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Neuartige Projektkooperation in der Systembiologie   >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

Ersatzgewebe für Knochen und Knorpel

 

Die Universität Stuttgart hat zum 1. September ein neues Kooperationsprojekt gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB) und dem Max-Planck-Institut für Metallforschung begonnen. In dem Vorhaben mit dem Kurztitel „Biomimetic Matrices” forscht das Stuttgarter Konsortium an künstlichen, die Natur nachahmenden Gerüststrukturen.

Ziel ist es, diese nanostrukturiert aufzubauen und für eine Besiedelung mit adulten Stammzellen auszustatten. Durch das Projekt sollen wesentliche Grundlagen für Anwendungen in der regenerativen Medizin beziehungsweise der Transplantationsmedizin geschaffen werden. Die Wissenschaftler wollen multifunktionale Matrizen entwickeln,
die zukünftig die Züchtung von Knochen- und Knorpel-Gewebe aus patienteneigenen Zellen ermöglichen und somit den Ersatz von beschädigtem Gewebe erlauben. Dabei stehen die Erforschung der essentiellen Signale der gezielten Vermehrung und Differenzierung mesenchymaler Stammzellen (Vorläuferzellen des Bindegewebes) im Fokus der Arbeiten. Dem Verständnis der Interaktionen zwischen funktionalisierten Matrix-Oberfächen und den darauf wachsenden Zellen kommt eine besondere Bedeutung für die spätere Anwendung zu. Mathematische Modellierung soll die experimentelle Forschung dabei unterstützen, die Komplexität der auf die Zellen einwirkenden biologischen, chemischen und mechanischen Signale besser zu verstehen. Dies soll dazu beizutragen, die Entwicklung biomimetischer, dreidimensional strukturierter Matrizen für die Züchtung von Knochen- und Knorpelgewebe zu erreichen.

Die wissenschaftliche und organisatorische Leitung übernehmen Prof. Joachim Spatz vom MPI für Metallforschung und Prof. Thomas Hirth sowie Dr. Günter Tovar vom Fraunhofer IGB. Die an der Uni Stuttgart durchgeführten Projektarbeiten werden von den Instituten für Systemtheorie sowie für Zellbiologie und Immunologie durchgeführt und von Prof. Pfizenmaier über das Zentrum für Systembiologie koordiniert. Die Fraunhofer-Gesellschaft und die Max-Planck-Gesellschaft fördern das Projekt zu gleichen Teilen mit insgesamt 1,5 Millionen Euro, und zwar  innerhalb eines gemeinsam finanzierten Programms zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen Grundlagen- und angewandter Forschung. Einzigartig an diesem eigentlich bilateralen Förderprogramm ist die Integration der Universität Stuttgart als Partner. Die Forschungsarbeiten der Universität werden durch Sondermittel des Landesministeriums für Wissenschaft und Kunst sowie durch zentrale Mittel der Universität in Höhe von insgesamt 675.000 Euro ermöglicht.               uk

 

 

KONTAKT
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Prof. Klaus Pfizenmaier
Institut für Zellbiologie und Immunologie
Tel. 0711/685-66986

e-mail: klaus.pfizenmaier@izi.uni-stuttgart.de