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Forschung zum Mitmachen beim Tag der Wissenschaft 2008   >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

(Um)weltverbesserer und andere Visionäre

Unter dem Motto „Umwelt, Naturwissenschaften, Innovationen“ lud die Uni am 21. Juni zum alljährlichen Tag der Wissenschaft auf den Campus Vaihingen ein. Zahlreiche Neugierige aller Altersgruppen ließen sich bei hochsommerlichem Wetter von den Präsentationen und Exponaten der rund 100 Institute und wissenschaftlichen Einrichtungen beeindrucken. Neben Infos zum Studium bot der Tag auch einen erweiterten Kindercampus und als Novum das Sonderprogramm „Wissenschaft trifft Wirtschaft“.

 

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Physikalische Phänomene mit allen Sinnen, Konstruktionswettbewerbe und optische Knobeleien: Beim Tag der Wissenschaft erlebten die Besucher Forschung in vielen Facetten.                

 (Fotos: Eppler)

 

„Physik oder Zauberei?“ – das war das Motto auf der zentral neben dem Gebäude der Fakultät für Informatik, Elektrotechnik und Informationstechnik gelegenen Open-Air-Bühne, die sich schnell als Publikumsmagnet herausstellte. Hier begeisterte Dr. Wolf Wölfel vom Physikalischen Institut vor allem die jungen Gäste mit seinen physikalischen Experimenten und Vorführungen. Dabei ließ sich Wölfel immer wieder von Kindern aus dem Publikum unterstützen. Zwischen den Vorstellungen wurde das „InVentus“-Team der Universität Stuttgart mit der Urkunde der Bundesinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ ausgezeichnet. Das Team besteht aus Studierenden der Luft- und Raumfahrt, die ein innovatives, nur durch Windenergie betriebenes „Ventomobil“ konstruieren.

uni-tag6   Wer schon einmal davon geträumt hat, in einem Autokran zu sitzen oder einen Bagger zu steuern, der kam beim Institut für Baubetriebslehre auf seine Kosten. Beide Maschinen konnten direkt auf dem Campus bestaunt und der Bagger unter Anleitung der Institutsmitarbeiter sogar selbst gesteuert werden, was nicht nur Kinderaugen, sondern auch die vieler Väter zum Leuchten brachte. Einen Skulpturen-Lehrpfad der etwas anderen Art hatte die gemeinsame Kommission für Umweltschutztechnik vorbereitet. Insgesamt acht „Umweltverbesserungsobjekte“ führten dem Besucher eindrucksvoll die technologischen Möglichkeiten vor Augen, die dieses Fach bietet. So haben Studierende der Umweltschutztechnik beispielsweise eine Orgel konstruiert, die mit Biogas betrieben wird, oder das Modell eines Wellenkraftwerks, wie es in Schottland bereits zur Stromgewinnung eingesetzt wird.
     

Versuche in der Mikrowelle

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Bei einem Rundgang durch die Institute der Fakultät Chemie erfuhren angehende Chemiker unter anderem, dass eine Mikrowelle zu viel mehr als nur zum Aufwärmen von Essen nützlich sein kann und sich damit sehr gut chemische Experimente anstellen lassen. „Im Spiel der Kräfte“ hieß es dagegen im Foyer des Gebäudes Pfaffenwaldring 53, wo Mitarbeiter des 5. Physikalischen Instituts mit Unterstützung der Werkstätten der Uni Exponate aus den Bereichen Optik, Akustik, Mechanik und Magnetismus aufgebaut hatten. Groß und Klein konnten hier physikalische Phänomene mit allen Sinnen erfahren und beispielsweise unter dem Mikroskop Tore schießen oder Spiegelwelten bestaunen.
Andere ließen sich mit einem Ausschnitt aus Carl Sagans Film „Contact“ auf eine Zeitreise entführen. Ob solche Zeitreisen nach den Gesetzen der Relativitätstheorie möglich sind, ist eine der Forschungsfragen von Prof. Günter Wunner vom I. Institut für Theoretische Physik. Wunner und seine Mitarbeiter beschäftigen sich seit 2007 im Rahmen eines von der EU geförderten Projektes mit der Visualisierung von zeitartigen Kurven. „Zeitreisen sind in der Theorie möglich, in der Praxis müsste man dazu mit Lichtgeschwindigkeit arbeiten und das kostet zuviel Energie“, fasst Wunner auf die Frage eines Besuchers hin zusammen, ob per Zeitreise eine Vorhersage der Lottozahlen möglich wäre.

