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Universitätsübergreifende Zusammenarbeit >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Leichtere Orientierung für Blinde
Sich in einer fremden Umgebung zurechtzufinden, ist für blinde
und sehbehinderte Menschen eine besondere Herausforderung. Navigationsgeräte
können ihnen bei der Orientierung helfen. Wissenschaftler des Instituts
für Visualisierung und Interaktive Systeme (VIS) der Uni Stuttgart bereiten
im Rahmen des Projekts ASBUS (Assistenz für sensorisch Behinderte an der
Universität Stuttgart) Informationen für blinde und sehbehinderte
Studierende auf, die über mobile Navigationsgeräte mit hoher Positionsgenauigkeit
abgerufen werden können.
In diesen Geräten ergänzen sich lokale Sensorinformationen und Daten
aus Umgebungsmodellen. Die Anwender erhalten nach der Zieleingabe unter ständigem
Abgleich von Sensor- und Modellinformation akustisch oder über eine portable
Braillezeile Navigationshinweise und weitere Informationen, die vor allem für
Studierende relevant sind. Die Uni hat für das Projekt insgesamt 373.600
Euro aus Studiengebühren bereitgestellt. Inzwischen kooperieren die Stuttgarter
Wissenschaftler um Dr. Andreas Hub im Rahmen des ASBUS-Projekts mit dem Studienzentrum
für Sehgeschädigte (SZS) an der Universität Karlsruhe, das an
der Stuttgarter Entwicklung großes Interesse hat. Auch andere Universitäten
und öffentliche Einrichtungen interessieren sich für die Navigationsunterstützung.
Landmarken bekommen RFID-Tags
Personen mit Sehbehinderungen wird durch das ASBUS-Projekt eine selbständige
Navigation in den Universitätsgebäuden mit zum Teil sehr komplexen
Architekturen erleichtert oder überhaupt erst ermöglicht. Im Informatikgebäude
auf dem Uni-Campus Vaihingen und in den Räumen des SZS an der Uni Karlsruhe
erstellten die Wissenschaftler hierarchische 2D-Umgebungsmodelle mit erweiterten
Informationen und versahen wichtige Landmarken, wie beispielsweise Türen
oder Aufzugsschalter, mit RFID (Radio Frequency Identification)-Tags. Mit Hilfe
des ebenfalls am Institut für Visualisierung und Interaktive Systeme entwickelten
TANIA-Systems (Tactile-Acoustical Navigation and Information Assistant) erfährt
der Nutzer akustisch, wo er ist und was sich in der näheren Umgebung befindet.
Dabei wird die aktuelle Position über ein Schritterkennungsverfahren
und durch Synchronisierungen mit dem Umgebungsmodell ermittelt. Mit diesem
System können Navigationsinformationen, aber auch beispielsweise Mitarbeiternamen
und ihre Kontaktdaten beim Vorbeigehen angesagt oder auf einer portablen Braillezeile
angezeigt werden. Darüber hinaus können auch sonstige beliebige Textinformationen
ortsbasiert integriert werden, die vor allem für sehbehinderte Studienanfänger
wichtig sind: Sprechzeiten von Dozenten, Öffnungszeiten von Bibliotheken,
Fachschaften, der Mensa und sonstige studienspezifische Informationen. Inzwischen
können blinde Benutzer des TANIA-Systems ihren Weg innerhalb des Informatikgebäudes
und zur S-Bahn-Station der Universität Stuttgart ohne fremde Hilfe finden.
Als nächster Schritt ist in Zusammenarbeit mit den Stuttgarter Straßenbahnen
geplant, die Stuttgarter Stadtbahn-Haltestelle Friedrichsbau entsprechend auszustatten,
um Sehbehinderten auch den Zugang zum Uni-Bereich Stadtmitte zu erleichtern.
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Vorteil für alle Nutzer
Wie in vielen anderen Bereichen, so zeigt sich auch im Rahmen des ASBUS-Projekts,
dass eine Umsetzung der Gesetze zur Barrierefreiheit und zur Zugänglichkeit öffentlicher
Gebäude und Bereiche allen nützen kann. Auch für Sehende ist die
Orientierung auf dem weitläufigen Uni-Campus nicht immer einfach. Eine Bereitstellung
der im ASBUS-Projekt gesammelten Informationen kann daher für alle, die
an der Universität zu tun haben – auch Gäste oder Lieferanten – hilfreich
sein. Die Wissenschaftler um Andreas Hub möchten gerne Uni-Mitarbeiter und
Studierende für die Mitarbeit an dem Projekt gewinnen. Lehrende, die Studierende
mit Sehbehinderungen als Hörer oder sehbehinderte Mitarbeiter haben, sind
eingeladen, sich aktiv zu beteiligen. Aber auch Mitarbeiter oder Studierende
ohne Sehbehinderung können ihre Erfahrungen einbringen. zi
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Schrittgenau wird der Weg vorgegeben.
(Foto: Andreas
Hub) |
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Für das Projekt werden Sponsoren gesucht:
Spenden sind von der Steuer absetzbar und können unter dem Kennwort Blindennavigation
eingezahlt werden auf das Konto der Universität Stuttgart bei der
BW-Bank, Konto-Nr.: 7871 521 687
BLZ: 600 501 01, Fonds: 84012187
KONTAKT
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Dr. Andreas Hub
Institut für Visualisierung und Interaktive Systeme
Tel. 0711/7816-259
e-mail: andreas.hub@vis.uni-stuttgart.de
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