Die über 120 Beiträge aus 25 Ländern kamen aus den Bereichen des
Maschinen- und Fahrzeugbaus, des Bauwesens, der Luft- und Raumfahrt, der Biomechanik und
dem Software Engineering. Die große Spannweite der Thematik reichte von der Simulation
der Kaltumformung von dünnen Blechen über die Fahrzeugakustik, die Modellierung von
flüssigkeitssaturierten Böden bis zur Berechnung von Herzklappen, um nur einige
Beispiele zu nennen. Hinzu kamen Vorträge zu Berechnungsmethoden und den Möglichkeiten
moderner Simulations-Software wie Optimierung, adaptive Vernetzung, Parallelisierung.
Neben den Fachvorträgen bestand Gelegenheit, Kontakte
zwischen Forschung und Anwendung zu knüpfen oder zu vertiefen. Kommerzielle
Software-Entwickler demonstrierten bei einer Ausstellung die Möglichkeiten ihrer neuesten
Finite Elemente- und CAD-Programme am Computer.
Die Schirmherrschaft über die Konferenz hatte
das Institut für Baustatik (Professor Dr.-Ing. E. Ramm, Dipl.-Ing. J. Müller) gemeinsam
mit der Materialprüfungsanstalt (Professor Dr.-Ing. K. Kußmaul, Dr.-Ing. R. Gillot)
übernommen; beide Institute sind in Entwicklung und Anwendung der Simulationsmodelle sehr
aktiv.
In seiner Eröffnungsadresse wies Professor Ramm auf die
Notwendigkeit einer kritischen Anwendung der Finite Elemente Methode durch Ingenieure hin,
die sich über deren Möglichkeiten und Grenzen im klaren sein sollten. Augenzwinkernd
schlug er vor, die veraltete Bedeutung des Namenskürzels der inzwischen international
auftretenden National Association of Finite Element Methods and Standards in
Not Always Finite Elements Means Safety umzuwidmen.
Nicht zuletzt der Beitrag von Professor Ivar Holand aus
Trondheim, der über die Lehren aus dem Untergang einer großen Bohrplattform in der
Nordsee (Sleipner-Plattform) berichtete, unterstrich die Berechtigung dieser
Forderung. Da die Ursache des Unfalls wahrscheinlich die Folge einer fehlerhaften
Anwendung der Finite Elemente Methode in Verbindung mit unterlassenen oder unzureichenden
Kontrollen der Rechenergebnisse gewesen sei, sei es essentiell, die Finite Elemente
Methode noch stärker in die Ausbildung von Ingenieuren einzubeziehen.
Die Beiträge sind in schriftlicher Form in zwei
Konferenzbänden erschienen: Proceedings of NAFEMS World Congress 1997, Vol. 1 und
2 (NAFEMS im Selbstverlag).
KONTAKT
NAFEMS Ltd., Whitworth Building, Scottish Enterprise Technology Park, East
Kilbride, Glasgow, G75 0QD, U.K.; Tel.: 0044-13552-72639; Fax: 0044-13552-72749 oder
Institut für Baustatik der Universität Stuttgart, Pfaffenwaldring 9, 70569 Stuttgart,
Tel. 0711/685-6123; Fax 0711/685-6130
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