Die Akquisition des Forschungsverbunds IKP/ICT war erfolgreich:
Wirtschaftsministerium und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst fördern
gleich mehrere Forschungsvorhaben. Immerhin waren mehr als doppelt soviele Anträge
eingegangen, wie bewilligt werden konnten.
Industrieverbundprojekte
Bei den geförderten Industrieverbundprojekten geht es zum einen um die Sicherung der
Qualität technischer Spritzgießprodukte durch moderne Methoden der
Informationsverarbeitung in der betrieblichen Praxis. Hintergrund ist die
Konkurrenz-situation der kunststoffverarbeitenden Industrie in Baden-Württemberg. Der
Standort zwingt die überwiegend kleinen und mittelständischen Spritzgießverarbeiter zu
hoher Produktivität und Innovationsleistung.
Um gegenüber internationalen Mitbewerbern konkurrenzfähig zu bleiben, ist eine stete
Anpassung an die Qualitätsanforderungen und eine hohe Auslastung der Maschinen zwingende
Voraussetzung. Das IKP arbeitet im Bereich der Verbesserung des Prozeß- und
Qualitätsmonitoring in engem Kontakt mit den Firmen im Land.
Rapid Prototyping
Ein weiteres Forschungsvorhaben betrifft das Rapid Prototyping von Keramiken. Zur
schnellen und kostengünstigen Herstellung keramischer Prototyen und Kleinserien wurde
bisher kein Verfahren entwickelt. Gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen der
Keramikindustrie, die vorwiegend Produkte in kleineren Stückzahlen produzieren, besteht
jedoch hierfür ein großer Bedarf.
Eine Machbarkeitsstudie des Forschungsverbunds zur Herstellung keramischer Bauteile
wurde erfolgreich durchgeführt. Im nun bewilligten Projekt soll das Verfahren optimiert
und für den industriellen Einsatz qualifiziert werden. Um eine schnelle Verwertbarkeit zu
gewährleisten, soll sich die Weiterentwicklung des Verfahrens eng an den Anforderungen
der einzelnen Industriepartner orientieren.
Gleiches gilt für ein Forschungsvorhaben, das die schnelle Herstellung von Prototypen-
und Kleinserienwerkzeuge für die Elastomer- Spritzgießverarbeitung zum Ziel hat. Ein
weiteres gefördertes Industrieverbundprojekt betrifft die Erforschung technologisch
hochwertiger Verbundpolymere auf der Basis nach wachsender Rohstoffe.
Neue Werkstoffe für Autoinnenräume
Ein Projekt zur Entwicklung neuartiger Werkstoffe mit kontrolliertem Sorptionsverhalten
für die Automobilinnenausstattung wurde ebenfalls in die Förderung aufgenommen. Dabei
werden neue Werkstoffe und Bauteile entwickelt, deren Sorptionsverhalten einerseits eine
temporäre Einlagerung von Luftinhaltsstoffen minimiert, andererseits durch
Langzeitspeicherung eine konstant hohe Luftqualität im Autoinnenraum erzeugt.
Die gewonnenen Erkenntnisse dieser komplexen Aufgabe bilden die Grundlage für die
Entwicklung neuer, weltmarktfähiger Produkte zur emissionsarmen Innenausstattung und
leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Arbeitsplatz- und Standortsicherung.
Forschungsverbund IKP/ICT
Der Forschungsverbund der beiden Institute IKP/ICT wird in Personalunion geleitet von
Prof. Dr.-Ing. Peter Eyerer. Die Institute wurden im Jahr 1994 zum Forschungsverbund
zusammengeschlossen und sind inzwischen vor allem auf dem Gebiet der Polymertechnik zu
einem Dienstleister in Forschung und Entwicklung von der Idee bis zum Serienprodukt
geworden. Die internationalen Aktivitäten orientieren sich am Prinzip der Globalisierung
der Märkte. Für das Jahr 1998 ist der Aufbau von Repräsentanzbüros in Japan, den USA
und Israel geplant. /ck
KONTAKT
Prof. Dr.-Ing. Peter Eyerer, Institut für Kunststoffprüfung und Kunststoffkunde der
Universität Stuttgart, Pfaffenwaldring 32, 70569 Stuttgart, Tel.: 0711 -685-2667/-2660,
Fax: 0711 -685-2066