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Unkonventioneller Bauingenieur >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Jörg Schlaich 75
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Jörg Schlaich, einer der bedeutendsten
deutschen Bauingenieure unserer Zeit, feierte am 17. Oktober 2009 seinen
75. Geburtstag. Schlaich, Emeritus der Universität Stuttgart sowie
Gründer und Mitinhaber des Ingenieurbüros Schlaich, Bergermamm
und Partner, ist weltweit für seine unkonventionellen Ingenieurbauwerke
bekannt. Filigrane Fußgängerbrücken, hohe Stahltürme
und aufwändige Seilnetzkonstruktionen, mit denen er architektonisches
Neuland betrat, gehören zu seinen Arbeiten. Sein vielseitiges, international
beachtetes Lebenswerk wurde im Dezember 2002 mit dem Siemensring, der
höchsten deutschen Auszeichnung für bedeutende Persönlichkeiten
der technischen Wissenschaften gewürdigt. Zu seinen bekanntesten
Bauwerken gehört das Dach des Münchner Olympiastadions. Hier
war der Bauingenieur Co-Konstrukteur und entwickelte das Konzept der
vorgespannten Seilnetzkonstruktion weiter. Seine Ideen wurden bei unzähligen
Hallen, Sportstadien und Dächern aller Art verwirklicht. Mit dieser
Technologie, die sich weltweit bei Großdächern durchsetzen
konnte, hat Schlaich der deutschen Ingenieurwissenschaft international
großes Ansehen verschafft. |
Jörg Sclaich |
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Innovative Ideen hat Jörg Schlaich auch auf dem Gebiet vorzuweisen, das
er an der Universität Stuttgart lehrte: Dem Stahlbeton- und Spannbetonbau.
So wandte er sich schon früh gegen klobig wirkende und wenig ästhetische
Betonbrücken und entwarf stattdessen rund 30 filigran wirkende Fußgängerbrücken,
meist mit vorgespannten Seilelementen. Aber auch Großbrücken hat
er geplant, berechnet und konstruiert: So zum Beispiel die Ting Kau-Brücke
in Hongkong (Fertigstellung 1999), eine Schrägkabelbrücke mit 1.177
Metern Länge mit drei Pylonen von bis zu 195 Metern Höhe und mit
Hauptspannweiten von 475 und 448 Metern. Diese Brücke ist nicht nur technisch
eine große Leistung, sie stellt auch ästhetisch einen neuen Maßstab
im Großbrückenbau dar.
Das Institut für Leichtbau, Entwerfen und Konstruieren der Universität
Stuttgart würdigte den Jubilar am 6. November mit einem Symposium zum
Thema „Konstruktion und Gestalt“. Die Beiträge näherten
sich aus verschiedenen Perspektiven dem Beruf und Wirken des Bauingenieurs
und warfen auch einen Blick zurück auf das Arbeiten und Schaffen von Jörg
Schlaich als Leiter des Instituts für Entwurf und Konstruktion II. Zu
den Rednern gehörten unter anderem die Professoren Volkwin Marg (gmp,
Hamburg), Werner Sobek (Universität Stuttgart), Claus Dreyer (Fachhochschule
Lippe) sowie Dr. Karl-Eugen Kurrer (Berlin). uk
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