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9. Symposium Automobil- und Motorentechnik >>>>>>>>>>>>>>>>

Mobilität der Zukunft: Sprit oder Elektro?

Das Elektroauto wird kommen, in den nächsten 20 Jahren werden aber noch Autos mit Verbrennungsmotor die Straßen dominieren - so das Fazit des 9. Symposiums Automobil- und Motorentechnik vom 24. bis 25. März im Stuttgarter Haus der Wirtschaft. Im Fokus stand die Mobilität der Zukunft. Veranstaltet vom Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart (FKFS) und dem Institut für Verbrennungsmotoren und Kraftfahrwesen (IVK) der Uni, fand Süddeutschlands größter Automobilkongress das Interesse von knapp 800 Teilnehmern.

Die Themenfelder reichten von Verbrennungsmotoren und Kraftfahrzeugen über die Kraftfahrzeugmechatronik bis hin zu Fragen der Produktion und Konstruktion. Dabei konnte das Fachpublikum – Vertreter von Automobilherstellern und Zulieferern wie auch von Hochschulen – unter rund 80 Vorträgen wählen. Führende Experten aus Industrie und Wissenschaft informierten über konzeptionelle Neuentwicklungen, aber auch über die Optimierung bestehender Technologien. Bei einer Podiumsdiskussion wurde der Einfluss der Automobilindustrie auf die Weltwirtschaft beleuchtet, und zum Abschluss des zweitägigen Symposiums sprach Ministerpräsident Günther Oettinger.
Allein 15 Vorträge widmeten sich dem Programmschwerpunkt des Symposiums, der Hybridtechnologie. Über diese Technologie, bei der die Batterie während der Fahrt aufgeladen wird, führe der Weg hin zur Elektromobilität, hin zum Elektroauto, meint Prof. Hans-Christian Reuss: „Die Elektromobilität ist der richtige Weg“, so der Vorstand des FKFS und Inhaber des Lehrstuhls Kraftfahrzeugmechatronik am IVK der Uni Stuttgart.
Von einem „positiven Feedback“ im Rahmen eines Versuchs in London mit 100 Elektro-Smarts im täglichen Einsatz konnte Dr. Joachim Schommers, Leiter der Entwicklungsabteilung Pkw-Dieselmotoren der Daimler AG berichten. Die Forderung nach einem niedrigeren Schadstoffausstoß werde in den nächsten Jahren aber zunächst einmal gelöst, indem man die Potenziale der Verbrennungsmotoren weiter ausschöpfe.

„Noch kein Massenphänomen“

Dr. Bohr

„Die weitere Entwicklung des Autos ist durchaus elektrisch“. Bosch-Geschäftsführer Dr. Bernd Bohr.              (Foto: FKFS)

  Bosch-Geschäftsführer Dr. Bernd Bohr sieht in den nächsten 20 Jahren jedoch noch den Verbrennungsmotor auf den Straßen dominieren. „Mit der jetzigen Technik wird das Elektroauto zu keinem Massenphänomen“, betonte der Vorsitzende des Geschäftsbereichs Kraftfahrzeugtechnik bei Bosch. Die weitere Entwicklung sei aber durchaus „elektrisch“. Zur Schlüsselfrage werde dabei die Leistungsfähigkeit der Batterien. Dreimal so effektiv müssten diese werden, betonte Bohr, um ein Drittel billiger und kleiner. „Nur dann akzeptiert sie der Verbraucher.“ Erhebliche Entwicklungsimpulse erwartet man bei Bosch vom chinesischen Markt. Die Mega-Städte böten besonders gute Chancen für das Elektroauto. Und da viele Menschen dort noch überhaupt kein Auto haben, entfällt bei ihnen das Umgewöhnen beim Umstieg. In Deutschland dagegen sei erst bei einer Reichweite von 200 Kilometern mit einer uneingeschränkten Zustimmung zum Elektroauto zu rechnen – und bis dahin „ist der  Weg noch weit“.
„Es ist spannend, wie sich konventionelle Autos und Elektroautos ergänzen werden“, befand Joachim Schommers. „Das Elektroauto wird kommen, aber nicht schon morgen in großem Maße da sein“, prognostizierte Hans-Christian Reuss. Heute sei daher „Forschen angesagt“. Am FKFS gehe man das Thema systemisch an, sehe das ganze Fahrzeug. In der Optimierung des Gesamtfahrzeuges und dem Zusammenspiel aller Systeme stecke noch ein großes Verbesserungspotenzial, sagte Reuss. Das Gebot der Stunde sei daher: Standards schaffen und das Wissen in nicht wettbewerbsrelevanten Bereichen zu neuen Innovationsansätzen zu bündeln.                                                                           Julia Alber

 

 

KONTAKT
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Prof. Hans-Christian Reuss
Institut für Verbrennungsmotoren und Kraftfahrwesen
Tel. 0711/685-68500
e-mail: hans-christian.reuss@fkfs.de