Glas-Architektur in Stuttgart Im Design Center Stuttgart war im April/Mai 1997 zu sehen, was zuvor schon
Premiere auf der größten Glas-Messe der Welt hatte, der GLASTEC 96 in Düsseldorf:
Glas Architektur - Transparenz und Energie (siehe Uni-Kurier Nr. 74).
Die Ausstellung wurde unter der Leitung von Prof. Stefan
Behling am Institut für Baukonstruktion, Lehrstuhl II, der Universität Stuttgart
konzipiert und ausgeführt. Sie zeigte die zur Zeit wohl umfassendste Darstellung der
geschichtlichen Entwicklung und die neuesten Anwendungen von Glas als Baustoff.
Der als begehbares Buch gestaltete historische Teil reichte
von der gotischen Kathedrale über die gläsernen Hochhäuser Chicagos bis hin zum
größten Glasprojekt der Welt, dem neuen Flughafen in Hongkong.
Die parallel dazu ausgestellten Studienarbeiten im KI der Uni
Stuttgart illustrieten den Stand der Forschung und das Innovationspotential im
Hochschulbereich.
Nach Düsseldorf wurde die Ausstellung bisher bereits im
Deutschen Architektur Museum in Frankfurt und im Deutschen Architektur Zentrum in Berlin
gezeigt.
KONTAKT
Prof. Stefan Behling, Lehrstuhl 2 für Baukonstruktion und Entwerfen, Keplerstr.
11, 70174 Stuttgart; Tel 0711/121-3254; Fax 0711/121-3252
Neue Entwicklungen in der Abfallwirtschaft
Die Auswirkungen des neuen Kreislaufwirtschaftsgesetzes
diskutierten Wissenschaftler und Praktiker bei einer Fortbildungsveranstaltung des
Instituts für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft der Universität
Stuttgart und des BWK-Landesverbandes Baden-Württemberg (Bund der Ingenieure für
Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Kulturbau) im April 1997. Schon in der
Vergangenheit hatten bundesweite Verordnungen über Sonder- und Siedlungsabfall wie auch
Hausmüll (Duales System) das Abfallaufkommen teilweise stark reduziert. Eine neue
Qualitätsstufe bei der Müllbeseitigung wurde jedoch vor allem durch die Separierung und
Verwertung erreicht.
Inzwischen würden, so eine Vertreterin der
baden-württembergischen Landesverwaltung, etwa 50 Prozent des Aufkommens an
Primärabfällen stofflich, thermisch oder biologisch verwertet und 50 Prozent beseitigt.
Zielrichtung des neuen Kreislaufwirtschaftsgesetzes sei einerseits die Resourcenschonung,
andererseits die Produzentenhaftung, wobei Zielvereinbarungen mit der Wirtschaft
angestrebt würden. Die Unterscheidung zwischen Abfällen zur Verwertung und Abfällen zur
Beseitigung sei künftig von besonderer Bedeutung.
Aus der Sicht der entsorgungspflichtigen Körperschaften
berichtete ein Vertreter der Stadt Karlsruhe, daß der Hausmüll sich nur wenig verringert
habe. Dagegen habe es seit Einführung der Abfallwirtschaft im Jahr 1987 drastische
Einbrüche vor allem bei Industrie- und Gewerbemüll und beim Bauschutt gegeben.
Problematisch aus der Sicht der Kommune sei die schwierige Abgrenzung von Verwertung und
Beseitigung des anfallenden Mülls.
Erfahrungen der Daimler-Benz AG hätten gezeigt, so ein
Experte des Unternehmens, daß das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz sachlich keine weiteren
Verbesserungen erbracht habe, da schon vorher die Müllmengen zurückgegangen seien. Auch
sei der Vorrang der Verwertung vor Beseitigung nicht immer ökologisch sinnvoll. Eine
Sonderabfalldeponie könne gesamtökologisch wertvoller sein als eine
energieaufwendige Verwertung. Die Produktverantwortung der Hersteller habe bei Daimler
Benz zur Einführung des Merci-Mercedes-Recycling-Systems mit Altteilecenter
geführt.
Weitere Themen des Seminars waren die Thermoselect-Anlage in
Karlsruhe, Kompostierungs- und Vergärungsverfahren zur Behandlung von Bioabfall und ein
Pilotversuch im Landkreis Ravensburg zur mechanisch-biologischen Abfallbehandlung.
KONTAKT
Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft der
Universität Stuttgart; Abteilung Wassergütewirtschaft und Wasserversorgungstechnik,
Prof. Dr.-Ing. Ulrich Rott; Bandtäle 2, 70569 Stuttgart; Tel. 0711/685-3711; Fax
0711/685-3729
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