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Stuttgarter unikurier Nr.79/Juni 1998
Diebstahlschutz aus dem Weltall:
GTS stoppt gestohlene Fahrzeuge weltweit
 

Ein neues System zur Sicherung von Kraftfahrzeugen, eine gemeinsame Entwicklung des Steinbeis-Transferzentrums Raumfahrtsysteme und des Instituts für Raumfahrtsysteme der Universität Stuttgart, soll den globalen Schutz gestohlener Fahrzeuge verbessern helfen. Die Technologie arbeitet mit Hilfe eines Computersystems und Senders an Bord der Internationalen Raumstation ISS. Der Sender ist Bestandteil des „Global Transmission Services" (GTS) Projektes, das im Rahmen eines Experiments mit der Europäischen Raumfahrtorganisation ESA entwickelt und getestet wird.

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Die ESA übernimmt dabei den Start und den Unterhalt des Experiments im All. GTS soll es in Zukunft ermöglichen, kommerzielle Datenpakete an beliebige Empfänger weltweit zu verteilen. Hierzu gehören unter anderem die Verbreitung eines globalen Zeitsignals, um Funkuhren weltweit mit der richten Lokalzeit zu versorgen, weltweiter Personenruf und eben auch Diebstahlsicherungen. Durch eine Miniaturisierung des Empfängers wird es in Zukunft möglich sein, auch kleinere Gegenstände wie Uhren und Funktelefone zu schützen.

 

Start im Sommer 1999
Die Senderhardware soll im Sommer 1999 gestartet werden und anschließend am russischen Service Module SM der ISS angebracht werden. Der Beginn des experimentellen Sendebetriebes ist für Mitte 2000 vorgesehen.

 

Funktionsprinzip
Nach Eingang der geprüften Diebstahlsmeldung wird von der Raumstation periodisch die Kennung für dieses Fahrzeug ausgestrahlt. Durch die Rotation der Erde und die hohe Bahnneigung der Raumstation wird im Verlauf des Fluges innerhalb eines Tages nahezu die gesamte Erdoberfläche überstrichen. Hat das Empfangsteil im gestohlenen Fahrzeug dieses Signal empfangen und auf Echtheit überprüft, werden wichtige Teile der Autoelektroniksteuerung deaktiviert. Die Empfänger können dabei in mehreren getrennten Fahrzeugkomponenten untergebracht sein, um dadurch die Sicherheit des Systems zu erhöhen.

Um ein leichteres Auffinden des Fahrzeuges zu ermöglichen, kann der legitime Eigentümer die Elektronik auch veranlassen, die Koordinaten des Fahrzeuges zu übermitteln. Dies kann über die Raumstation oder andere Funknetze erfolgen, ist aber für die Deaktivierung nicht zwingend erforderlich.

 

KONTAKT
Dr. Felix Huber, Steinbeis Transferzentrum Raumfahrtsysteme
Tel. 0711/685-2398, Fax: 0711/685-3596

e-mail: huber@irs.uni-stuttgart.de
WWW: http://www.irs.uni-stuttgart.de

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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