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Willi-Hennig-Symposium zum Darwinjahr   >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

Vom Ursprung des Lebens zur Biomechanik

Vor 200 Jahren wurde Charles Darwin geboren und vor 150 Jahren veröffentlichte er sein Hauptwerk „On the Origin of Species“. Darwins Theorie hat die moderne Evolutionsbiologie entscheidend geprägt und bildet in ihrer Weiterentwicklung die Basis für eine der wichtigsten Theorien der Naturwissenschaften. Den heutigen Stand der Evolutionsforschung zeigte im September und Oktober eine gemeinsame Veranstaltungsreihe der Universitäten Stuttgart und Hohenheim und des Staatlichen Museums für Naturkunde Stuttgart. Wissenschaftlicher Höhepunkt war neben einer Summer School und der Eröffnung einer Sonderausstellung zur Evolutionstheorie das Willi-Hennig-Symposium.

„Es heißt, dass Willi Hennig bereits in seiner Kindheit ein recht eigener Mensch war, der sich schon früh lieber mit Tieren als mit Menschen beschäftigte“, erklärte Prof. Dr. Michael Schmitt vom Zoologischen Forschungsmuseum Alexander König der Universität Bonn schmunzelnd. Schmitt schilderte anlässlich des viertägigen Willi-Hennig-Symposiums zur Phylogenetik und Evolution das Leben des berühmten Namensgebers der Veranstaltung und beschrieb ihn aufgrund seines eher schüchternen Charakters als „zurückhaltenden Revolutionär“. Willi Hennig (1913-1976) gilt als Stuttgarter Begründer der phylogenetischen Systematik. Ziel des Symposiums war es, im Darwin-Jahr Evolutionsbiologen vieler Fachrichtungen zusammenzubringen. Prof. Hans-Dieter Görtz vom Biologischen Institut der Universität Stuttgart hatte das Symposium gemeinsam mit den Professoren Martin Blum und Johannes Steidle vom Institut für Zoologie der Uni Hohenheim organisiert. Themen waren unter anderem der Ursprung des Lebens, die Artbildung, die Embryonalentwicklung, die Entwicklung der Sprache, die Entwicklung des Sehens und die Biomechanik.

Darwinposter  

Prof. Hartmut Seyfried vom Institut für Planetologie der Universität Stuttgart widmete sich dem Thema „Ein Planet organisiert sich selbst“. Kern, Mantel und Kruste der Erde hätten im Laufe ihrer Geschichte eine komplexe Selbstorganisation im Zusammenwirken mit der Entwicklung des Lebens entwickelt, so Seyfrieds Ansatz. Bill Martin (Universität Düsseldorf) beschäftigte sich in seinem Vortrag mit „Hydrothermalen Spalten und dem Ursprung des Lebens“ und Prof. Henry Strasdeit vom Institut für Chemie der Universität Hohenheim behandelte die „Chemische Evolution und den frühen Zustand der Erde“. Bereits die ersten Vorträge regten lebhafte Diskussionen bei den Teilnehmern des international besetzten Kolloquiums an, die auch im weiteren Verlauf der Veranstaltung nicht zu kurz kamen.
Über das Symposium und eine Summer School zur Evolutionsbiologie für Studierende aus ganz Europa hinaus beteiligten sich die Universitäten Stuttgart und Hohenheim auch an der Vorbereitung der Sonderausstellung mit dem Titel „Der Fluss des Lebens – 150 Jahre Evolutionstheorie“ im Stuttgarter Museum Schloss Rosenstein. Die viel beachtete Schau ist noch bis Ende Mai 2010 zu sehen und wird von einer Reihe wissenschaftlicher Vorträge begleitet.

Beim Willi-Hennig-Symposium präsentierte sich die Evolutionsbiologie eine hochdynamische Wissenschaft.      
(Foto: Uni Hohenheim/ Schmid & Weber)

 

Gefördert werden die Veranstaltungen von der Europäischen Kommission im Rahmen des Projekts „EUvolution“, der VolkswagenStiftung, von den Universitäten Stuttgart und Hohenheim sowie von der Vereinigung der Freunde der Universität Stuttgart.                                       Johannes Baral

 

KONTAKT
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Prof. Hans-Dieter Görtz
Tel. 0711/685-65080
Biologisches Institut, Abteilung Zoologie
e-mail: hans-dieter.goertz@bio.uni-stuttgart.de
>>> http://www.darwinjahr.uni-hohenheim.de