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Stuttgarter unikurier Nr. 77/78 Februar 1998
Ehrensenator Fischer sichert ICAREs Zukunft:
Sonnensegler in Turbulenzen
 

„Here comes the sun", titelte im August die Hauszeitschrift der internationalen Flugmesse im amerikanischen Oshkosh, Wisconsin, zum Auftritt des Stuttgarter Sonnenseglers ICARE. „Tired of the high cost of avgas? An Experimental aircraft may make future fliers less dependent on fossil fuels. It's the ICARE 2, a motor glider made at the University of Stuttgart in Germany", begeisterte sich der amerikanische Journalist weiter. An der weltweit größten Luftfahrtveranstaltung, knapp eine Million Besucher und rund 14000 Flugzeuge, konnte das ICARE-Team um Prof. Rudolf Voit-Nitschmann vom Institut für Flugzeugbau der Universität Stuttgart dank kurzfristiger Unterstützung durch die Lufthansa teilnehmen. Veranstalter und Besucher der Messe zeigten sich beeindruckt von der Solartechnologie made in Germany, als einziges deutsches Team wurde ICARE mit dem „Special Achievment Award" ausgezeichnet.

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Nach der Rückkehr stellte sich aber schnell Ernüchterung bei den Beteiligten ein, mußten sie doch die unangenehme Kunde des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie verdauen, das die weitere Förderung der Entwicklung einer hochfliegenden Solarplattform (SOLITAIRE) abgelehnt hatte. Mit der Aufgabe des Anschluß-Projektes drohte auch der Verlust allen bislang erworbenen Know-how für den Einsatz von Solartechnologie im Flugzeugbau.

Daß auch im eigenen Land ICARE nicht abstürzen muß, ist wieder einmal der weitsichtigen Förderung von Ehrensenator Artur Fischer zu danken, der nach der Absage aus Bonn für eine Zwischenfinanzierung sorgte. Inzwischen hat sich ein weiterer Silberstreif am Horizont gezeigt: Die Wissenschaftler um Prof. Voit-Nitschmann sind zuversichtlich, daß die Pionierleistung mit Landeshilfe über das neu aufgelegte Programm „Energie und Umwelt" weitergeführt werden kann. Neben der weiteren Verbesserung des Sonnenseglers, die zu einem neuen Streckenflugrekord führen soll, ist mit Verbundpartnern aus der Industrie die Integration einer Brennstoffzelle in das Solarflugzeug geplant. Falls dies gelingt, wäre ICARE auch das erste Brennstoffzellen-Flugzeug — High-Tech made in Stuttgart.     /eng

 


last change: 09.06.98 / eng
Pressestelle der Universität Stuttgart 1998