Seit zehn Jahren beschäftigen sich unterschiedlichste Disziplinen im
Rahmen des Förderungsprogramms BW PLUS „Lebensgrundlage Umwelt und
ihre Sicherung“ des Landes Baden-Württemberg mit komplexen Problemen
in Umwelt und Gesundheit. Zum Jubiläum ist nun die Broschüre „Umweltforschung
Baden-Württemberg“ erschienen. Auch mehrere Projekte der Universität
Stuttgart werden darin vorgestellt.
So befasste sich das Institut für Wasserbau mit dem Hochwasserschutz
in der Mittelgebirgslandschaft Südwestdeutschlands. Entworfen wurde das
Prinzip der überströmbaren Dämme, das sich mittlerweile vielerorts
bewährt und zahlreiche Nachahmer gefunden hat. Die Materialprüfungsanstalt
der Universität dagegen beschäftigt sich bis heute mit dem inzwischen
verbotenen, aber bereits vielfach verwendeten Baustoff PCB. Die giftige Substanz
wurde jahrzehntelang verbaut; jetzt beschäftigen sich die Forscher mit
den Folgen und geben Empfehlungen, wie man ihnen entgegenwirken kann. Aber
nicht nur die Natur- und Ingenieurwissenschaften, sondern auch das Institut
für Sozialwissenschaften beteiligen sich erfolgreich an der Umweltforschung
in Baden-Württemberg. Ein Beispiel ist das Biogasheizkraftwerk in Rottweil,
das dank der Arbeit der Stuttgarter Soziologen in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung
geplant und umgesetzt wurde. Die Rottweiler Bürger stehen nun, nach anfänglicher
Skepsis, voller Stolz hinter ihrem eigenen umweltschonenden Kraftwerk. Bettina
Wagner