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In Memoriam >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

Carmen Eccard

Blankes Entsetzen hat uns alle erfasst, die wir die Nachricht vom Tode von Dr. Carmen Eccard erhielten. Eine Air France Maschine stürzt irgendwo zwischen Südamerika und Afrika in den Atlantik. Die Maschine sei plötzlich von den Radarschirmen verschwunden. Eine fünfköpfige Familie aus dem Raum Stuttgart sei neben den anderen Passagieren in der Maschine gewesen, so die Nachricht, die im Halbstundentakt verbreitet wird.

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Frau Carmen Eccard
  Das ist zunächst in der von trivialen Nachrichten gepflasterten Welt eine, die aufschreckt. Sie lässt einen inne halten und für einen Moment berührt einen das Schicksal der Passagiere und Besatzungsmitglieder. Aber man geht schnell zur Tagesordnung über. Denn alles geschah weit weg und widerfuhr unbekannten, bedauernswerten Menschen.
Und dann das blanke Entsetzen und tiefe Trauer: Umgekommen ist nicht irgendeine Familie, eine die man nicht kennt und deren Schicksal man zwar bedauert, mit der man aber nur symbolisch mitfühlen kann. Der Horror ist schlagartig in der Mitte des eigenen Hauses und er macht einen frösteln. Umgekommen ist Dr. Carmen Eccard, die Leiterin des Zentrums für Weiterbildung der Universität. Uns allen fehlen die Worte, um den Hinterbliebenen auch nur ein wenig, ein angemessenes Maß an Trost zu spenden. Was ist unser Entsetzen im Vergleich zu dem der Betroffenen. Wir denken an sie, aber wir sind ohnmächtig ob der Brutalität, die sich hier Bahn gebrochen hat. Wir verneigen uns still und auch verzweifelt vor den Toten und wir wünschen den Hinterbliebenen die Kraft, die sie brauchen, um zu trauern.



Dr. Carmen Eccard hat zunächst an der TU Darmstadt Maßnahmen zur Steigerung des Frauenanteils in natur- und ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen begleitet. Im Rahmen ihrer Promotion hat sie berufliche Orientierungen und Berufsverläufe von Pilotinnen analysiert. Sie war schließlich Leiterin des Mentoringprogramms unserer Universität und wurde 2008 zur Leiterin des neu gegründeten Zentrums für Weiterbildung bestellt. Gleich mit Übernahme der Leitung hat sie sich engagiert an die Arbeit gemacht und in der erst kurzen Zeit des Bestehens das Zentrum als einen wesentlichen Baustein der universitären Fort- und Weiterbildung etabliert.
Carmen Eccard war in hohem Grade kooperativ, dabei zielorientiert und auf die Ausbalancierung unterschiedlicher Ansprüche bedacht. Mit ihr zu arbeiten, bereitete Freude. Wir verlieren mit ihr nicht nur eine hoch kompetente, sondern eine mit vielen freundschaftlich verbundene Kollegin, deren dauerhaften Verlust wir noch nicht fassen können, die wir vermissen und nicht vergessen werden. Carmen Eccard hinterlässt eine Lücke, die sich nicht spontan schließen lässt.  Wolfgang Schlicht