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Podiumsdiskussion zum Mathematikunterricht in der Schule   >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

Bruch- und Prozentrechnen fünf

mathe „Mathematik in der Schule – Mathematik für das Leben?“ – mit dieser Fragestellung beschäftigten sich im September die Teilnehmer einer von SWR 2-Redakteurin Nela Fichtner moderierten Podiumsdiskussion im Max-Bense-Saal der Stadtbücherei Stuttgart. Das Internationale Zentrum für Kultur- und Technikforschung (IZKT) und der Fachbereich Mathematik der Universität Stuttgart sowie die Stadtbücherei Stuttgart hatten im Rahmen einer Veranstaltungsreihe zum Jahr der Mathematik fünf Experten eingeladen, um über die Qualität des Mathematikunterrichts in der Schule zu diskutieren.

podiumdiskusionInitiator der Diskussionsrunde war Prof. Timo Weidl vom Lehrstuhl für Analysis und Mathematische Physik an der Universität Stuttgart, der große Defizite bei den mathematischen Grundkenntnissen der Studierenden sieht. Es habe sich gezeigt, dass das Niveau hier sehr unterschiedlich sei. Beim Ingenieurstudium beispielsweise reiche aber die Zeit nicht aus, um die dafür notwendigen mathematischen Grundlagen nachzuholen. „Wir haben im ersten Semester Studierende an der Universität, die Probleme mit Bruch- und Prozentrechnen haben“, erklärte er. Prof. Reinhard Bayer vom Fachbereich Schulentwicklung und empirische Bildungsforschung am Landesinstitut für Schulentwicklung stimmte Timo Weidl darin zu, dass Veränderungen in der Lehre an den Schulen nötig seien. Er ergänzte jedoch, dass sich diese nicht auf den Mathematik-Unterricht beschränken dürften. „Wir müssen in der Schule fachübergreifend das selbstständige Denken der Schüler verstärkt fördern“, so Reinhard Bayer. Alfred Böhm, Fachleiter für Mathematik am Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung in Weingarten und Regierungsschuldirektor, stützte diesen Ansatz und bestätigte, dass sich das Konzept des aktivierenden Unterrichts in der Praxis als sehr erfolgreich erwiesen hätte.

Der Mathematikunterricht in der Schule stand bei einer gut besuchten Podiumsdiskussion in der Stadtbücherei auf dem Prüfstand. 
(Foto: Murat
)

Der Verlauf der Diskussion machte deutlich, dass die Meinungen darüber, wo die Gründe für ungenügende Mathematik-Kenntnisse angehender Studierender liegen, weit auseinander gehen. Einige der Teilnehmer sahen die Ursachen weniger in der Unterrichtskonzeption als vielmehr in der Lehrerausbildung verwurzelt: „Wir brauchen schlicht bessere Lehrer“, so Prof. Laura Martignon vom Institut für Mathematik und Informatik der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Dr. Gunter Jeske vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport wies darauf hin, dass mit Einführung des Praxissemesters beim Lehramtsstudium bereits ein wichtiger Schritt getan worden sei, um die Lehrerausbildung praxisnaher und effektiver zu gestalten.
Auch die rege Beteiligung des Publikums an der Diskussion zeigte, dass es hinsichtlich der Gestaltung des Mathematikunterrichts in der Schule großen Gesprächsbedarf gibt. Einig waren sich Publikum und die Experten auf dem Podium vor allem darin, dass grundsätzlich etwas am Schulunterricht in
seiner vorbereitenden Funktion für den späteren Ausbildungsweg verändert werden muss.                                Johannes Baral

 

 

KONTAKT
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Prof. Timo Weidl
Institut für Analysis, Dynamik und Modellierung
Lehrstuhl für Analysis und Mathematische Physik
Tel.: 0711/685-65534
e-mail: timo.weidl@mathematik.uni-stuttgart.de

 

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