|
|
Seminare für Lehramtsstudierende zum Thema Deutsch als Zweitsprache >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Linguistik für bessere Integration
Linguistik kann einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Integration,
einer der größten Herausforderungen unserer heutigen Gesellschaft,
leisten: Zur Integration in die Gesellschaft durch Sprache, indem sie Hintergründe,
Ziele und Methoden zur Sprachförderung bereit stellt und zur Integration
einer Persönlichkeit, die sich in mehreren Sprachen und Kulturen zurecht
finden muss, indem die vergleichende Perspektive der linguistischen Betrachtung
Verknüpfungen schafft.
Der Fachbereich Linguistik/Germanistik der Uni beschäftigt sich in einer
Reihe von Kooperationsprojekten mit diesem Thema. Zu den Projekten zählt
zum Beispiel das seit Sommer 2008 laufende „Projekt Schulgrammatik“ von
Prof. Jürgen Pafel in Zusammenarbeit mit dem Lehrerseminar und das Fachdidaktikseminar „Integration
durch Sprache“ im Wintersemester 08/09, veranstaltet von Tobias Krämer
und Britta Sauereisen. Dies wandte sich vor allem an Studierende, die an unterschiedlichen
Sprachförderprojekten beteiligt sind, die teilweise von der Stabsstelle
für Integrationspolitik der Stadt Stuttgart und von der Mercator-Stiftung
durchgeführt beziehungsweise gefördert werden.
Unbestritten ist, dass an Gymnasien immer mehr Schüler eine immer geringere
Sprachkompetenz haben. Das bedeutet jedoch nicht, dass diese Schüler deshalb
zu dumm wären, im Gegenteil: Ihre Sprachkompetenz muss so gestärkt
werden, dass sie ihr Potential optimal ausnutzen können. In dem Maße,
wie die sprachliche Ausdrucksfähigkeit und das Leseverständnis bei
allen Schülern nachlassen, gewinnt der Grammatikunterricht immer mehr
an Bedeutung. Deshalb wird es immer mehr zu den Aufgaben eines Deutschlehrers
gehören, aufgrund von „Sprachstandsdiagnosen“ angemessene
Fördermaßnahmen zu entwickeln oder auszuwählen. Diese Diagnosefähigkeit
setzt entsprechendes Wissen in den Bereichen (vergleichende) Linguistik und
Deutsch als Zweitsprache (DaZ) voraus. Dabei sollte der Förderunterricht
auf den Grammatikunterricht im Rahmen des Deutschunterrichts aufbauen können.
Deshalb haben die Teilnehmer des Fachdidaktikseminars Kenntnisse zum Zweitspracherwerb
und zur Didaktik in den Bereichen DaZ und Grammatikunterricht erworben, die
sie direkt im Förderunterricht umsetzen konnten.
Im laufenden Sommersemester beschäftigen sich Britta Sauereisen und Tülay
Balçik im Seminar „Deutsch-Türkisch kontrastiv“ mit
den Besonderheiten einer der gängigsten Migrantensprachen. Darüber
hinaus werden in der Linguistik mehrere Abschlussarbeiten zu diesem Themenbereich
betreut. Mit diesen Aktivitäten bietet die Universität Stuttgart
eine fundierte wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Schnittstelle von
Linguistik und Schule und die Möglichkeit der direkten praktischen Umsetzung
der wissenschaftlichen Erkenntnisse.
Tobias Krämer, Britta Sauereisen, uk
KONTAKT
_________________________________
Prof. Jürgen Pafel
Institut für Linguistik/Germanistik (ILG)
Tel. 0711/685-8-3137
e-mail: juergen.pafel@ling.uni-stuttgart.de
>>>> http://www.ilg.uni-stuttgart.de
|
|