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Neubau und Lernlabor am Institut für Sport- und Bewegungswissenschaft >>>>>>>>>>>>>>>

Experimentierraum für Studierende

Der Anbau des Instituts für Sport- und Bewegungswissenschaft (inspo) der Uni ist fertig gestellt und wurde am 2. April offiziell eröffnet. Für die Studierenden ist die Baumaßnahme gleich in mehrfacher Hinsicht ein Gewinn: So konnte ein ehemaliger Hörsaal zu einem so genannten „EduLab“ umgebaut werden, in dem die Studierenden erstmals in der Sportwissenschaft die Möglichkeit haben, ihre theoretische Ausbildung durch wissenschaftliche Experimente zu vertiefen. Zudem entstanden unter anderem ein Leseraum, ein Hörsaal und ein Seminar- und Besprechungsraum, Büroflächen sowie im Außenbereich eine Ecke zum „Relaxen“.

Während sportwissenschaftliche Forschungslabore mittlerweile an vielen Universitäten zum Standard gehören, erlaubt die Einrichtung des EduLabs erstmalig auch Studierenden Zugang zu naturwissenschaftlichen Methoden in den Bewegungswissenschaften. In etwa 40 Experimenten kann theoretisch erlerntes Wissen aus den Bewegungswissenschaften durch praktische Erfahrungen unter Laborbedingungen ergänzt werden. Die Versuche ermöglichen es beispielsweise, Reflexe zu studieren und Kraft- und Aktivitätsmessungen durchzuführen. In Kooperation mit dem Biologen Wolfgang Hauber wurde das EduLab durch ein Ergospirometer ergänzt, mit dem der Gasaustausch eines Sportlers unter Belastung gemessen und analysiert werden kann.

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Tille Rupp, wissenschaftliche Mitarbeiterin am inspo, erläutert einen Experimentalaufbau im neuen EduLab.                              (Foto: Klaus)

 

Die Wissenschaftler des inspo entwickelten für das Labor ein dreiteiliges Konzept: Im Modul „Motor Control & Performance“ geht man den Fragen nach, wie das Gleichgewicht des Menschen neurophysiologisch organisiert ist, was Reflexe leisten und wie die motorische Antizipation beim Menschen funktioniert. Im Mittelpunkt des Moduls „Learning and Behavior“ steht die Frage, nach welchen Prinzipien sich motorische Kontrolle verbessert. Und das Modul „Activity and Health“ untersucht, wie man körperliche Aktivität und psychische Prozesse synchron erfassen kann. „Diese neuartige Kombination naturwissenschaftlicher sowie sport- und verhaltenswissenschaftlicher Module erlaubt es den Studierenden, die Prinzipien motorischer Kontrolle der Bewegungsleistungen des Menschen zu verstehen, die Komplexität dieser hochgradig nichtlinearen Prozesse zu ergründen und Teile davon unter spezifischen Gesichtspunkten zu modellieren und simulieren“, stellt Benjamin Haar, Koordinator des EduLabs, heraus.

 

 

Aus Studiengebühren finanziert
Finanziert wurde das Lernlabor, das 250.000 Euro gekostet hat, aus Studiengebühren. Die Einrichtung steht auch für andere Studiengänge zur Verfügung. So erhalten Studierende der Technischen Biologie, der Informatik, des Maschinenbaus und der Medizintechnik die Möglichkeit, psycho-physische Vorgänge experimentell zu erfahren. Über das Forschungs- und Beratungszentrum Sportwissenschaft, das ebenfalls in dem Neubau beheimatet ist, kann das EduLab auch von außeruniversitären Personen, Gremien und Organisationen für die wissenschaftlich fundierte Fort- und Weiterbildung genutzt werden.
Das EduLab wurde nach dem 2006 verstorbenen Stuttgarter Sportwissenschaftler Hans Josef Gros benannt, der am inspo unter anderem den Schwerpunkt „Biomechanik“ aufbaute. Zusammen mit dem heutigen Leiter des Bereichs Biomechanik, Bewegung und Training, Prof. Wilfried Alt, hatte Gros schon früh die Idee eines solchen Lernlabors entwickelt, in dem sich Studierende praktisch mit biomechanischen Phänomenen auseinandersetzen können. „Das EduLab bewirkt eine neue didaktische und methodische Qualität der Lehrveranstaltungen, sorgt für eine hohe Motivation der Studierenden und sichert nachhaltige Lerneffekte“, stellte Alt bei der Einweihung begeistert fest.
Die Nutzfläche des neuen Forschungs- und Beratungszentrums Sportwissenschaft beträgt etwa 460 Quadratmeter und besteht aus einem eingeschossigen Erweiterungsbau mit Untergeschoss. Als niedriges Flachdachgebäude fügt sich das neue Gebäude mit seiner Glasfassade architektonisch gut in das Ensemble der umstehenden Bauten ein. Die Gesamtbaukosten, jeweils zur Hälfte von der Universität und vom Bund getragen, betrugen 1,26 Millionen Euro.                   Tobias Klaus

 

KONTAKT
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Prof. Wilfried Alt
Institut für Sport- und Bewegungswissenschaft
Tel. 0711/685-63186
e-mail: wilfried.alt@sport.uni-stuttgart.de