wer zusammen arbeitet, sollte sich
kennen und auch ein wenig um den Arbeitsplatz und die Arbeit
des anderen wissen“, betont Bettina Buhlmann. Möglichkeiten,
dies zu realisieren, gibt es viele. So soll es bei Neueinstellungen
in der Verwaltung zum Regelfall werden, während der Einarbeitungszeit
ein paar Tage in einem Institut zu verbringen. Ebenso erhalten
Institutsmitarbeiter auf Anfrage gerne die Gelegenheit, die
Abläufe der Zentralen Verwaltung kennenzulernen. Zu den
ersten „Einsteigern mit Institutserfahrung“ zählt
Christian Höhn. Eigentlich im Dezernat Finanzen mit der
Kosten- und Leistungsrechnung betraut, hat er, „als alles
noch neu war“, zweieinhalb Tage am Institut für
Raumfahrtsysteme (IRS) verbracht. Im Flugsimulator hat Höhn
zwar einen Absturz erlebt, die Zeit am IRS mit privaten Führungen
und spannenden Einblicken in die Forschung aber genossen. „Ich
habe sehr viel gesehen“, freut er sich. Neben Themen
rund um die Raumfahrt ging er im Gespräch mit den Kollegen
auch der Vergabe von Fondsnummern auf den Grund. „Im
persönlichen Gespräch lässt sich einfach vieles
viel besser erklären“, ist Christian Höhns
Fazit.
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Erfahrungsgewinn und neue Horizonte
Birgit Panzer hat am Institut für Raumfahrtsysteme im Sekretariat von Professor
Röser zweieinhalb Monate eine Kollegin vertreten, die an einer Sprachfortbildung
teilnahm. Ihren Arbeitsplatz im Dezernat Finanzen konnte sie nur „dank
der netten Kollegen und einer exzellenten Organisation“ so lange Zeit verlassen.
Birgit Panzer, die schon seit neun Jahren in der Uni-Verwaltung arbeitet, erwartete
am IRS eine ihrer Sekretariatstätigkeit ähnliche Arbeit mit anderen
Schwerpunkten. Ganz neu, „aber hoch interessant“, war der Kontakt
zu den Studierenden, und viele, bis dato „gesichtslose Telefonpartner“,
haben für sie Gesichter bekommen. „Eine solche Chance bekommt man
selten“, sagt Birgit Panzer und kann sie nur jedem empfehlen: „Mal
aus dem Alltag heraus, das erweitert den Horizont und bringt viele neue Erfahrungen
mit sich, von denen man in seiner täglichen Arbeit profitieren kann.“ |
Birgit Panzer |
Silvia Meyer
Fotos: PRIVAT) |
Silvia Meyer„stolperte aus einem Gespräch heraus“ in
das Austausch-Projekt. „Eine Brücke schlagen zwischen
den Instituten und der Verwaltung, das finde ich ganz toll“,
sagt die Sachbearbeiterin in der Finanzbuchhaltung am Institut
für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement. Zwei
Tage lang war sie im Dezernat Finanzen, einen dritten möchte
sie auf jeden Fall noch anfügen, um zu sehen, wie mit
Reisebelegen bei steuerpflichtigen Projekten verfahren wird. „Dabei
wollte ich nicht nur über die Schultern der anderen schauen,
sondern selbst aktiv werden“, betont Silvia Meyer. Nach
dem Kennenlernen der Arbeitsabläufe arbeitete sie bei
der Belegbuchung mit und wurde gleich integriert – das
hat ihr sehr gefallen: „So kommt man ins Gespräch
mit den Kolleginnen und Kollegen und sieht ein kleines bisschen
von deren Alltag“. Gesehen hat sie die Arbeitsleistung
der Verwaltungskollegen, und sie hat erfahren, dass sie bei
der Bewältigung der Einführungsprobleme mit dem neuen
SAP-System nicht allein ist. Obwohl nur kurz vor Ort, kann
Silvia Meyer jetzt nachvollziehen, weshalb zum Beispiel fehlerhafte
Belege ohne Nachfrage zurückgeschickt wurden, was sie
bis dato immer etwas ärgerlich stimmte: „Zeit zur
Recherche, wer sich hinter dem Kürzel auf dem Beleg verbirgt,
bleibt bei der Arbeit nicht.“ Um in Zukunft kurze Telefonanfragen
zu ermöglichen, schreibt sie nun immer ihre Telefonnummer
auf die Belege – zum Gewinn für beide Seiten. |
Je länger
der Austausch andauert, desto mehr Entgegenkommen und Organisationsgeschick
verlangt er von allen Beteiligten. Bettina Buhlmann ist jedoch überzeugt: „Das
Kennenlernen und gegenseitige Verständnis für die Arbeitsabläufe
und -bedingungen der Kollegen entfaltet positive Langzeitwirkungen.“ Das
Zusammenwirken von Instituten und Verwaltung hat übrigens
noch andere Früchte getragen: In diesem Jahr wurden erstmals
die Mitarbeiter, die das Zulassungsverfahren für die Studienanfänger
betreuen, von Mitarbeitern aus den Instituten unterstützt. Julia Alber
Institute, die Mitarbeitern tage- oder wochenweise
einen Einblick in die Zentrale Verwaltung ermöglichen möchten,
wenden sich bitte an das Personaldezernat.
KONTAKT
_____________________________________________
Petra Pechbrenner
Dezernat Personal
Tel. 0711/685-82250
e-mail: petra.pechbrenner@verwaltung.uni-stuttgart.de
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