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150 Jahre Mechanische Technologie >>>>>>>>>>>>>>>>>>
Ingenieurschmiede im Wandel
Der Stuttgarter Maschinenbau mit seinen heute 42 Instituten in zwei Fakultäten
zählt zu den traditionsreichsten und größten einschlägigen
Fachbereichen an einer deutschen Universität. Hervorgegangen ist er aus
dem Fachbereich „Mechanische Technologie“, der im vergangenen Jahr
sein 150-jähriges Bestehen feierte. Begangen wurde das Jubiläum im
November 2008 mit einem feierlichen Kolloquium.
Werkzeugmaschinenlaboratorium
zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
(Foto:
Universitätsarchiv)
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Wie wechselvoll die Geschichte des Maschinenbaus nicht
nur in Stuttgart war, machte der Berliner Produktionstechniker Prof.
Günter Spur in seiner Festrede an einigen Beispielen deutlich. So
war das Prinzip einer Schleifmaschine schon Leonardo da Vinci bekannt
und wurde bis vor einigen Jahrzehnten nahezu unverändert genutzt.
Dagegen wurde die Bezeichnung „Made in Germany“ ursprünglich
nicht als Inbegriff deutscher Wertarbeit geprägt, sondern zur Kennzeichnung
von Werkzeugen und Maschinen, die eben nicht den hochwertigen amerikanischen
Originalteilen entsprachen. „Das verkehrte sich jedoch rasch ins
Gegenteil“, schmunzelte Spur.
Uni-Rektor Prof. Wolfram Ressel würdigte die einzigartige Aufstellung
des Stuttgarter Maschinenbaus entlang einer durchgängigen Prozesskette
von der Produktentstehung bis hin zur Produktion „Sie entspricht
zudem par Excellence dem Forschungsprofil der Universität Stuttgart.“ Weitere
Redner waren der Dekan der Fakultät 7, Prof. Dieter Spath, sowie
Prof. Uwe Heisel vom Institut für Werkzeugmaschinen, dessen Lehrstuhl
sich auf die Anfänge der Mechanischen Technologie gründet. |
Was heute mit Maschinenbau bezeichnet wird, geht an der Universität Stuttgart
auf das Jahr 1858 zurück. Damals wurde Carl Heinrich Schmidt zum ersten „Hauptlehrer“ – wie
die Professoren zu jener Zeit genannt wurden – für Mechanische
Technologie ernannt. Erst seit diesem Zeitpunkt werden die mechanischen
Technologien in Stuttgart auch in Verfahren und Maschinen umgesetzt. Von 1862
an widmete sich eine der damals neu gegründeten vier Fachschulen ganz
dem Maschinenbau. Die Lehr- und Forschungseinrichtungen zogen im 19. Jahrhundert
angesehene Gelehrte an, darunter den legendären Maschinenbauer Carl Julius
von Bach, dem ersten Rektor der damaligen Technischen Hochschule. Bach gründete
insgesamt acht Maschinenbau-Institute sowie die Materialprüfanstalt und
das Ingenieur- und Maschinenlaboratorium.
Neue Forschungsfelder
Durch sukzessive Erweiterungen stellte sich die Fakultät immer wieder neu
den Herausforderungen der fortschreitenden Industrialisierung und des technischen
Fortschritts. Nachdem 1882 die Elektronik als neues Fach eingeführt worden
war, folgte 1910/11 eine Professur für Luftschifffahrt, Flug- und Kraftfahrzeugtechnik.
Ab 1920 folgten Lehrstühle beispielsweise für Maschinenelemente, Fördertechnik
und Logistik sowie Fertigungstechnik und Fabrikbetrieb. Nach dem zweiten Weltkrieg
gingen die Institute für Wasserkraftmaschinen, Dampfkesselwesen und Umformtechnik
an den Start. Ab den 60er-Jahren folgten die Technische Optik, die Automatisierung
in der Steuerung und Regelung und die Feinwerktechnik. Die jüngsten Institute
erforschen neue Technologien wie die Laserbearbeitung und die Fertigung keramischer
Bauteile oder widmen sich der Arbeitswissenschaft, der Systemtheorie und Regelungstechnik
sowie der Technischen Numerik.
Seit Anfang 2008 wird der Stuttgarter Maschinenbau von zwei Fakultäten getragen,
der Fakultät 7 „Konstruktions-, Produktions- und Fahrzeugtechnik“ und
der Fakultät 4 „Energie-, Verfahrens- und Biotechnik“. Eine
neue „Gemeinsame Kommission Maschinenbau“ mit eigenem Studienbüro
sorgt für den reibungslosen Ablauf insbesondere der Studien- und Prüfungsangelegenheiten. uk
KONTAKT
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Prof. Uwe Heisel
Institut für Werkzeugmaschinen
Tel. 0711/685-83860
e-mail: heisel@ifw.uni-stuttgart.de
>>>>http://www.ifw.uni-stuttgart.de
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