Mit Hilfe des URANUS-Verfahrens werden Hyperschallströmungen um
Raumfahrzeuge berechnet, wie sie beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre auftreten.
URANUS wird innerhalb des Sonderforschungsbereichs 259 der Universität Stuttgart am
Institut für Raumfahrtsysteme (IRS) entwickelt und am Stuttgarter
Bundeshöchstleistungsrechenzentrum (HLRS) parallelisiert. Die parallele Version kann die
volle Leistung der Stuttgarter Supercomputer Cray T3E und NEC SX-4 effizient ausschöpfen,
was europaweit einmalige Perspektiven für derartige Simulationen eröffnet.
Die Entwicklung des Programms COVISE begann 1992 am
Rechenzentrum der Universität Stuttgart (RUS) im RACE Projekt PAGEIN und wird inzwischen
in verschiedenen nationalen und europäischen Projekten (z.B. COVAS, EFENDA, SPOCK,
HPS-ICE, SFB 374, etc.) eingesetzt und weiterentwickelt. In COVISE sind alle
Verarbeitungsschritte einer technisch-wissenschaftlichen Anwendung, wie z. B. die
Berechnung von Isoflächen, Schnittflächen oder Stromlinien in den Daten und die
Visualisierung der resultierenden Geometrie, als separate Module implementiert.
Auch große Simulationsprogramme wie URANUS können als
Module in COVISE integriert werden. Da die Module auf unterschiedliche Rechner verteilt
werden können, ist sichergestellt, daß für jeden Verarbeitungsschritt der geeignete
Rechner eingesetzt wird. Der nebenstehende Beitrag über die Netzverbindung
Stuttgart-Pittsburgh zeigt, daß diese Rechner nicht unbedingt am selben Ort stehen
müssen. Ein aufwendiges Simulationsmodul kann auf einem leistungsstarken Supercomputer
laufen, während die zugehörige Visualisierung auf einer Grafikworkstation bearbeitet
wird. Da für die Benutzer die Verteilung der Daten jederzeit sichtbar ist, wird durch
COVISE auch die effektive Zusammenarbeit mehrerer Anwender unterstützt.
/eng
KONTAKT
Dr.-Ing. H.-H. Frühauf, Institut für Raumfahrtsysteme, Pfaffenwaldring 31, 70550
Stuttgart; Tel: 0711/685-2382; Dipl.-Inform. Th. Bönisch, HLRS, Rechenzentrum
Universität Stuttgart, Allmandring 30, 70550 Stuttgart; Tel: 0711/685-2509
e-mail: boenisch@hlrs.de
SR2201 - ein neuer massiv-paralleler Rechner
Auf der Höchstleistungsrechner-Messe HPCN in Wien
präsentierte das Rechenzentrum der Universität Stuttgart erstmalig seinen neuen
Supercomputer Hitachi SR2201. Mit diesem Rechner steht den Nutzern des Stuttgarter
Rechenzentrums ein weiterer leistungsfähiger Parallelrechner zur Verfügung. Der SR2201
mit 32 Hochleistungsrechenknoten, 10 Giga Byte verteiltem Hauptspeicher und einer
Leistungsspitze von insgesamt 9,6 GFlop/s ist im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung mit
COMPAREX Informationssysteme GmbH, Mannheim, nach Stuttgart gekommen. Außerhalb Japans
ist es weltweit erst die zweite Installation dieses Rechnertyps. Die wissenschaftliche
Nutzung des zunächst für neun Monate zur Verfügung gestellten Rechnersystems ist
während der Dauer der Kooperationsvereinbarung kostenlos. Der Rechner ist unter anderem
besonders geeignet für Aufgaben der Crashanalyse, der Quantenchemie, der Strukturmechanik
und des Computer Aided Engineering (CAE) sowie Strömungsberechnungen, aber auch für
Datenbankanwendungen und Visualisierungsaufgaben. /eng
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