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Stuttgarter unikurier Nr. 77/78 Februar 1998
Forschungsförderung durch die Willy-Hager-Stiftung Stuttgart:
Der Frisch- und Abwasseraufbereitung verpflichtet
 

Seit über zwanzig Jahren fördert die Willy-Hager-Stiftung Forschungsprojekte auf dem Gebiet der industriellen Frisch- und Abwasseraufbereitung an der Universität Stuttgart. Mit Hilfe dieser Stiftung konnte ein international beachteter Wissensstand erarbeitet werden. Die Stiftung ist damit auch ein Beispiel dafür, wie private Forschungsförderung staatliche Universitäten auf ein internationales Niveau heben kann.

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Noch vor seinem Tod bat Willy Hager, der Gründer und damalige Eigentümer der Wasseraufbereitungsfirma Hager und Elsässer, Prof. Dr. Rudolf J. Wagner am Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft, mit Mitteln der von ihm ins Leben gerufenen Stiftung eine wissenschaftliche Arbeitsgruppe aufzubauen und zu leiten. Mehr als zehn Jahre bestand diese Arbeitsgruppe und legte wichtige Forschungsarbeiten vor zur Reduzierung der Schadstoff-Fracht von Abwässern und zur genauen analytischen Erfassung von Wasserinhaltsstoffen. Weitere Forschungsthemen betrafen die Verfestigung flüssiger Abfälle und die Rücklösung von Schwermetallen aus Gewässersedimenten. Auch das sogenannte Biofouling von Wasseraufbereitungsanlagen, also das Aufwachsen von Mikroorganismen auf Filtern, Armaturen, Wärmetauschern und Ionentauschern, nahm breiten Raum ein.

Ende der 80er Jahre wurde die Förderung umgestellt auf eine allgemeine Projektförderung. Als Stiftung mit einem begrenzten Mittelaufkommen fördert die Willy-Hager-Stiftung aber nach wie vor vorrangig einschlägige Forschungsarbeiten an der Universität Stuttgart.

 

Biofouling in Wasseraufbereitungsanlagen
Die Schwerpunkte der Förderung lagen in den letzten Jahren auf der Fortführung der systematischen Untersuchungen zum Biofouling in Wasseraufbereitungsanlagen. Hier konnte am Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft ein international stark beachteter Wissensstand erarbeitet werden. Weitere Forschungsprojekte betrafen die Reinigung hochbelasteter Industrieabwässer, wobei physikalisch-chemische Verfahren gezielt zur Unterstützung der biologischen Abwasserreinigung eingesetzt wurden.

Ein anderer Förderschwerpunkt liegt bei der Erprobung und Weiterentwicklung von elektrochemischen Membranverfahren zur Abwasserreinigung und Wasseraufbereitung am Institut für Chemische Verfahrenstechnik der Universität Stuttgart. Die Forschungsarbeiten zielen hier auf eine Kombination von Elektrodialyse und Ionenaustausch. Die dort gewonnenen Erkenntnisse werden in einem neuen Forschungsprojekt der Stiftung zur Herstellung von Rein- und Reinstwasser genutzt. Dieses wiederum findet heute vielfache Verwendung in verschiedenen Produktionsprozessen der Chemie, Pharmazie und bei der Chipherstellung in der Mikroelektronik .

 

Preis und Medaille zur Nachwuchsförderung
Neben der direkten Projektförderung vergibt die Stiftung jährlich den Willy-Hager-Preis, mit dem hervorragende Arbeiten jüngerer Forscher auf dem Gebiet der Wasseraufbereitung und Abwasserbehandlung ausgezeichnet werden. Die Willy-Hager-Medaille, die in mehrjährigem Abstand verliehen wird, dient zur Auszeichnung des Lebenswerkes hervorragender, in Hochschule oder Industrie tätiger Wissenschaftler und Ingenieure.

eigenberger/ck

KONTAKT
Prof. Dr.-Ing. Gerhart Eigenberger, Institut für Chemische Verfahrenstechnik, Böblinger Str. 72, 70199 Stuttgart; Tel.: 0711 - 641-2229; Fax: 0711 - 641-2242
e-mail: eigenberger@cvtserv1.verfahrenstechnik.uni-stuttgart.de

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart 1998