Kleine Geschichten von der Zeit Dieser Tage erschien bereits zum 5. Mal eine Zeitschrift, die durch Inhalt
und Präsentation besondere Aufmerksamkeit verdient: der blaue Reiter, Journal für
Philosophie. Thema der neuesten Ausgabe: die Zeit.
der blaue reiter ist ein engagiertes Projekt von Studierenden
und Absolventen der Universitäten Stuttgart und Ulm, die auch für diese Ausgabe mehrere
Beiträge zu den verschiedenen Dimensionen des Themas verfaßt haben. Die in einer Auflage
von 4.000 Stück zweimal jährlich erscheinende Zeitschrift wird von den Mitarbeitern
liebevoll als größte deutschsprachige Philosophiezeitschrift bezeichnet. Wenn dem so
ist, dann hat die der Philosophie sich hingebende Minderheit mit dieser Publikation ein
Kleinod zu bieten, das sowohl inhaltlich wie auch in der graphischen Darbietung besticht.
Die Beiträge der neuesten Ausgabe weisen den Leser in eine Zeitdimension, die jenseits
des Alltags sich zu befinden scheint und doch nicht außerhalb stehen kann. Unter dem
Banner der Zeit - Die Jagd auf ein Phantom, oder: Nicht zweimal in denselben Fluß - Zur
Unumkehrbarkeit der Zeit in der Physik, oder: Der entsinnlichte Schlußpunkt - Altern,
Sterben und Tod. Solche Themen gehen unter die Haut und ins Gehirn, lassen uns einen
Streifzug erleben durch die Dimensionen, in denen uns Zeit täglich begegnet. Bekannte
Namen bürgen überdies für Qualität. Wer nachschlägt findet August Nitschke, Emeritus
der Uni Stuttgart, ebenso wie die Professoren Hermann Lübbe und Peter Heintel oder
Heribert Illig, den Herausgeber der Zeitschrift Zeitensprünge.
Nicht nur in Worten wird die Zeit beschrieben.
Entschleunigungskunst zieht sich durch die Zeitschrift, läßt den Betrachter
still verharren: Ach du liebe Zeit. Vergnüglich rinnt sie dahin und heiter blättert sich
der Leser durch die Seiten. Fürwahr, ein glänzend und professionell aufgelegter Band,
der Philosophie zum Vergnügen macht. /ck
Zu beziehen ist der blaue reiter -
Journal für Philosophie beim Omega Verlag, Siegfried Reusch, Kleiner Ostring
117, 70374 Stuttgart; Tel. 0711/5300155; Fax 0711/531902. Neben dem normalen Abonnement
zum jährlichen Preis von DM 31.-- kann auch ein Förderabonnement (DM 75,-) bezogen
werden.
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Jean Prouvé Jean
Prouvé (1901 - 1984) war einer der herausragendsten Konstrukteure dieses Jahrhunderts.
Große Architekten und Ingenieure berufen sich ausdrücklich auf sein Vorbild. In Jean
Prouvés Werk sind künstlerische Kraft, Beherrschung der Technologie und progressives
Unternehmertum zu einer Einheit geworden.
Der nun vom Stuttgarter Architekturprofessor Peter Sulzer
herausgegebene erste Band dieses auf vier Bände angelegten Werkverzeichnisses umfaßt die
frühe Schaffensphase von 1917 bis 1933 von Schmiedearbeiten (Gitter, Treppengeländer,
Lampen) über die ersten Serienprodukte (Fenster, Türen, Trennwände) zu Möbeln aus
umgeformtem Stahlblech bis zu den ersten Baukonstruktionen (wie z. B. die Operationssäle
für Tony Garniers Krankenhaus La Grange Blanche und die große Glasfassade
des Autohauses Citröen in Lyon). Der Band enthält zudem zahlreiche Gespräche mit
Prouvé. /zi
Peter Sulzer: Jean Prouvé, Complete
Works/Volume 1 (240 Seiten mit 720 Abbildungen, Text: Französisch und Englisch, Edition
Axel Menges, 148,- DM)
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