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Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit |
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Uni-Kurier >>>>Spektrum>>>> |
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Profilbildung der Uni in der Diskussion >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
„Weiterentwicklung erfordert Freiräume“
Für einen heißen Sommer sorgte die Debatte um die Neupositionierung
der Uni: Um bei der nächsten Runde der Exzellenzinitiative
und in anderen Forschungswettbewerben erfolgreich abzuschneiden,
hatte das Rektorat im Auftrag der Dekane und des Universitätsrats
Vorschläge zur Schärfung des Forschungsprofils der Uni
entwickelt. Sie zielen darauf ab, zukunftsweisende Forschungsbereiche
weiter zu stärken und jene zurückzufahren, die nicht
mehr im Zentrum der Universität beziehungsweise der internationalen
Forschungsagenda stehen. Studierende und Geisteswissenschaftler
der Uni reagierten darauf mit vehementem Unmut, dem auch die Medien
eine bundesweite Plattform verschafften. Der vielfach kolportierte „Kahlschlag“ in
den Geistes- und Sozialwissenschaften war und ist freilich zu keinem
Zeitpunkt geplant.
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Auslöser der Unruhe war ein
internes Diskussionspapier, das den Vorschlag enthielt, zur
Fokussierung der künftigen Forschungsschwerpunkte bis
zu 24 Professuren umzuwidmen. Davon betroffen waren mit Ausnahme
der Fakultäten für Luft- und Raumfahrttechnik und
Geodäsie und der Fakultät Konstruktions-, Produktions-
und Fahrzeugtechnik alle Fakultäten, die Geistes- und
Sozialwissenschaften nach ersten Überlegungen allerdings überproportional.
Dort regte sich denn auch massiver Widerstand: Der Direktor
des Internationalen Zentrums für Kultur- und Technikforschung,
Prof. Georg Maag, trat von seinem Amt zurück, bei der
Verleihung des Landesforschungspreises an Prof. Wolfram Pyta
vom Historischen Institut kam es zu Tumulten.
Am 17. Juni
stürmten im Rahmen des Bildungsstreiks gar Demonstranten
die Sitzung des Senats, wovon sich sowohl die Studierendenvertreter
im Senat als auch die Dekane aller Fakultäten öffentlich
distanzierten. Auch die Stuttgarter Öffentlichkeit,
der Gemeinderat und Vertreter des Landes diskutierten die
Vorschläge kritisch. Teilweise falsche Darstellungen
in den Medien sorgten für zusätzliche Verwirrung:
So dichtete die Stuttgarter Zeitung der Uni gar ein gewaltiges
Haushaltloch an.
Ein Rückbau zu einer Technischen Universität stand freilich nie zur
Debatte. |
Der bisherige Vorsitzende des Universitätsrats, Prof.
Berthold Leibinger, und Rektor Prof. Wolfram Ressel erläutern
die Überlegungen zur Neupositierung gegenüber der
Presse. (Foto:
Eppler) |
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„Die Uni Stuttgart braucht
einen geistes- und sozialwissenschaftlichen Bereich, der
in seinem Feld erstklassig und über Stuttgart hinaus
anerkannt ist“, stellten Uni-Rektor Prof. Wolfram
Ressel und der damalige Vorsitzende des Universitätsrats,
Prof. Berthold Leibinger in einer gemeinsamen
Pressekonferenz im Juli fest. Auch die Zahl der Studienanfängerplätze
solle im Rahmen der Neupositionierung nicht verringert werden,
die Lehramtsausbildung bleibt in vollem Umfang erhalten. Dennoch: Um die Uni Stuttgart als Volluniversität
in der ersten Reihe der Universitäten in Deutschlands
zu erhalten, führt an der gezielten Weiterentwicklung
kein Weg vorbei. „Dafür ist es unerlässlich,
dass sich die Universität Freiräume schafft, die
neue Aktivitäten erlauben“, betont Ressel. „Lehr-
und Forschungsschwerpunkte auszubauen und international sichtbar
zu machen, ohne dabei die kulturelle und gesellschaftliche
Verantwortung aus den Augen zu verlieren, muss das Ziel aller
unserer Anstrengungen sein.“
Wie dies erreicht werden kann, darüber wird im Moment
sowohl universitätsintern, als auch mit benachbarten Institutionen,
Universitäten und dem Wissenschaftsministerium intensiv
diskutiert – und zwar ergebnisoffen. An der Uni selbst
wurden zwei Arbeitsgruppen - eine für die Geistes-,
Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sowie eine für die
Ingenieur- und Naturwissenschaften – eingerichtet, denen
ein externer Wissenschaftler vorsitzen wird. Das Rektorat
führt die Vorschläge zusammen, um mit Blick auf die
Exzellenzinitiative weitere Ansatzpunkte für die interdisziplinäre
Zusammenarbeit zu untersuchen.
Rückendeckung bekam das Rektorat unter anderem seitens
der Landesregierung: „Die unbestreitbaren Stärken
der Universität Stuttgart weiter zu stärken, gleichzeitig
aber die Geisteswissenschaften nicht zu vernachlässigen,
dies ist die Kunst bei der Profilschärfung“, so
der scheidende Ministerpräsident Günther Oettinger
anlässlich der Einweihung des Kollegiengebäudes KII.
Das Land werde die Uni in ihrem Bestreben um Profilbildung
auch künftig aktiv unterstützen.
amg |
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Bei den Studierenden sowie in den Fakultäten 9 und
10 lösten die Überlegungen zur Neupositionierung Ängste
aus.
(Foto:
AK Bildung) |
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