Als zukunftsträchtiger Energielieferant gilt die Brennstoffzelle schon seit
längerem. In den letzten Jahren zeichnen sich immer weitere Einsatzmöglichkeiten ab -
vom Kraftwerkseinsatz bis zur Verwendung als Antriebsaggregat im Auto. Zur breiteren
Umsetzung der technischen Möglichkeiten müssen Effizienz und Betriebsdauer noch weiter
gesteigert sowie die Herstellungskosten weiter gesenkt werden. Amerikanische und
japanische Entwickler sind in diesem Feld intensiv tätig, aber auch die deutsche
Industrie ist hier eingebunden.
Prinzip der kalten Verbrennung
Brennstoffzellen funktionieren nach dem Prinzip der sogenannten kalten
Verbrennung. Läßt man Wasserstoff und Sauerstoff katalytisch in einer
elektrochemischen Zelle zu Wasser reagieren, wird chemische in elektrische Energie
umgesetzt. Solche Brennstoffzellen erschöpfen sich nicht wie Batterien, denn die
benötigten chemischen Ausgangsstoffe lassen sich immer wieder zuführen. Bei der
üblichen heißen Verbrennung wird erzeugte Wärme über mechanische Prozesse
in elektrische Energie verwandelt, mit einem Wirkungsgrad von höchstens 50 Prozent.
Dagegen haben technisch realisierte Brennstoffzellen Wirkungsgrade bis zu 70 Prozent
erreicht und besitzen deshalb einen geringeren Brennstoffbedarf.
Wenig Schadstoffemissionen
Zudem sind die Schadstoffemissionen äußerst gering. Wird der benötigte Wasserstoff
durch Elektrolyse unter Verwendung regenerativer Energiequellen gewonnen, so wäre ein
sehr sauberes Versorgungssystem für Strom und Wärme möglich.
Besonders in der Raumfahrt ist die Brennstoffzellentechnik
bisher eingesetzt worden. Aber die unterschiedlichen Brennstoffzellentypen von
Niedertemperatur- bis Hochtemperaturzellen erlauben Einsatzmöglichkeiten vom
Kraftfahrzeugantrieb bis zu Blockheizkraftwerken für Wohngebiete oder große
Gebäudekomplexe. /eng
KONTAKT
Prof. Dr. E. Roduner, Institut für Physikalische Chemie der Universität
Stuttgart, Pfaffenwaldring 55, 70569 Stuttgart, Tel. O711/ 685-4490; Fax 0711/685-4495
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