Umweltfschutzforschung erfordere nicht nur einen interdisziplinären Ansatz,
sondern auch eine informationstechnische Modellentwicklung; für beide Anforderungen sei
die Uni Stuttgart bestens gerüstet, sagte Prof. Jeske. Auf dem Programm von Ulrich
Müller stand auch ein ausführliches Gespräch mit Studierenden des Studiengangs
Umweltschutztechnik; die ersten Absolventen des 1993 eingerichteten Studiengangs stehen
kurz vor dem Abschluß. In Gesprächen mit Wissenschaftlern der Uni-Institute für
Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft, für Wasserbau, für
Verfahrenstechnik und Dampfkesselwesen und des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen-
und Bioverfahrenstechnik ging es unter anderem um Abwasser- und Abfalltechnik,
Industriewassertechnologie, biologische Abluftreinigung, um Emissionsminderungen bei
Feuerungsanlagen und Außenluftmessungen sowie um Projekte aus der
Grenzflächenverfahrenstechnik, Membrantechnik, Biochemie und Bioprozeßtechnik.
Weitere Stationen waren das Lehr- und Forschungsklärwerk in
Büsnau und das Biotechnikums auf dem Vaihinger Uni-Campus, in dem zahlreiche
Uni-Institute und das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik im
Rahmen des Zentralen Schwerpunktprojekts Bioverfahrenstechnik (ZSP)
zusammenarbeiten.
Im Biotechnikum informierten die Stuttgarter Wissenschaftler
den Gast aus dem Umweltministerium insbesondere über Untersuchungen zur Klärschlamm- und
Biomüllvergärung, über Wertstoffgewinnung aus Abfallsubstraten am Beispiel der
Milchsäuregewinnung aus Molke oder über die biologische Entgiftung TNT-belasteter
Böden.
Gerade die Arbeit an umweltrelevanten Fragestellungen
innerhalb des ZSP sei ein Beispiel dafür, hatte Prof. Jeske einleitend hervorgehoben,
daß das Erkennen und Analysieren der Umweltprobleme nicht nur zum nachträglichen
Beheben von Umweltsünden führt, sondern direkt in die Gestaltung von industriellen
Prozessen einfließen kann, um Umweltschäden zu vermeiden.
|