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Neue Möglichkeiten durch hybride intelligente Konstruktionselemente
(HIKE) >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Vom Tragwerk zur adaptiven Motorhaube
Starker Wind oder große Schneelasten können dazu führen,
dass Tragwerke wie beispielsweise Dachstützen versagen und einstürzen.
Wissenschaftler der Institute für Fördertechnik und Logistik, für
Konstruktionstechnik und Technisches Design, für Textil- und Verfahrenstechnik,
für Flugzeugbau, für Leichtbau, Entwerfen und Konstruieren sowie
für Umformtechnik entwickeln ein Schalentragwerk, das sich selbständig
an sich verändernde äußere Bedingungen anpassen kann. Möglich
wird dies auf der Basis neuartiger hybrider intelligenter Konstruktionselementen
(HIKE).
Die intelligenten Konstruktionselemente (beispielsweise Welle, Hebel, Zug-
oder Flächenelement) werden mit integrierten Sensoren, Aktoren und Steuerungselementen
ausgestattet und bestehen aus leichten, verschleißfesten Werkstoffen.
In den kommenden drei Jahren wollen die Stuttgarter Wissenschaftler sechs neuartige
HIKE (Membranhüllen, adaptive Hüllelemente, Kachelhüllelemente,
steife Krafteinleitungselemente, hybride Seilelemente, Auflager- und Hebelarmelemente)
zu einem adaptiven Schalentragwerk von fünf mal fünf Metern zusammenbauen.
Dieser Großdemonstrator soll die vielfältigen Funktionen der neuen
HIKE kombinieren. Das adaptive Schalenelement ist lichtdurchlässig und
im Vergleich zu heutigen Tragwerken extrem leicht. Wenn sich die äußeren
Belastungen wie Windkraft, Windrichtung oder Schneelasten verändern, soll
es selbstständig und adaptiv Spannungskonzentrationen abbauen und damit
ein Versagen verhindern.
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In einem zweiten Schritt will die von der
Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit 1,858 Millionen Euro unterstützte
Forschergruppe aus den intelligenten Elementen Maschinenkonstruktionen
entwickeln, die sich automatisch an die Umgebungsbedingungen anpassen.
Damit soll gezeigt werden, dass die HIKE-Konstruktionselemente in allen
Ingenieurdisziplinen angewendet werden können. Gedacht ist beispielsweise
an eine hybride Motorhaube, die in Kombination mit bereits existierenden
so genannten aktiven Motorhauben bei einem Aufprall Menschen vor schweren
Schäden schützen könnte: Bei reinen aktiven Motorhauben
melden zusätzliche Sensoren den Aufprall an ein elektronisches Steuergerät,
das über spezielle Hebelkonstruktionen die Motorhaube im hinteren
Bereich hebt. So wird ein schützender Raum zwischen Unfallopfer
und den harten Motorteilen darunter erzeugt. Eine intelligente hybride
Motorhaube hätte zusätzlich den Vorteil, dass sie auf den Aufprall
mit einer speziellen Verformung reagiert. Aufgrund neuer Materialien
soll die Motorhaube selbstständig an den notwendigen Stellen erweichen
oder erhärten, um damit Verletzungen der Person bestmöglich
zu verhindern. Weitere Demonstratoren sollen auf den Feldern der Welle-Nabe-Verbindungen
und der Maschinenabdeckungen
entwickelt werden.
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Das Schalentragwerk aus intelligenten hybriden
Konstruktionselementen passt sich selbstständig an Umwelteinflüsse an. (Grafik:
Institut) |
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Fachleute versprechen sich von den HIKE-Elementen eine Verkürzung des
gesamten Konstruktionsprozesses von Maschinen für die Sparten Maschinenbau,
Elektrotechnik, Steuerungs- sowie Regelungstechnik. „In sechs Jahren
hat die Forschergruppe eine völlig neue Klasse hybrider intelligenter
Konstruktionselemente inklusive einer spezifischen Konstruktions- und Berechnungsmethodik
entwickelt und damit eine neue Stufe der Systemintegration erreicht“,
erwartet Gruppensprecher Prof. Karl-Heinz Wehking. uk
KONTAKT
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Prof. Karl-Heinz Wehking
Instituts für Fördertechnik und Logistik
Tel. 0711/685-83770
e-mail: wehking@ift.uni-stuttgart.de
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