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Stuttgarter unikurier Nr. 77/78 Februar 1998
„Zukunftsoffensive Junge Generation":
Landesförderung für Stuttgarter/Karlsruher Forschungsverbund
 

Der Forschungsverbund des Instituts für Kunststoffprüfung und Kunststoffkunde der Universität Stuttgart (IKP) und des Fraunhofer-Instituts für Chemische Technologie (ICT) in Pfinztal erhält zusätzliche Landesmittel in Höhe von insgesamt rund 3,6 Millionen DM für Forschungsprojekte auf dem Gebiet „Produktionstechnik und neue Materialien". Wesentlicher Aspekt dabei ist die rasche und direkte industrielle Verwertbarkeit der erforschten Materialien. Die Mittel wurden für die Verbundforschung Baden-Württemberg unter dem Stichwort „Zukunftsoffensive Junge Generation" zusätzlich bereitgestellt.

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Die Akquisition des Forschungsverbunds IKP/ICT war erfolgreich: Wirtschaftsministerium und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst fördern gleich mehrere Forschungsvorhaben. Immerhin waren mehr als doppelt soviele Anträge eingegangen, wie bewilligt werden konnten.

 

Industrieverbundprojekte
Bei den geförderten Industrieverbundprojekten geht es zum einen um die Sicherung der Qualität technischer Spritzgießprodukte durch moderne Methoden der Informationsverarbeitung in der betrieblichen Praxis. Hintergrund ist die Konkurrenz-situation der kunststoffverarbeitenden Industrie in Baden-Württemberg. Der Standort zwingt die überwiegend kleinen und mittelständischen Spritzgießverarbeiter zu hoher Produktivität und Innovationsleistung.

Um gegenüber internationalen Mitbewerbern konkurrenzfähig zu bleiben, ist eine stete Anpassung an die Qualitätsanforderungen und eine hohe Auslastung der Maschinen zwingende Voraussetzung. Das IKP arbeitet im Bereich der Verbesserung des Prozeß- und Qualitätsmonitoring in engem Kontakt mit den Firmen im Land.

 

Rapid Prototyping
Ein weiteres Forschungsvorhaben betrifft das Rapid Prototyping von Keramiken. Zur schnellen und kostengünstigen Herstellung keramischer Prototyen und Kleinserien wurde bisher kein Verfahren entwickelt. Gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen der Keramikindustrie, die vorwiegend Produkte in kleineren Stückzahlen produzieren, besteht jedoch hierfür ein großer Bedarf.

Eine Machbarkeitsstudie des Forschungsverbunds zur Herstellung keramischer Bauteile wurde erfolgreich durchgeführt. Im nun bewilligten Projekt soll das Verfahren optimiert und für den industriellen Einsatz qualifiziert werden. Um eine schnelle Verwertbarkeit zu gewährleisten, soll sich die Weiterentwicklung des Verfahrens eng an den Anforderungen der einzelnen Industriepartner orientieren.

Gleiches gilt für ein Forschungsvorhaben, das die schnelle Herstellung von Prototypen- und Kleinserienwerkzeuge für die Elastomer- Spritzgießverarbeitung zum Ziel hat. Ein weiteres gefördertes Industrieverbundprojekt betrifft die Erforschung technologisch hochwertiger Verbundpolymere auf der Basis nach wachsender Rohstoffe.

 

Neue Werkstoffe für Autoinnenräume
Ein Projekt zur Entwicklung neuartiger Werkstoffe mit kontrolliertem Sorptionsverhalten für die Automobilinnenausstattung wurde ebenfalls in die Förderung aufgenommen. Dabei werden neue Werkstoffe und Bauteile entwickelt, deren Sorptionsverhalten einerseits eine temporäre Einlagerung von Luftinhaltsstoffen minimiert, andererseits durch Langzeitspeicherung eine konstant hohe Luftqualität im Autoinnenraum erzeugt.

Die gewonnenen Erkenntnisse dieser komplexen Aufgabe bilden die Grundlage für die Entwicklung neuer, weltmarktfähiger Produkte zur emissionsarmen Innenausstattung und leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Arbeitsplatz- und Standortsicherung.

 

Forschungsverbund IKP/ICT
Der Forschungsverbund der beiden Institute IKP/ICT wird in Personalunion geleitet von Prof. Dr.-Ing. Peter Eyerer. Die Institute wurden im Jahr 1994 zum Forschungsverbund zusammengeschlossen und sind inzwischen vor allem auf dem Gebiet der Polymertechnik zu einem Dienstleister in Forschung und Entwicklung von der Idee bis zum Serienprodukt geworden. Die internationalen Aktivitäten orientieren sich am Prinzip der Globalisierung der Märkte. Für das Jahr 1998 ist der Aufbau von Repräsentanzbüros in Japan, den USA und Israel geplant.     /ck

 

KONTAKT
Prof. Dr.-Ing. Peter Eyerer, Institut für Kunststoffprüfung und Kunststoffkunde der Universität Stuttgart, Pfaffenwaldring 32, 70569 Stuttgart, Tel.: 0711 -685-2667/-2660, Fax: 0711 -685-2066

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart 1998