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DAAD-Preis für hervorragende Leistungen ausländischer
Studierender >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Von der Ägäis an den Neckar
Für seine hervorragenden Leistungen und sein besonderes soziales Engagement
erhielt Volkan Görkem Büyükyildiz den mit 1.000 Euro dotierten
DAAD-Preis (Deutscher Akademischer Austauschdienst). Büyükyildiz
stammt aus der Türkei und studiert an der Universität Stuttgart im
achten Semester Maschinenwesen. Die Auszeichnung fand im Rahmen des Erstsemesterabends „Avete
Academici“ am 19. Oktober statt*). Prof. Michael Hanss vom Institut für
Angewandte und Experimentelle Mechanik (IAM) hat den 24-Jährigen in Zusammenarbeit
mit der Stabsstelle für Internationale Angelegenheiten (IA) für den
Preis vorgeschlagen, da er sämtliche Prüfungsleistungen für
das Vordiplom in der kürzestmöglichen Zeit mit gutem Ergebnis erzielte.
Diese Leistung zeichnet Volkan Büyükyildiz in der Gruppe der Bildungsausländer
als außergewöhnlich aus.
Zur Zeit beschäftigt sich Büyükyildiz in seiner Studienarbeit
mit der elastischen Verformung von Linsen, die zum Beispiel in Infrarotkameras
Einsatz finden. Vor der Studienarbeit hatte er ein Urlaubssemester eingelegt,
um ein Praktikum bei der Daimler AG zu absolvieren. „Ich war in der Fahrzeugentwicklung
tätig und hatte großes Glück, weil ich sehr selbständig
arbeiten konnte. Ich habe viel gelernt, auch die fachliche Betreuung war super.“
Seit vier Jahren lebt Volkan Büyükyildiz in Stuttgart und studiert
an der Uni. Mit guten Leistungen punktete der 24-Jährige schon in der Türkei.
Er bestand die Aufnahmeprüfung für eine der wenigen türkischen
Schulen, an denen Deutsch nicht nur als Fremdsprache gelehrt, sondern auch in
Fächern wie Naturwissenschaften und Mathematik unterrichtet wird. Aufgewachsen
ist er in Izmir, der 3,9 Millionen Einwohnerstadt an der Ägäis. Seine
Familie – zwei Schwestern, seine Mutter ist Anwältin und sein Vater
Ingenieur – lebt heute noch dort. „Es brauchte schon Mut, mit 19
Jahren allein nach Deutschland zu ziehen“, meint der junge Mann, „aber
alle waren hier sehr nett.“ Er hat schnell Freunde gefunden und fühlt
sich in Stuttgart wohl. Warum hat er für sein Studium Stuttgart ausgewählt? „Die
besten Autos Deutschlands werden hier gebaut, alle Weltmarken sind hier vertreten.
Deshalb hat man schon während des Studiums beste Möglichkeiten, in
Kontakt mit den Firmen zu kommen“, begründet Büyükyildiz
seine Entscheidung.
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Vor zwei Jahren zog der junge Türke ins
Studentenwohnheim Max-Kade-Haus und wurde dort Stockwerksprecher. Zu
seinen Aufgaben zählt das Organisieren von Sport- und Freizeitaktivitäten
oder das Finden von sozial gerechten Lösungen bei hausinternen Problemen.
Zudem steht er in Kontakt mit den anderen Stockwerkssprechern und arbeitet
mit beim Zwölfer-Rat der Hausselbstverwaltung. Neun junge Menschen
wohnen in jedem Stockwerk. Viele Nationen, Sprachen, Kulturen und Religionen
kommen so zusammen. In seinem Stockwerk leben zum Beispiel Kommilitonen
aus Russland, der Türkei, Spanien, Griechenland, Mexiko und Deutschland.
Zum besseren gegenseitigen Kennenlernen hat der Stockwerkssprecher einen
Kochabend eingeführt. Die oder der Neue kocht etwas Typisches seines
Landes für die Mitbewohner. |
Volkan Büyükyildiz fühlt sich wohl in Stuttgart, soziales
Engagement ist ihm wichtig. (Foto:
Eppler) |
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Beim gemeinsamen Essen kommt man schnell ins Gespräch. Zudem gehen die
Wohnheimbewohner gemeinsam Schwimmen, zum Wasen und spielen oder schauen gemeinsam
Fußball. Über Putzpläne, gemeinsame Ausgaben, die Einrichtung
der Gemeinschaftsräume, Verhaltensweisen der einzelnen Bewohner und Ähnliches
kann es allerdings schon mal zu Auseinandersetzungen kommen. Volkan Büyükyildiz
versucht dann Kompromisse zu finden. „Man muss zuhören können.
Wichtig ist auch, dass man alle Meinungen respektiert und objektiv bleibt“,
ist er überzeugt, „und auch wie man mit den Leuten umgeht, ist
wichtig. ‚Der Ton macht die Musik’, das ist ein gutes deutsches
Sprichwort.“
Für die Verwendung des Preisgeldes hat der Student konkrete Pläne: „Ich
möchte es in mein Studium investieren. Ich bewerbe mich gerade für
meine zweite Studienarbeit um einen Platz an einer australischen Universität.“ ve
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