 

Angeregte Podiumsdiskussion zum Thema „Wissenschaft trifft Wirtschaft“

 

 

Die Rolle des Wassers beim Klimawandel


Wasser ist nicht nur zum Waschen da – das bewies das Institut für Wasserbau mit seinen Präsentationen, zu denen auch der Vortrag „Klimawandel und Wasserhaushalt“ von Prof. András Bardossy vom Lehrstuhl für Hydrologie und Geohydrologie gehörte. „Vor dem Hintergrund des Klimawandels wird die wichtige Rolle des Wassers in diesem Prozess selten angesprochen“, so Bardóssy. Das Problem dabei: Die bisher bekannten Modelle zur Vorhersage von Veränderungen funktionieren zwar leidlich auf globaler Ebene, sind aber im kleineren Maßstab kaum anwendbar. „Kurzfristige regionale Voraussagen, wie wir sie momentan treffen können, nützen uns wenig, da man einen Staudamm nicht von heute auf morgen bauen kann“, erklärt Bardóssy das Dilemma. Im Rahmen des EU-Projekts „Stardex“ (Statistical and Regional Dynamical Downscaling of Extremes for European regions) haben er und sein Team Niederschlags- und Temperaturzeitreihen analysiert. „Heutzutage haben wir im Durchschnitt deutlich stärkere Kurzzeitniederschläge als früher“, erläutert Bardóssy die Untersuchungen. Diese Erkenntnis sei vor allem für den Hochwasserschutz wertvoll.

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Prominenter Besuch: Ann-Kathrin Bauknecht, Honorarkonsulin von Nepal, im Gespräch mit Rektor Prof. Wolfram Ressel.

Für Vertreter der Wirtschaft bot der Tag der Wissenschaft in diesem Jahr erstmals das Sonderprogramm „Wissenschaft trifft Wirtschaft“. Im Rahmen einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion hatten die Teilnehmer Gelegenheit, sich mit Wissenschaftlern beispielsweise über Forschungskooperationen mit dem regionalen Mittelstand und Anforderungen der Industrie an die Universität auszutauschen. Wenn sich die Veranstalter auch noch etwas mehr Publikum gewünscht hätten, so war doch ein wichtiger Grundstein gelegt. Jetzt gilt es, den Dialog zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu verfestigen.
Um angehende Studierende über ihre Studiengänge zu informieren, legten sich die Fakultäten schwer ins Zeug. Allen voran die Fakultät 2, die auf dem „roten Platz“ eigens ein Schirmzelt errichtet hatte. Dort konnte man nicht nur Broschüren zu den  Bauingenieurwissenschaften oder der Umweltschutztechnik „abgreifen“, sondern auch ganz praktisch per Laser den Pups einer Kuh vermessen oder mit Bauklötzen die Statik einer Brücke testen. Auch die Zentrale Studienberatung stand für Fragen zu Studiengängen und Zulassungsvoraussetzungen zur Verfügung.
Wer danach Entspannung suchte, konnte sich an den zahlreichen Essensständen mit internationalen Gerichten verwöhnen lassen. Viele machten es sich auf der Grünfläche in der Mitte des Campus im Schatten der Bäume bequem und planten die Fortsetzung ihres Rundgangs. Für ehemalige Studierende, die „Alumni“, gab es im UNI-Pavillon einen eigenen Treffpunkt, wo diese sich mit früheren Kommilitonen verabreden und in Erinnerungen an die gemeinsame Studienzeit schwelgen konnten. Die Schul-Band des Hegelgymnasiums Stuttgart-Vaihingen und die Stuttgarter Blues-Band „The Jumble Blues“ luden zum Ausklang zum entspannten Verweilen ein. Andere versammelten sich vor der Großbildleinwand und ließen einen ereignisreichen Tag der Wissenschaft nach und nach in Fußball-EM-Spannung übergehen.                                                      Johannes Baral/amg

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