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Deutsches Gewässermanagement findet internationale Beachtung >>>>>>>>>>>>>>>>

In Japan lernt man vom Bodensee

Die nachhaltige Nutzung und der Schutz von Seen im Zeichen des Klimawandels standen im Mittelpunkt der „World Lake Student Conference“ im November 2008 in Otsu City am Biwasee/Japan. Hierzu hatte dazu das International Lake Environment Committee (ILEC) junge Wissenschaftler aus den Bereichen Binnengewässerforschung und Umweltwissenschaften eingeladen. Unter den 17 ausgewählten Doktoranden aus zehn Ländern befand sich auch die Ingenieurin Magdalena Eder vom Institut für Wasserbau der Uni, die über das Verbundforschungsprojekt BodenseeOnline berichtete.

Die Teilnehmer der Konferenz informierten über ihre regionalen Projekte, vom „Lake A“ in Kanada bis zum Baikalsee in Russland. Magdalena Eders Vortrag über den Bodensee und das Verbundforschungsprojekt BodenseeOnline sorgte schon durch die Beschreibung der reibungslosen Zusammenarbeit unter den drei Bodensee-Anrainerstaaten für Erstaunen. „Die Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee hat Vorbildcharakter“, so Eder. Auch die Ergebnisse des Verbundforschungsprojektes, besonders die Genauigkeit der modelltechnischen Analyse der Verhältnisse im See und die Möglichkeit für Prognosen und Szenarienrechnungen, stießen auf reges Interesse. Das interdisziplinäre Verbundforschungsprojekt BodenseeOnline ist eine Kooperation der Universitäten Konstanz und Stuttgart, den Bodensee-Wasserversorgungsunternehmen und einem Ingenieurbüro.Am Beispiel des Bodensees wurde ein Online-Informationssystem zum Management von Seen und zur Unterstützung von wasserwirtschaftlichen Entscheidungen im Hinblick auf den integrierten Gewässerschutz und die Störfallvorsorge entwickelt. seekonferenz

Die Konferenzteilnehmer bei einer Schiffsexkursion auf dem Biwa-See. (Foto: Tatyana Fedorova)

 

Hauptbestandteile des Informationssystems sind numerische Modelle zur Berechnung der Tempera-tur- und Strömungsverhältnisse und der Wasserqualität im See, ein Windmodell sowie eine Datenbank, in der historische und aktuelle Messdaten von verschiedenen Stationen rund um den See in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein gespeichert sind. Das Modellsystem errechnet anhand der aktuellen Messdaten täglich die Verhältnisse im See und außerdem mit Hilfe der Wettervorhersage eine Prognose über die nächsten 78 Stunden. Nach Störfällen können anhand dieser Routinerechnungen und darauf aufbauender weiterer Prognosen die Auswirkungen auf den See abgeschätzt werden.
Die Konferenzteilnehmer nahmen nicht nur Eindrücke des Biwa-Sees mit, der in Größe und Geschichte dem Bodensee sehr ähnelt, sondern auch Ideen für die Projekte in ihren Heimatländern. Durch den internationalen Austausch will das ILEC junge Wissenschaftler inspirieren und vernetzen, um so den kommenden vielfältigen Problemen begegnen zu können. Da der Wasserkreislauf keine nationalen Grenzen kennt, setzt ein umfassendes Gewässermanagement immer internationale Kooperation voraus. Forschung und Gewässermanagement am Bodensee können hier als Vorbild dienen.           Bettina Wagner

 

KONTAKT
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Magdalena Eder
Institut für Wasserbau
Tel. 0711/685-64749
e-mail: magdalena.eder@iws.uni-stuttgart.de
>>>> http://www.iws.uni-stuttgart.de