„Um die weltweit drohenden Klimaveränderungen zu stoppen, müssen vor allem die Industrieländer ihre Kohlendioxidemissionen senken. Jedes Land muß verstärkt Anstrengungen unternehmen, um Energie einzusparen, Energie rationeller zu erzeugen und regenerative Energien stärker zu nutzen”, sagte Staatssekretär Ulrich Müller am 1. Oktober 1997 anläßlich des 10. Kolloquiums der Arbeitsgruppe Luftreinhaltung der Universität Stuttgart (ALS). Themen wie die Grenzen der Klimamodellierung, Effekte des CO2-Anstieges auf die Biosphäre und Möglichkeiten zur Minderung der CO2-Emissionen wurden an diesem Tag von Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Ministerien und Verwaltung diskutiert.

Die Universität Stuttgart beschäftigt sich von ihrer Ausrichtung her in Forschung und Lehre vorwiegend mit technischen und strategischen Maßnahmen zur Minderung der Emissionen von CO2 und anderen Treibhausgasen. Dementsprechend lagen die Schwerpunkte des diesjährigen ALS-Kolloquiums bei der CO2-Minderung im Verkehr und in der Energie- und Wärmeerzeugung.

Nach einer allgemeinen Einführung in die CO2-Problematik, bei der Ergebnisse der weltweit vorgenommenen CO2-Konzentrationsmessungen vorgestellt und Ergebnisse und Grenzen der Klimamodellierung aufgezeigt wurden, folgten Vorträge über Forschungsergebnisse aus den Instituten der Universität Stuttgart. So wurden etwa die Effekte des CO2-Anstieges auf die Biosphäre aufgezeigt, der Vergleich verschiedener Verkehrsmittel auf der Grundlage der CO2-Emissionen diskutiert oder die Treibhausgasminderung durch die energetische Nutzung von Biomasse vorgestellt.

Als praktisches Beispiel der politischen Umsetzung des Klimaschutzes wurde das kürzlich beschlossene Klimaschutzkonzept der Stadt Stuttgart (KLIKS) präsentiert. Im wesentlichen enthält dieses Konzept die Bilanzierung der CO2-Emissionen in Stuttgart, eine Trendprognose für die künftige CO2-Emissionsentwicklung und zwei Maßnahmenszenarien zur wirksamen CO2-Minderung.

Die interdisziplinär angelegte ALS, der 20 Institute aus acht Fakultäten angehören, hat sich mit den jährlich stattfindenden Kolloquien die Aufgabe gestellt, neben der Schaffung eines Forums für den wissenschaftlichen Austausch die interessierte Öffentlichkeit über aktuelle Erkenntnisse im Bereich der Luftreinhaltung zu informieren. Dementsprechend kamen die annähernd 200 Teilnehmer aus der Wissenschaft, einschließlich Studierenden, aus der Industrie, von Behörden und Ministerien, und nicht zuletzt nahmen zahlreiche Privatpersonen teil. Der ALS-Jahresbericht, in dem die Vorträge des diesjährigen und des letztjährigen Kolloquiums („Luftreinhaltung in Baden-Württemberg”) abgedruckt sind, ist bei der ALS-Geschäftsstelle kostenlos erhältlich.

S. Hansen

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Prof. Dr.-Ing. G. Baumbach, Dipl.-Ing. S. Hansen, ALS-Geschäftsstelle, Pfaffenwaldring 23, 70550 Stuttgart , Tel.: 0711/685-3397, Fax 0711/685-3491