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Neuartige Lichtquellen für abhörsichere Telekommunikation >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Photonen auf Bestellung
Lichtquellen, die nur ein Photon innerhalb eines kurzen Zeitintervalls
emittieren – Fachleute bezeichnen diese als quantisierte Lichtzustände – erlauben
Funktionen, die mit klassischen Lichtzuständen nicht möglich sind.
Dazu zählen insbesondere abhörsichere Datennetze sowie Konzepte für
das optische Quantencomputing. Im Rahmen des Verbundforschungsprojekts „Ephquam“ (Effiziente,
kompakte und kontrollierbare Einzelphotonenquellen für die Quantenkommunikation)
sollen derartige Lichtquellen genauer erforscht werden. Mit modernen Herstellungsverfahren
und experimentellen Untersuchungen tragen das 3. Physikalische Institut und
das Institut für Halbleiteroptik und Funktionelle Grenzflächen der
Uni maßgeblich dazu bei.
Bei der Nachrichtenübertragung mit einzelnen Photonen wird der geheime
Schlüssel einer Nachricht beispielsweise über eine Polarisationskodierung
der Photonen übertragen. Ein möglicher Lauschangriff scheitert dann
an den Gesetzen der Quantenmechanik: Detektiert ein Spion die übertragenen
Photonen, so wird seine Messung den unbekannten Photonenzustand in der Regel
verändern. Durch die Verwendung so genannter nichtorthogonaler Zustände
kann der Spion nicht den Zustand jedes Photons korrekt bestimmen, sondern nur
einen zufälligen Anteil. Selbst wenn er ein Ersatzphoton für jedes
ausspionierte Photon weiterschickt, das dem Resultat seiner Messung entsprechend
präpariert wurde, verursacht dies beim Empfänger eine signifikant
höhere Fehlerrate, aufgrund dieser ein Lauschangriff nachgewiesen werden
kann.
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Zur Realisierung von Einzelphotonenquellen
verwenden die Wissenschaftler vor allem so genannte Quantenemitter – etwa
ein einzelnes angeregtes Atom, ein Molekül, ein Fehlstellenzentrum
(eine Lücke im Kristallgitter in Verbindung mit Fremdatomen) oder
ein Elektron-Loch Paar in einer Halbleiterstruktur. Diese können
einzelne Photonen getrennt nacheinander emittieren. Für einen effizienten
Einsatz ist es entscheidend, den Anregungsprozess so zu steuern, dass
nur ein Photon innerhalb eines kurzen Zeitintervalls emittiert werden
kann. Außerdem muss die Emissionswellenlänge so gewählt
werden, dass bei der Übertragung möglichst geringe Verluste
entstehen. Nur so ist gewährleistet, dass das Photon genau zum gewünschten
Zeitpunkt beim Signalempfänger eintrifft. Die derzeit in den Forschungslaboren
eingesetzten Einzelphotonenquellen werden diesen Anforderungen jedoch
noch nicht gerecht. Dazu kommt, dass der Versuchsaufbau groß, komplex
und diffizil zu justieren ist, was einen kommerziellen Einsatz solcher
Quellen bisher verhindert. Der neue Forschungsverbund ist ein wichtiger
Schritt, um diese Probleme zu lösen und effiziente, stabile Einzelphotonenquellen
zu entwickeln. Dies dürfte einen stürmischen Aufschwung der
Quanteninformationswissenschaften nach sich ziehen. uk
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Bei einer Wellenlänge von etwa 670 Nanometer
lässt sich die
Lichtemission der Quantenpunkte als rotes Leuchten beobachten. Oben rechts:
Verringert man die angelegte Spannung, leuchtet nur ein einzelner Quantenpunkt. (Foto:
Institut) |
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KONTAKT
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Prof. Peter Michler
Institut für Halbleiteroptik und Funktionelle Grenzflächen
Tel. 0711/685-64660
e-mail: peter.michler@ihfg.uni-stuttgart.de
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