Unter Leitung von Professor Hans-Jörg Bullinger veranstaltete das Institut
für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement in Zusammenarbeit mit dem Studium
Generale bereits zum sechsten Mal diese Reihe, diesmal unter dem Motto
Beschäftigung durch Innovation . Wie können die bestehenden Arbeitsplätze
gesichert und neue geschaffen werden? Diese Frage diskutierten Wissenschaftler und
Unternehmer. Obwohl das Thema auf unterschiedliche Art erschlossen wurde - in einem Punkt
waren sich alle Referenten einig: Beschäftigung, vor allem mehr Beschäftigung, kann nur
durch Innovationen erreicht werden. Den Veranstaltern war es wichtig, möglichst viele
Praktiker zu diesem Thema einzuladen. Unter anderem konnten Jörg Menno Harms,
Vorsitzender der Geschäftsführung der Hewlett-Packard GmbH, Böblingen, Dr. Richard
Rebmann, Verleger und Geschäftsführer des Schwarzwälder Boten, Dr. Horst Soboll, Leiter
der Forschungs- und Technologiepolitik der Daimler-Benz AG, sowie Ulrike Zenke von der
Verwaltungsstelle Heilbronn/Neckar-sulm der IG Metall als Referenten gewonnen werden.
Dieses Konzept stieß auf große Resonanz: nicht allein
Studierende, sondern auch zahlreiche Praktiker aus der Wirtschaft besuchten die einzelnen
Veranstaltungen und diskutierten eifrig mit. Die Ringvorlesung erweist sich damit
zunehmend als direkter Vermittler von akademischen Lehrinhalten und praktischen
Erfahrungen aus der Wirtschaft.
Professor Bullinger erklärte in seiner Einführung, daß der
Arbeitsplatzabbau in den traditionellen Wirtschaftsbranchen den gewaltigen Strukturwandel
verdeutliche, den die Industrieländer seit geraumer Zeit durchlaufen. Die
Industriegesellschaft verändere sich mehr und mehr zur Informationsgesellschaft. Die
Folge: neben Arbeit und Kapital werden Informationen und Wissen immer wichtiger. Die
Qualität der Ingenieurausbildung in Deutschland erscheint Professor Bullinger
interna-tional durchaus wettbewerbsfähig. Er rief die Studierenden aber dazu auf, außer
universitärem Fachwissen weitere Qualifikationen zu erwerben, um auf dem Arbeitsmarkt
konkurrenzfähig zu bleiben. Dazu zählte er neben der Methoden- und Sozialkompetenz vor
allem die Medienkompetenz, also den selbständigen und kreativen Umgang mit Informationen
und den dazugehörigen Technologien. Den Veranstaltern war es gelungen, auch
Wirtschaftsminister Dr. Walter Döring (siehe Foto) für einen Vortrag zu gewinnen. Er
erläuterte ausführlich seine Vorstellungen zur Wirtschaftspolitik, um Innovation und
Beschäftigung auch weiterhin sicherzustellen. Der jungen Generation stellte er weitere
Unterstützungs- und Fördermittel in Aussicht. Er sicherte unter anderem eine Erweiterung
der Förderung von Existenzgründern und modernen Technologien zu.
Für Dr.-Ing. Udo Rentschler, Doktorand der Universität
Stuttgart und mittlerweile Geschäftsführer der Sampas Steuerungstechnik GmbH, hat sich
der - mitunter steinige - Weg in die Selbständigkeit gelohnt. Aus erster Hand gab er
wertvolle Erfahrungen zur Existenzgründung an die Studiernden weiter.
Die Ringvorlesung wird im Sommersemester 1998 mit einem neuen
Themenschwerpunkt fortgesetzt werden.
D. Fremdling
KONTAKT
Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement (IAT), Dr. Dieter
Fremdling, Nobelstraße 12, 70569 Stuttgart, Tel.: (0711) 970 - 2028; Fax: (0711) 970 -
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