CeBIT 98
Gemeinsam mit den Universitäten Freiburg, Hohenheim, Karlsruhe, Mannheim,
Tübingen und Ulm bildeten die Stuttgarter Wissenschaftler auf der größten
Elektronik-Messe der Welt vom 19. bis zum 25. März eine starke strategische Allianz. Vor
allem Simulations-Werkzeuge und Workflow-Management-Systeme standen im Mittelpunkt der
Stuttgarter Exponate auf der CeBIT.
Hilfe für Verwaltung
Hilfe für die Verwaltungsorganisation verspricht PoliFlow, ein vom BMBF gefördertes
Forschungsprojekt am Institut für Parallele und Verteilte Höchstleistungsrechner der
Universität Stuttgart (IPVR), mit dem Ziel einer effektiven Unterstützung von weit
verteilten Vorgängen. Hierfür wurde das Stuttgarter Workflow- und Telekooperationssystem
(SWATS) entwickelt, bei dem verschiedene innovative Technologien wie Workflow- und
Dokumenten-Management sowie Groupware- und synchrone Telekooperationsdienste über Intra-
oder Internet integriert werden.
Werkzeugkasten für Simulationen
Als komfortablen Werkzeugkasten für komplexe Simulationen wurde die
Simulationsumgebung UG, eine Entwicklung des Instituts für Computeranwendungen der
Universität Stuttgart (ICA), vorgestellt. Mit UG steht ein effizientes Werkzeug mit
einheitlicher Benutzer- und Entwicklungsumgebung zur Lösung komplexer Fragestellungen aus
Natur und Technik bereit. Anwendungen aus Naturwissenschaft und Technik
(Strömungsmechanik, Strukturmechanik, Biomechanik) sowie Simulationen umweltrelevanter
Prozesse (Grundwasserströmung, Schadstoffausbreitung) wurden bereits mit Hilfe von UG
realisiert
Methodendatenbank
Die Zusammenarbeit mehrerer Wissenschaftsdisziplinen an einem gemeinsamen
Simulationsvorgang ermöglicht die GRISSLi- Methodenbank, eine vom BMBF geförderte
Technologietransfer-Initiative der GMD Forschungszentrum Informationstechnik GmbH, der IBM
Deutschland Informationssysteme GmbH und des IPVR der Universität Stuttgart. Zur
Simulation technischer und natürlicher Prozesse sind bereits heute vielfach
leistungsstarke Berechnungsprogramme verfügbar. Die Lösung sogenannter
Multiphysics-Probleme jedoch, wie sie beispielsweise bei der Betrachtung eines
Bandstahlgießvorgangs auftreten, erfordert häufig den Einsatz mehrerer derartiger
Programme. Die GRISSLi-Methodenbank unterstützt die gekoppelte Lösung mit unabhängig
entwikkelten Berechnungssystemen und ermöglicht deren Einbettung in eine gemeinsame
Programmierumgebung.
Elektronische Anmerkungen
Elektronische Dokumente mit zahlreichen Anmerkungen zu versehen, ist ein Kinderspiel mit
DIANE. Das verteilte Annotationssystem DIANE entsteht im Rahmen einer internationalen
Kooperation des Instituts für Parallele und Verteilte Höchstleistungsrechner der
Universität Stuttgart mit zahlreichen europäischen Partnern.
Für die multimedialen Kommentare können alle Medientypen verwendet werden, die von
dem Rechner des Nutzers zur Verfügung gestellt werden wie Text, Bild, Ton, Video etc.
Diese Kommentare werden gebündelt und wie eigene Dokumente behandelt und können selbst
wieder mit Anmerkungen versehen werden. Die Einsatzmöglichkeiten von DIANE in den
Bereichen Telediagnostik und Teleteaching wird derzeit von zwei europäischen Partnern
getestet.
HMI 1998
Gemeinsam mit den Universitäten Freiburg, Karlsruhe, Tübingen und Ulm und den
Fachhochschulen Mannheim und Ulm präsentierten sich die Stuttgarter Wissenschaftler in
diesem Jahr auf der Hannover Messe Industrie erstmals mit einem reinen Hochschulstand.
Zwei vom Institut für Statik und Dynamik der Luft- und Raumfahrtkonstruktionen
entwickelte EDV-Lehrprogramme zur Konstruktionsunterstützung zeigte die Universität
Stuttgart.
Lehrprogramme für die Konstruktion
Das Lehrprogramm ED-Tridim bietet dem Anwender eine strukturierte Einführung in die
Berechnung von Balken- und Stabtragwerken in zwei und drei Dimensionen. Dabei können die
Rechenverfahren Schritt für Schritt interaktiv am Bildschirm verfolgt und die Ergebnisse
auf einfache Weise ausgewertet werden. ED-Tridim eignet sich nicht nur sehr gut zum
Selbststudium, sondern richtet sich als preisgünstige Alternative zu teuren
Berechnungssystemen auch an den professionellen Anwender, der kleine bis mittlere
Tragewerke analysieren möchte.
Ziel des Lehrprogrammes ED-Elas2D ist die Einführung in die praktische Anwendung der
Finite-Element-Methode (FEM) und die detaillierte Erklärung der dafür notwendigen
Rechenschritte. Wie professionelle FEM-Programme ist auch ED-Elas2D in drei Teilprogramme
aufgeteilt: Mit dem Präprozessor werden Geometrie und Materialdaten interaktiv und auf
graphische Weise eingegeben. Der Prozessor berechnet die Struktur. Gemäß der bewährten
didaktischen Methodik stehen hierbei die Module Theorie, Beispiele und Übungen zur
Verfügung. Mit dem Postprozessor werden die Ergebnisse schließlich graphisch und
numerisch ausgewertet und beurteilt. /eng
KONTAKT
Universität Stuttgart, Abteilung Technologietransfer und Forschungsförderung, Keplerstr.
7, 70174 Stuttgart, Tel: 0711/121-2177, Fax: 0711/121-229
E-Mail: techtransfer@rus.uni-stuttgart.de
WWW: http://www.irs.uni-stuttgart.de/TTI/messen.html