Stuttgarter Studierende konzipieren Ausstellung im Zeppelin-Museum
Friedrichshafen >>>>>>>>>>>>>>>>>
Woraus bestand die Hindenburg?
Zeppeline strahlen heute wie früher eine enorme Faszination aus. Die
Luftschiffe waren nicht nur echte Hingucker, sondern auch wahre Meisterleistungen
der Ingenieurkunst. Die Hindenburg hatte als größtes je gebautes
Exemplar eine beeindruckende Länge von 245 Metern.
14 Studierende der Geschichte der Naturwissenschaften und Technik (GNT) und
der Luft- und Raumfahrttechnik der Universität Stuttgart nahmen unter
der Leitung von Prof. Klaus Hentschel die verbauten Materialien der Hindenburg
genau unter die Lupe und präsentierten ihre Ergebnisse vom 25. Februar
bis zum 25. April in einer Sonderausstellung des Zeppelin Museums in Friedrichshafen
unter dem Titel „220 Tonnen – leichter als Luft“. Erst die
Auswahl und richtige Verarbeitung der Materialien ermöglichte die technischen
Höchstleistungen und enormen Ausmaße der Hindenburg und ihres Schwesterschiffs
Graf Zeppelin. Dem Besucher der Ausstellung boten sich sowohl Einblicke in
die Konstruktion der Luftschiffe und die verwendeten Werkstoffe wie Metalle,
Gase, Stoffe, Beschichtungen und Lacke, als auch deren historische Entwicklung
und Produktionsprozesse. Die Ausstellung veranschaulicht, wie wichtig Auswahl
und gewichtsparender Einsatz leistungsstarker Materialien vor über 70
Jahren für die Entstehung des „Riesen der Lüfte“ war.

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Innenansicht eines Zeppelins (LZ 120) mit noch
nichtgefüllten Gaszellen. Gut zu erkennen sind die Stabilisierungsringe
mit Dreiecksträgern aus Duralumin.
(Foto: Archiv der Luftschiffbau Zeppelin GmbH)
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„220 Tonnen – leichter als Luft“
Alle eingesetzten Werkstoffe sollten sowohl äußerst leicht sein, als
auch der Konstruktion des riesigen Gerippes ausreichende Stabilität gewährleisten.
Um Gewicht zu sparen, kamen für die Hindenburg Leichtmetalle wie Aluminium
und Duralumin zum Einsatz, die durch Millionen von Nieten verbunden wurden. Die
Gaszellen bestanden aus beschichteten Baumwollstoffen und mussten möglichst
gasdicht gemacht werden. Als Traggas war zunächst Helium geplant. Aufgrund
von Versorgungsproblemen wurde aber schließlich doch wieder Wasserstoff
verwendet. Die Folgen dieser Entscheidung sollten sich noch beim Unglück
in Lakehurst zeigen. Außen war der Zeppelin mit Stoff bespannt, der mit
bis zu fünf Schichten Lack behandelt war, als Schutz vor äußeren
Einflüssen. Alles in allem kam die Hindenburg auf ein Gesamtgewicht von
etwa 220 Tonnen, ohne an Anmut oder Komfort einzubüßen.
Bettina Wagner
KONTAKT
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Prof. Klaus Hentschel
Historisches Institut
Tel. 0711/685-82313
e-mail: Klaus.Hentschel@po.hi.uni-stuttgart.de
>>>> http://www.uni-stuttgart.de/hi/gnt/ausstellungen/zeppelin
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