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InVentus-Team holt ersten Platz beim „Aeolus Race“ in
Holland >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Mit Gegenwind aufs Siegertreppchen
„Wir wollen den Sieg in den Niederlanden“, verkündeten
die windbegeisterten Studierenden, die am Stiftungslehrstuhl Windenergie
der Uni Stuttgart zum InVentus-Team zusammengefunden haben. Am
23. August war das Ziel erreicht: Beim „Aeolus Race“ in
Den Helder, dem ersten Rennen, an dem nur durch Wind angetriebene
Fahrzeuge teilnahmen, erreichten die Stuttgarter mit ihrem Ventomobil
auf Anhieb den ersten Platz.
Tests im Windkanal und viele Handgriffe
waren erforderlich – am
Ende hatte das Ventomobil der Uni Stuttgart
beim Rennen
in Den
Helder die Nase vorne. (Fotos: Tobias Klaus)
Elf Tage bevor das Stuttgarter Ventomobil
gegen die Windmobile von fünf europäischen Universitäten
und Forschungseinrichtungen antrat, tüftelten die Studierenden
des InVentus-Teams noch an den letzten Ersatzteilen und kombinierten
dies mit einem ganztägigen Pressetermin, der weltweites Echo
in den Medien auslöste. Denn beim „Aeolus Race“ zählen,
neben der schnellen Fahrt auf dem drei Kilometer langen Kurs entlang
der Nordsee, auch die Teamarbeit, das innovative Design – und
eben die Öffentlichkeitsarbeit.
Gegen
den Wind –
direkt an der Nordsee.
(Foto: Tobias Klaus) |
Vertreter von Hörfunk, Fernsehen und den
Printmedien haben sich im Windkanal des Instituts für
Aero- und Gasdynamik eingefunden. Rede und Antwort stehen
ihnen Jan Lehmann, Alexander Miller, Niko Mittelmeier und
Matthias Arnold, allesamt Studenten der Luft- und Raumfahrttechnik.
Testen, wie das Ventomobil gegen den Wind fährt, ist
leider nicht drin. Es regnet! Aber auch ohne „Fahrtwind“ beeindruckt
der schnittige, gerade mal 100 Kilogramm leichte dreirädrige „Windwagen“:
Vier Meter lang, dreieinhalb Meter hoch und direkt hinter
dem Fahrer der Turm mit dem zweiflügligen Rotor. Mit
stattlichen zwei Metern im Durchmesser ist er bei 800 Umdrehungen
pro Minute nicht zu überhören.
Drehen, nicht kreuzen
„Mit dem Wind fahren kann jeder. Die Herausforderung des „Aeolus
Race“ ist es jedoch, gegen den Wind zu fahren und dabei nicht wie die
Segelboote zu kreuzen“, erklärt Niko Mittelmeier. Um dies zu ermöglichen,
kann der „Ventomobilist“ den Rotor mittels Seilzügen in den
Wind drehen und auch die Anstellwinkel der Rotorblätter genau anpassen.
Mit den Händen bedient er zudem die Scheibenbremsen und die Gangschaltung,
mit den Füßen lenkt er das Vorderrad. Treibt der Wind den Rotor
des rein mechanisch konzipierten Gefährts an, wird dessen Drehung über
ein Getriebe auf die Hinterachsen übertragen, und die
Fahrt kann beginnen.
In nur neun Monaten hat die Idee Gestalt angenommen. Jan
Lehmann hat sich im Zuge seiner Diplomarbeit dem Rotor, Alexander
Miller dem Rahmen des Ventomobils angenommen. Zugearbeitet
haben ihnen rund 20 engagierte Studienkolleginnen und -kollegen,
wie etwa Niko Mittelmeier, der seine Studienarbeit der Aerodynamik
der Rotorblätter widmete, und Matthias Arnold, der sich
mit der Elektronik befasste. Die Herausforderung, dem Wind
möglichst viel Energie abzugewinnen und zugleich möglichst
wenig Luftwiderstand zu bieten, begegneten die studentischen
Tüftler mit eigens entwickelten Rotorblättern.
Dabei setzten sie, wie auch beim Rahmen, auf Kohlefasern.
Das Faserverbundtechnikum an der Uni Stuttgart ermöglichte
ihnen diese Form des Leichtbaus. |
Alles ist drin …
Die letzten Nächte vor dem Rennen waren kurz, die Tage in der Instituts-Werkstatt
lang. Dennoch ist die Stimmung im Team gut. Die Chancen in den Niederlanden sind
nicht schlecht, aber da es so viele Modellideen wie teilnehmende Teams gibt,
ist alles drin. Auch der erste Platz! Knapp vor dem Team des Energy Resarch Centre
of the Netherlands besteigen die Stuttgarter Ventomobilisten in Den Helder schließlich
das Siegertreppchen. Zudem sind sie in zwei weiteren Kategorien erfolgreich,
nämlich beim innovativen Design und der Öffentlichkeitsarbeit. „Das
erste Rennen dieser Art gewonnen zu haben, ist eine tolle Pionierarbeit“,
freut sich Alexander Miller. Abwechselnd mit Jan Lehmann agierte er als „Rennfahrer“.
20 mitgereiste Team-Mitglieder sorgten für die richtige Stimmung und vier
bis sechs schraubten stets erfolgreich an dem „windigen Rennwagen“,
der mit einer Geschwindigkeit von 64 Prozent der Windgeschwindigkeit – rund
24 Stundenkilometer schnell – der Konkurrenz davonfuhr. Prof. Martin Kühn,
Mentor des InVentus-Teams und Inhaber des Stiftungslehrstuhls Windenergie, freut
sich mit seinen erfolgreichen Studierenden und wirbt dafür, vermehrt auf
erneuerbare Energien zu setzen. „Das Ventomobil und seine Konkurrenzfahrzeuge
sind nur ein Beispiel für eine intelligente Nutzung der Windenergie“,
betont Kühn. Das Medienecho auf den Sieg der Windfahrer war übrigens
enorm, rund um den Globus von Indien und China bis USA und natürlich in
Europa wurde über die Stuttgarter Studierenden berichtet. Julia Alber |
Die
siegreichen Windfahrer
der Uni Stuttgart.
(Foto: Tobias Klaus) |
KONTAKT
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Alexander Miller
Team InVentus
Stiftungslehrstuhl
Windenergie am Institut für Flugzeugbau
Tel. 0711 / 685-66204
e-mail: inventus@uni-stuttgart.de
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